Warning: include(../../board/language/lang_english/lang_main.php): failed to open stream: No such file or directory in /www/htdocs/v135078/html/krew/board/includes/functions.php on line 307

Warning: include(../../board/language/lang_english/lang_main.php): failed to open stream: No such file or directory in /www/htdocs/v135078/html/krew/board/includes/functions.php on line 307

Warning: include(): Failed opening '../../board/language/lang_english/lang_main.php' for inclusion (include_path='.:/usr/share/php:..') in /www/htdocs/v135078/html/krew/board/includes/functions.php on line 307
KaosKrew::Bericht: Summer Breeze 2007













CD Reviews :: Festivalberichte :: Festival Guide


Bericht SummerBreeze Open Air 2007

einleitung | mittwoch | donnerstag | freitag | fazit

MAIN STAGEPAIN STAGE

sycronomica
X X X X X X X X

Sycronomica aus München läuten den letzten Tag des diesjährigen Summer Breeze ein. Und wie könnte man einen solchen Morgen besser beginnen als mit einem gegrunzkreischten '?Guten Morgen Summer Breeze!'?, wie es uns von Sänger Oliver Walther entgegenschallt. Einer der ersten Songs ist Für die Ewigkeit und auf der Bühne herrscht sehr viel Bewegung. Es sind auch schon einige Zuschauer da zu dieser frühen Stunde, um sich ihre Frühstücksration an Black Metal abzuholen und in der ersten Reihe wird ordentlich gebangt. Um das Publikum endgültig auf seine Seite zu ziehen, werden ein paar Flaschen Freibier unter die Zuschauer verteilt. Da der Sänger jedoch einsieht, daß das zu wenig für die Anwesenden ist, wünscht er ?Prost! Und teilt schön!? Als wenn Metaller das nicht sowieso ständig machen würden. Zu Stücken wie To The River End und Paths (?Of A Forgotten Time) gibt die Band alles und auch das Publikum ist durchaus gewillt, mitzumachen. Nicht schlecht, allerdings steht mir persönlich das Keyboard zu sehr im Vordergrund, ansonsten könnte diese Band mir wirklich gefallen.


Und zu einem absoluten Phänomen: Helrunar. Die Position als zweite am Morgen passt zwar zum Bekanntheitsgrad der Band, nicht jedoch zu ihrem Erfolg und den Wellen, denen ihre bisher nur zwei Veröffentlichungen schlagen! Das erste Werk der Band namens Grátr war noch ein absoluter Geheimtip und ist auf Grund seiner strengen Limitierung schon ewig vergriffen, sehr zum Leidtragen der unzähligen Fans, die spätestens jetzt nach dem Summer Breeze aus dem Szeneboden sprießen. Helrunar haben etwas erschaffen, was seinesgleichen wirklich sucht, eine Mischung aus astreinem, deutschen Black Metal verbunden mit einigen wenigen harmonischen Elementen, die der Paganschiene entliehen sind und für ein gewisses Maß an Eingängigkeit und Hymnencharakter sorgen. Abseits der üblichen Satanismusthematik der Norweger und den teilweise sehr kryptischen deutschen Texten anderer Bands besingt Skald Draugir unsere Ahnen und deren Leben und das auf eine äußerst eindringliche Art und Weise, die zum Mitsingen, Mitsummen und Mitbewegen anregt. Unterbrochen von sympathischen Ansagen bekommen wir in einer knappen halben Stunde die Highlights des aktuellen Albums Frostnacht zu hören, angefangen beim gleichnamigen Titelsong, den absoluten Hymnen Hauch wird Sturm, Älter als das Kreuz und vor allem dem finalen Dreifach Dorn und zwischendurch noch einem Vorgeschmack auf das neue Album, dass im Herbst erscheinen soll. Der prall gefüllte Platz vor der Painstage um 11:30 bewies deutlich, dass Helrunar inzwischen mehr sind als nur ein Geheimtipp. Schade nur, dass das Debüt Grátr zu kurz kam. Aber dadurch bleibt zumindest dieses Album ein absoluter Geheimtip! Definitiv ein absolutes Highlight des Summer Breeze!

