Heute strahlt die Sonne wieder vom blauen Himmel. Wir beschließen, die Insel Valsøya zu besuchen. Dort waren wir schon 2004 wandern und die Insel hat mir so gut gefallen, daß ich sie Hypnos zeigen will.

Der Vormittag wird jedoch zunächst zum Angeln und faulenzen verwendet und nach dem Mittagessen brechen wir dann auf. Die Insel liegt etwa 30 Minuten Fahrt von unserer Hütte entfernt. Luftlinie ist es gar nicht sehr weit, aber man muß ja immer am Fjord entlang fahren.

In Hendset wollen wir die Hennsets besuchen, unsere Vermieter von 2004. Leider öffnet niemand die Tür. Christian und Martin bleiben hier zurück; sie wollen am Fähranleger von Hendset angeln. Hypnos, Debo und ich fahren weiter zur Insel.

Dort parken wir auf dem Campingplatz und beginnen unsere Wanderung. Nach langer Diskussion natürlich falsch herum. Denn so kommen wir bei Flut in der flachen Bucht an, in der es so viele Muscheln gibt. Allerdings sind heute sowieso nicht so viele Muscheln zu sehen wie noch vor vier Jahren. Ein paar schöne finden wir dennoch. Und noch ganz andere Dinge.

Denn wie bei jeder Wanderung, so haben wir auch heute natürlich die Pilztasche dabei. In dem Fichtenwäldchen an der Bucht finden wir auch bald vereinzelte Pfifferlinge, die natürlich alle sorgfältig abgeerntet werden. Bald jedoch finden wir immer mehr und irgendwann stehen wir vor einem richtigen Pfifferlingfeld. Dabei ist unsere Tasche schon gut gefüllt. So haben wir dann den Luxus, uns nur die allerbesten Pilze aussuchen zu können und bald ist die Tasche prall gefüllt, so daß wir schon befürchten müssen, daß die unteren zermatschen. So müssen wir unsere überaus erfolgreiche Pilzjagd für heute beenden. Schade, daß wir nicht früher hier waren.

Wir setzen unsere Wanderung um die Insel fort; teils geht es auf befestigten Wegen, teils querfeldein oder auf Felsen am Meer entlang. Wir finden viel schönes und weniger schönes Treibgut, leckere Pilze, die wir aber nicht mehr mitnehmen können, Enten und auch hier wieder Schafe. Zum Schluß müssen wir noch ein kurzes Stück über eine Bullenweide und Hypnos lernt auf seine Art und Weise, wie stark der Strom auf Bullenzähnen ist.

Nach gut 4,5 Stunden haben wir den Campingplatz wieder erreicht und die Sonne geht gerade unter. Uns bietet sich ein herrlicher Blick über den Arasvikfjord, der an der Kirche von Otnes noch schöner ist, so daß wir dort einen kurzen Fotozwischenstop einlegen. In Hennset holen wir Christian und Martin wieder ab. Die waren im Angeln längst nicht so erfolgreich wie wir im Pilzesammeln. Zudem hat Martin einen Einheimischen nach den Hendsets gefragt und erfahren, daß Johan vor ein paar Monaten gestorben ist.

Wir fahren also wieder zurück in unsere Hütte, wo Michi und Jochen schon gut aufgeräumt und für Ordnung gesorgt haben. Leider haben die beiden auch schon gegessen, so daß sie nicht mehr ganz so viel Hunger für die vielen Pilze haben. Wir brauchen 4 Leute, um die Pilze zu waschen, zu putzen und in zwei Pfannen (eigentlich bräuchten wir mehr; so müssen wir im Ofen warmhalten) zu braten. Das ergibt wirklich eine Riesenportion, von der wir alle satt werden. Hypnos und ich gehen heute schon um 22:30 ins Bett, da wir morgen früh raus müssen.

Bericht: Tyr
Photos: Tyr