|
Hypnos und Tyr in Norwegen 2
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
8 |
9 |
10 |
11 |
12 |
13 |
14 |
15
Tag 2 - Mehr Pilze!
Auch heute ist wieder herrliches Wetter, und das müssen wir natürlich gleich wieder zum Pilzesammeln nutzen. Leider ist die Jagd
heute nicht so erfolgreich wie gestern. Wir lernen, daß nicht nur Menschen, sondern auch Würmer sehr von Steinpilzen angetan
sind. Als Beilage für das Mittagessen sind sie nach großzügigen Schnitzarbeiten aber trotzdem geeignet.
Außerdem ist noch Großeinkauf angesagt, denn unsere Essenvorräte sind so langsam erschöpft. Da wir hier weitab vom Schuß wohnen
und es nur einen kleinen, relativ teuren Dorfladen gibt, rentiert es sich, nach Surnadalsøra, der nächsten größeren Stadt zu
fahren, auch wenn die gut 30 km entfernt ist.
|
|
|
Beim Duschen zeigt sich dann, daß die Pilzjagd bei weitem nicht so ungefährlich ist, wie man gemeinhin annimmt. Ich entdecke eine
Zecke bei mir, was alleine ja noch nicht so tragisch ist. Doch ich lerne auch, daß norwegische Zecken wesentlich fester beißen
als die deutschen und so bleibt der Kopf stecken. Klasse. Einen Arzt möchte ich deshalb aber nicht aufsuchen. Denn wozu hat man
Medizinstudenten im Haus? So unterziehe ich mich einer kleinen „Operation“, die mangels geeignetem Operationsbesteck mit
Sicherheitsnadel, Pinzette und Angelhaken durchgeführt wird. Aber immerhin: Der Kopf ist draußen.
Heute sehen wir auch ein weiteres eindrucksvolles Exemplar der vielen Tiere, die es hier gibt. Der Seeadler, der etwas weiter
Richtung offenes Meer sein Nest hat, kreist über dem Hafen von Settem. Die Jungs haben ihn beim Angeln schon öfter gesehen und
einige Angler berichten, daß er direkt neben ihnen Fische aus dem Fjord geholt hat.
|
Nach dem Mittagessen geht es zur großen vereinten Pilzjagd, bei der wir alle durch die Wälder streifen und die dickfüßigen
Gesellen erlegen. Nachdem die große Stofftasche mit Steinpilzen und unser Magen mit Blaubeeren prall gefüllt ist, entschließen
sich die Jungen zum Rückzug, während Debo und ich noch austesten, wo denn der Weg wohl hinführen mag. Nun, ganz unspektakulär in
weitem Bogen zurück zur Straße.
Da wir jedoch nicht einfach der Straße folgen wollen, wählen wir den „Weg“ entlang des Flüsschens, das auch unseren Ferienort
Settem durchquert. Dabei müssen wir den Fluß oft überqueren, sehen viele Forellen und irgendwann sind wir dann an dem Punkt, an
dem es nicht mehr weiter geht. Durch dichtes Gestrüpp schlagen wir uns zur Straße durch und gehen dann die letzten paar Meter
doch noch auf dieser.
|
|
|
Kurz vor unserer Hütte treffen wir Georg und Werner, die mich in ihre Hütte einladen, weil Werner noch ein paar Fotos von mir
haben will. Dort lerne ich dann das neueste (zumindest für mich – wahrscheinlich halten mich jetzt die meisten für altmodisch)
Wunder der Technik kennen: Ein Postkartendrucker, auf dem man selbst geschossene Fotos ausdrucken kann – schon original mit
Adress- und Briefmarkenfeld. Angesichts der „wunderschönen“ Postkarten im örtlichen Tante-Emma-Laden eine echte Alternative.
Nebenbei werde ich noch mit Erdnüssen und gutem bayrischem Bier versorgt.
Anschließend ist dann wieder Pilzeputzen fürs Abendessen angesagt, das mal wieder sehr lecker wird. Der Rest des Tages wird dann
wieder mal mit Lesen und Faulenzen verbracht.
|
|