helrunar
X X X X X X X X

justice
X X X X X X X X

Die Titelmelodie von Bonanza schallt über den Platz und alle machen sich beriet auf die nächste Band. Doch Melodie läuft und läuft und ist zu Ende. Ok, jetzt kommt die Band. Doch weit gefehlt, zuerst kommt nochmal ein Intro, bevor Justice endlich die Bühne betreten, als schon jeder denkt, der Auftritt bestünde nur aus Intros. Die Band hat ja bereits am Mittwoch im Partyzelt gespielt, wo sie knapp vier Stunden lang Coversongs zum besten gab. Heute spielt sie nun eigenes Material, beginnend mit This World Is Mine. Anschließend gibt es zwei neue Songs zu hören, die auch auf der nächsten CD zu finden sein werden und von denen einer Bleeding God heißt. Mir persönlich ist die Musik des Fünfers jedoch zu chaotisch, einzig Future Oppressions vom Debütalbum The Hammer Of Justice gefällt mir ziemlich gut. Die Dialoge von Frontmann Michael Schmitt sind ziemlich nervig, aber auch er wundert sich, von welcher Band wohl die vielen roten Papierherzchen stammen, die überall im Fotograben noch vom Vortag herumliegen. ?Ich will mich aber nicht beschweren. Ich will ja niemandem zu nahe treten?. Nach Highschooldeath und einem weiteren Song ist der Auftritt der Band dann schon zu Ende. Nichts wirklich schlechtes, aber auch nichts besonders Tolles.


Die nächste Band, die die Pain Stage unsicher macht, sind die Deutschen Machinemade God. Und zwar unsicher im wahrsten Sinne des Wortes. Sänger Flo findet es wohl unglaublich cool, ständig riesige Batzen undefinierbarer Flüssigkeits-Feststoff-Gemische auf die Bühne zu spucken. Na ja, die Musik der Band ist ja auch gerade cool, beziehungsweise angesagt, gefällt mir aber überhaupt nicht. Einfach typisches mehr oder weniger stumpfes Coregeprügel. Aber immerhin scheinen sie ziemlich fanfreundlich sein. So werden in der Mitte des Auftritts ein paar T-Shirts ins Publikum geworfen, um die natürlich sofort Rangeleien ausbrechen. Danach spielt die Band noch Kiss Me Now Kill Me Later vom Album The Inifinity Complex. Zum Ende des Auftritts stellen Machinemade God den Fans noch einen Song namens Place Taken vor, der auf dem neuen Album Masked stehen wird. Den Fans hat?s Spaß gemacht, ich fand es eher langweilig.

machinemadegod
X X X X X X X X

secretsofthemoon
X X X X X X X X

Deutschsprachiger Black Metal mal anders, die Dritte! Diesmal mit Secrets of the Moon, einer der vielversprechendsten und hochgelobtesten Genrevertreter aus deutschen Landen. Mit dem aktuellen Album Antithesis hatten sich die Herren den Ruf einer äußerst innovativen Kombo erarbeitet, absolut zu Recht übrigens. Abseits der starren Grundsätze der Szene experimentieren Secrets of the Moon in diverse Richtungen, spielen mit atmosphärischen Elementen, rasanten Death Metal Riffs und langsamen, doomigen Passagen. Was auf dem Album allerdings wirklich überzeugt, kam live leider nicht recht bei Publikum an. Der Funke konnte nicht überspringen, zum Teil vielleicht auf Grund des brennenden Sonnenscheins, für den sich Sänger sG explizit entschuldigte. Vielleicht aber auch wegen des eher introvertierten Stageactings der Band. Trotz dem eher weniger überzeugenden Konzert kann ich Freunden von atmosphärischer sowie druckvoller Musik nur raten sich das aktuelle Album mal genauer anzuhören!


Umso druckvoller ging es auf der Painstage weiter, wo die überzeugten Straight Edgeler von Maroon ordentlich loslegten, im Hintergrund ein imposantes Backdrop mit dem Cover des immer noch aktuellen Albums When Worlds Collide, das von einem riesigen Elefanten geziert wird. Wie eine Herde Elefanten haben die Jungs dann auch ohne Zögern das Publikum überrollt und alles aufgefahren, was möglich ist, resultierend in Circle Pits, wilder Pogerei und einer fiesen Wall of Death. Stimmungsmäßig stand die Band dem Publikum in nichts nach, Sänger Andre hatte sich sogar kurzerhand noch in eine Matschpfütze geworfen. Ob aus Solidarität zum Publikum, dass ja anfürsich inzwischen wieder einigermaßen schlammfrei war, oder aus schierem Spaß an der Freude blieb unklar, war aber auch ziemlich egal. Ein absolutes Highlight für die anwesende Metalcore Fraktion!

