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Hypnos und Tyr in Norwegen 2
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Tag 9 - Storthussen
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Beim Aufstehen entdecke ich die Zecken Nr. 9 und 10, es nimmt wohl kein Ende. Heute haben wir Großes vor: die Besteigung des
Storhøybulia. Wir starten um 12:00 Uhr von unserer Hütte aus. Bald müssen wir die befestigten Wege verlassen und uns durch
dichtes Heidelbeergebüsch den Berg hinaufkämpfen. Die wenigen flachen Passagen sind meist sehr sumpfig. Aber einen Vorteil hat
es: Man kann immer und überall eine Blaubeerpause einlegen und sich mit den leckeren Beeren vollstopfen.
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Irgendwann stoßen wir auf einen Weg. Wo er beginnt, wissen wir bis heute nicht, aber er führt bis zu einer winzigen Hütte knapp
unterhalb des Gipfels und von dort ein Fußpfad bis zum Gipfel. Von nun an haben wir es also leicht. Am „Gipfel“ angekommen, zeigt
sich, daß es gar kein richtiger Gipfel ist, sondern ein großes Hochplateau; dahinter geht es noch viel weiter. Doch zunächst
einmal genießen wir die herrliche Aussicht auf „unseren“ und die benachbarten Fjorde und laben uns an den Gipfelkeksen. Und ins
Gipfelbuch tragen wir uns natürlich auch ein.
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Dann beschließen wir, auch den hinter dem Plateau liegenden Berg, den Storthussen, zu besteigen. Dazu müssen wir zunächst einmal
die Hochebende überqueren und es geht relativ leicht über flach gewelltes Gelände. Wir stellen fest, daß dazwischen noch ein Tal
liegt, das wir durchqueren müssen. Hypnos steigt hier aus und nimmt in der Tverrlihytta Quartier, um dort auf uns zu warten. Er
hat keine Lust mehr.
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Wir anderen setzen den Weg fort. Auf den Hängen der Berge sieht man einige Schafe, die von Michi zunächst als Kühe erkannt werden
(„Die haben Glocken, also sind das Kühe!“). Hoch oben in einem Moorloch findet sich sogar ein Frosch, auf den ich fast
draufgetreten wäre. Es zeigt sich, daß der Gipfel eigentlich aus drei Gipfeln besteht, aber erst am letzten geben wir Ruhe. Wir
stehen auf einem der höchsten Berge der Gegend (765 müNN) und können bis auf’s offene Meer hinaus sehen. Die Aussicht ist in alle
Richtungen wirklich atemberaubend. Genau wie die Mücken, die zwar nicht stechen, uns aber ständig umschwärmen, so daß wir
ziemlich genervt sind und bald den Rückzug antreten.
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Natürlich einen anderen Weg wie den, den wir gekommen sind. Durch ein Tal, in dem es auch wieder einige der sehr scheuen Schafe
gibt, steigen wir ab zur Tverrlihytta, wo wir Hypnos abholen. Dann geht es weiter bergab, immer an einem kleinen Bach entlang,
mit dessen Wasser wir unsere Trinkflaschen auffüllen. Wir erreichen Jutulbu, eine Hütte, die allen Menschen offen steht. Sie ist
nicht abgesperrt und fertig bezogene Betten warten auf müde Wanderer. Auch Essen ist genug vorhanden. Am Eingang hängen eine
Preisliste und die Kasse. Diese Hütten funktionieren rein auf dem Vertrauensprinzip. Bei uns in Deutschland würde so etwas sicher
nicht funktionieren.
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Wir ruhen uns kurz an der Hütte aus und folgen dann weiter dem Bach zu einem See, den wir von oben gesehen haben. Die Jungs
müssen mal wieder Scheiß machen und so führen Martin und Jochen ein Wetthüpfen von Stein zu Stein im Bach aus. Und ich sage noch:
„Ich bin mal gespannt, wer zuerst reinfällt“, da platscht es auch schon und Jochen hat das Rennen gewonnen. Als Preis darf er seine
Ausrüstung trockenlegen und sich umziehen.
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Der Bach führt schließlich zu dem See (Skrøvsetvatnet), den wir schon von oben gesehen haben. Auch hier gibt es viele leckere
Blaubeeren. Die Unerschrockeneren unter uns gehen im See baden, der jedoch ganz schön kalt ist. Als wir wieder aufbrechen ist es
schon recht spät und der Abstieg wird ähnlich abenteuerlich wie der Aufstieg, bis wir irgendwo wieder auf einen Weg treffen und
von dort dann in knapp 10 Minuten zu Hause sind. Insgesamt waren wir gut 8 Stunden unterwegs. Ein Teil unserer Truppe ist schon
vorausgeeilt, so daß das Abendessen schon fast fertig ist, als wir ankommen. Das nenne ich mal Service.
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