maroon
X X X X X X X X

communic
X X X X X X X X

Von Communic habe ich bisher auch noch keine einzige positive Livekritik gelesen, daher schaue ich mir die Band ohne hohe Erwartungen an. Sie auf der Main Stage spielen zu lassen ist jedoch eher eine unglückliche Wahl. Da die Norweger sowieso nur zu dritt sind, stehen Oddleif Stensland und Erik Mortensen zu zweit am Bühnenrand und sehen sehr verloren aus. Das Publikum verliert sich ebenfalls auf der großen Fläche vor der riesigen Bühne. Zwar stehen die Leute bis zum Mischturm, aber nur die ersten Reihen sind etwas dichter und man kann ohne Probleme bis in die zweite Reihe gehen. Dort ist der Sound aber dermaßen mies, daß wir uns die Sache auch lieber von weiter hinten ansehen. Aufgrund der Länge ihrer Songs können Communic in gut 30 Minuten Spielzeit ja nicht wirklich viele davon unterbringen; den Opener macht Communication Suplime, der damit der einzige Song vom vielgepriesenen Debüt Conspiracy In Mind bleibt. Zunächst gibt es dann Frozen Asleep In The Park und anschließend den Titelsong der aktuellen Platte, Waves Of Visual Decay zu hören. Die Band bewegt sich so gut wie überhaupt nicht auf der Bühne, einzig Drummer Tor Atle Andersen zeigt etwas Bewegung, aber das macht den Braten auch nicht fett. Wenn man jedoch weiß, daß man in dieser Beziehung nicht viel erwarten kann, dann ist man auch nicht enttäuscht. Denn dazu gibt es aus musikalischer Sicht auch überhaupt keinen Grund. Die Band kann das, was sie auf CD gepreßt hat, auch fast genauso auf die Bühne bringen und damit viele Fans in den ersten Reihen begeistern, die dann für die Bewegung sorgen, an der es der Band mangelt. Zum Abschluß gibt es dann Fooled By The Serpent, das jedoch etwas langatmig wirkt. Alles in allem ein Auftritt, der nicht weltbewegend, aber ok war und dem viel zu wenig Leute beigewohnt haben.


Gegen 15:05 war das Festivalgelände dann fast leergefegt, ein definitiver Fehler für jeden Abwesenden! Mit Blitzkid hatte der Horrorpunk das Gelände für knappe 35 Minuten erobert und damit auch diverse Ohren, Hirne und Herzen! Die Amis waren alles andere als von sich überzeugt und wiesen immer wieder daraufhin, wie glücklich sie seien, auf einem Metalfestival spielen zu dürfen, was in den Staaten wohl keine Selbstverständlichkeit ist. Umso trauriger, dass auch das Breezepublikum mit seiner Abwesenheit nicht gerade für Toleranz stand. Die Anwesenden glichen das aber mit gesteigertem Enthusiasmus aus, so viel Stimmung erreichten wohl nur einige der Metalcore Bands, allerdings vermutlich auch nicht in derart positiver Form! Blitzkid spielten sich blutverschmiert mit Texten über jede Art von Horror in die Tanzmuskeln der Zuschauer und verursachten einen spontanen Anfall von totaler Bewegung, Punkpogos ohne den modernen Anteil Brutalität und Rücksichtslosigkeit sprossen überall und wer keine Lust auf Körperkontakt hatte, begann einfach zu tanzen. Die Songauswahl hatte einen klaren Schwerpunkt auf dem aktuellsten Album, den ersten Song Genus Unknown kann man übrigens sogar auf dem MySpace-Account der Band probehören. Mit Rücksicht auf das metallastige Publikum kündigte Bassist Argyle speziell die beiden härtesten Songs der Band an, The Fog und Ground shaking. Argyle war ohnehin der Blickfang der Band, blutüberströmt und in zerrissenen Klamotten zog er eine wahnsinnige Show ab, wie man sie nur von Punkkonzerten gewohnt ist. Der Bass kreiste um Hüfte und Hals, es wurde gesprungen, getreten, sich gedreht, mitreißender wäre nicht möglich gewesen! Auf die abschließende Bitte hin, ihnen mit Kauf des Merch wieder zurück in die Staaten zu helfen, gingen wohl ziemlich viele Leute ein, denn gegen Sonntag nachmittag konnte man im Publikum deutlich mehr Blitzkid-Shirts erspähen als davor.

blitzkid
X X X X X X X X

hardcoresuperstar
X X X X X X X X

Wo wir schon bei absolut fremden Genres waren können wir damit auch gleich weitermachen, denn auf der Mainstage machten sich die Hardcore Superstars breit. Wer allerdings vom Bandnamen auf die gleichnamige Szene schließt könnte falscher nicht liegen, denn die Schweden aus Göteborg sind wohl so ziemlich die erste Band auf dem Summer Breeze, die mit astreinem Glamrock aufwarten kann! Mit einer gehörigen Portion Haarspray, diversen Accessoires und nicht enden wollendem Gepose ließen die Schweden eine Musik auf der Bühne wiederauferstehen, die großen Teilen des Publikums, vor allem eben den jüngeren, ziemlich unbekannt sein dürfte, den älteren aber wohlbekannt! Der Vergleich wurde in diversen Reviews und im Begleitheft des Summer Breeze oft genug heran gezogen, aber zur besseren Erklärung ist er wohl wirklich dienlich, also sei gesagt, dass Hardcore Superstar wohl am ehesten als schwedische Version von Mötley Crüe durchgehen würde. Das Alter der Bandmitglieder inclusive. Vom Publikum wurde der Auftritt gespalten aufgenommen gegen Ende jedoch konnte man sagen, die positive Stimmung hat überwiegt.


Dieses Jahr spielen ungewöhnlich viele Bands mit hoch singenden Frauen am Mikrofon auf dem Summer Breeze, die letzte davon ist Xandria. Sängerin Lisa Middelhauve ist ja bekannt dafür, sich nicht unbedingt vorteilhaft für ihre Figur zu kleiden, und so stehen wir in gespannter Erwartung optischen Horrors, doch die Gute hat offenbar gelernt und ist heute einmal ansprechend gekleidet. Die Fans sind auch bester Laune, die Band scheint gut aufgelegt und so steht einem guten Konzert ja nichts mehr im Wege. Zu Songs wie Firestorm oder Now & Forever feiern Band und Fans eine Party und fast jeder Song wird mitgesungen. Sängerin Lisa ist sehr redselig und kommuniziert viel mit den Fans. So stellt sie mit vielen Worten und Gesten auch den neuen Song Salomé vom gleichnamigen, vor wenigen Monaten erschienenen Album vor, der von den Fans ebenfalls abgefeiert wird. Gegen Ende spielt die Band dann noch ihren bisher größten Hit Ravenheart. Ein Auftritt, der viel Applaus bekommen hat, aber so ganz verstehe ich den Hype um Xandria nicht, sind sie doch nur eine weitere Band mit Frau am Gesang, die sich von den meisten Frauenmetalbands bloß durch die etwas poppigere Ausrichtung unterscheidet.

xandria
X X X X X X X X

dieapokalyptischenreiter
X X X X X X X X X X X

Nun betritt eine der beliebtesten Bands der Festivalbesucher die Bühne. Die Apokalyptischen Reiter haben schon so oft auf dem Summer Breeze gespielt, und noch immer drängen sich die Zuschauer vor der Bühne, als wären ihre Auftritte seltene Ereignisse. Kein Wunder, denn bei den Reitern ist immer was los und sie lassen sich jedes Jahr eine neue Idee für ihr Gastspiel einfallen. Friede sei mit Dir eröffnet den Reigen wunderbarer Weisen, die uns nun dargeboten werden sollen. Mit Riders On The Storm gibt es dann einen weiteren Song von der aktuellen, gleichnamigen Scheibe. Normalerweise ist es bei den Reitern ja Sitte, daß eine mehr oder weniger freiwillige Dame aus der ersten Reihe zu ihnen auf die Bühne und später mit Dr. Pest in den Käfig darf (welch zweifelhaftes Vergnügen). Heute ist die holde Weiblichkeit jedoch schlicht zur falschen Zeit am falschen Ort, denn sie kommt gerade zum Ende des Liedes über die Menge hinweg stagedivenderweise Richtung Bühne, was von Sänger Fuchs mit ?Ei, was kommt denn da geflogen?? kommentiert wird. Die gute Frau darf den Fotograben nicht verlassen und muß auf die Bühne, ob sie will oder nicht. Und anstatt sich dort anständig zu benehmen, sitzt sie schüchtern am Bühnenrand, so daß Fuchs sie während Revolution zum Tanz auffordert. Nach dem Song wagt es die Gute, den Wunsch, die Bühne jetzt verlassen zu dürfen zu äußern. ?Ach, du willst nicht mehr? Pech für dich, du mußt aber!? Und dann muß sie während Seemann doch noch in den Käfig, wo sie nicht gerade glücklich wirkt. Iron Fist vom ersten Album Soft & Stronger knüppelt richtig hart und hier dürfen Dr. Pest und sein Opfer wieder aus dem Käfig. Danach wird der Doktor von Fuchs jedoch gleich wieder zurückgescheucht: ?Geh wieder rein, das war jetzt eklig genug!? Das muß wahre Liebe sein und passend dazu spielt die Band jetzt Sehnsucht. Anschließend gibt es das bei den Reitern ebenfalls schon obligatorisch Drumsolo, bei dem alle Bandmitglieder bis auf Dr. Pest diverse Trommeln und Pauken schlagen. We Will Never Die läutet den zweiten Teil des Auftritts ein und zu Du kleiner Wicht verteilt die Band ihre mittlerweile schon bekannten riesigen blauen Luftballons im Publikum. ?Da habt ihr was zum spielen, ihr kleinen Wichte!? Leider geht das Publikum nicht sehr sorgsam mit seinem neuen Spielzeug um, und so platzt einer der Ballons, einer fliegt über den Zaun Richtung Backstage und verschwindet dort auf Nimmerwiedersehn. Dafür mischen sich diverse Metal Hammer-Luftballons unter die blauen Riesen. Für den nächsten Song werden wieder 4 Freiwillige gesucht. Darunter sind zwei australische Fans, die als Belohnung für die weite Anreise auf die Bühne dürfen, sowie zwei ?Lokale?, von denen sich einer durch das Zeigen seiner ?Sonne? qualifiziert. ?Komm hoch, du darfst allen deinen Pillermann zeigen!? Die vier werden in bunte Schlauchboote gesetzt und werden über das Meer aus Händen Richtung Mischturm geschickt. ?Wer zuerst wieder an der Bühne ist, hat gewonnen!? Zu Reitermania haben die vier auch sicher einen schnellen und ungestümen Ritt. Den Abschluß des Sets bildet dann Ghostriders In The Sky und der Auftritt der Band geht viel zu früh zu Ende. Als Ausgleich dürfen viele Fans zu den Reitern auf die Bühne und dort zum Outro What A Wonderful World von Louis Armstrong schunkeln.


Tankard gehören wohl zu den Bands, die von genauso vielen Menschen geliebt werden, wie ihnen mit Unverständnis gegenüber stehen. Ehrlich gesagt verstehe ich auch nicht ganz, was an einer Band so toll sein soll, deren Sänger sich vor allem über einen Hängebauchschweinbauch identifiziert und deren Lieder von nichts anderem handeln als Alkohol. Nun denn, zum Wohl! Zunächst einmal spielt die Band ein paar Songs über Bier, bevor sie ein paar Songs über Bier spielt. Sänger Gerre zeigt uns seinen Bauch. Man ekelt sich kollektiv, muß aber trotzdem hinschauen. So ähnlich wie bei einem Verkehrsunfall. Bassist Frank springt in einem gewagten Sprung von der Pain Stage, die immerhin fast zwei Meter hoch ist, spielt zur Freude der Fotografen und des Publikums ein paar Takte im Fotograben bevor er verschwindet, um irgendwie wieder auf die Bühne zu kommen. Man spielt Zombie Attack, eine ziemlich alte Schote. Gerre zeigt wieder und wieder seinen Hängebauch. Jemand sollte ihm ein passendes T-Shirt schenken. Alternativ wirft eine hilfsbereite Person einen BH auf die Bühne. Da der vermutlich nicht auf einen Brustumfang von Gerres Kaliber ausgelegt ist, wird das gute Stück in dessen Slip zu was auch immer zweckentfremdet. Vermutlich zu Slipping From Reality. Dabei ist es aber doch erstaunlich, wie agil die Saufkugel über die Bühne springen und singen kann, ohne rot anzulaufen oder zu kollabieren. Die With A Beer In Your Hand ist die Lebensphilosophie der Bierkrüge und wohl auch vieler im Publikum Anwesender, denn die Spaßband wird gefeiert, als würde sie jeden Tag Freibier verschenken. Gerre läßt noch einmal seinen dicken Bauch unterm T-Shirt hervorblitzen, schwabbelt über die Bühne und dann ist der Spuk auch schon zu Ende.

tankard
X X X X X X X X

darktranquillity
X X X X X X X X

Die Schweden von Dark Tranquillity gehören auch zu den Bands auf die ich mich am meisten gefreut habe und meine Vorfreude soll nicht enttäuscht werden. Einer der ersten Songs ist Terminus (Where Death Is Most Alive) vom neuen Album Fiction. Leider ist auch hier wieder der Sound sehr schlecht und der Sänger kaum zu hören. Das Problem sollte doch irgendwie in den Griff zu kriegen sein. The Lesser Faith ist einer der ganz starken Songs des Albums und wird gleich zu Beginn auf die Meute vor der Bühne losgelassen. The Treason Wall ist das erste Stück das von der mittlerweile schon 5 Jahre alten Damage Done gespielt wird. Mit Blind At Heart gibt es einen weiteren Song vom aktuellen Album, und mit Final Resistance wieder ein etwas älteres Stück. Die Band wechselt stets zwischen alten und neuen Songs hin und her und so ist nun wieder ein Stück des erst vor wenigen Monaten erschienenen neuen Outputs zu hören, das sich Misery?'s Crown nennt. Einfach nur gut! Findet auch ein Großteil der Menge und so wird gebangt was der Nacken hergibt, mit Mikael Stanne auf der Bühne als Vorbild, denn der Mann gibt ob des letzten Festivalauftritts der Band für dieses Jahr alles. Nervig ist allein die scheppernde Snare, die böse aus dem Sound der Band heraussticht. Nichtsdestotrotz wird die Band abgefeiert und mit The Endless Feed gibt es wieder einen Song vom letzten Album. Focus Shift von der Fiction und My Negation von der Character machen das Set dann komplett. Ein wirklich toller Auftritt, der mir soweit ganz gut gefallen hat, nur muß ich bemerken, daß die Band und ich wohl unterschiedliche Favoriten haben, denn von meinen jeweiligen Lieblingsliedern auf den einzelnen Platten wurde kaum eines gespielt; insbesondere von der Damage Done habe ich so einiges vermißt.


Es fällt fast schwer etwas über den Auftritt der Finnen von Moonsorrow zu schreiben, denn, so kitschig es klingen mag, die Musik regte derart zum Träumen an, dass die Dreiviertelstunde verging wie im Flug. Wer das aktuellste Album V: Hävitetty kennt würde vermutlich erwarten, dass die Finnen in der Spielzeit knapp anderthalb Songs unterbringen können. Irgendwie haben sie es aber geschafft ein Set aus abgewandelten Songs zusammenzustellen, dass einen Überblick über die gesamte Bandgeschichte bietet. So gibt es außer den äußerst atmosphärischen neueren Songs auch einen kleinen Einblick in die tief schwarze und hochgradig aggressive Vergangenheit der trotzdem noch jungen Band, die den neuen Songs aber in Sachen Tiefgang und schleppendem Doomanteil in nichts nachsteht! Im Gegensatz zu manch anderen finnischen Bands haben Moonsorrow mit dem Trend in Sachen Humpa nichts am Hut und bieten nichts als melancholische Schwere, die unabhängig von Sound, Wetter und Publikum einfach nur zum Träumen anregt. Objektiv gesehen war der Sound zuweilen nicht von bester Qualität, aber ein Mangel war das für die wenigsten. Mein absoluter Höhepunkt des ganzen Festivals und es bleibt das Fazit, dass Moonsorrow zu den wenigen Bands gehört, die man in einem Jahr durchaus auch 4 Mal live sehen kann, ohne dass es je langweilig wird. (Es sei denn, man empfindet die Musik von vornerein als langweilig...)

moonsorrow
X X X X X X X X

oomph
X X X X X X X X

Im letzten Jahr war mit Lacrimosa bereits eine Band aus dem Gothic-Bereich auf dem SummerBreeze angetreten deren Existenzberechtigung beim Publikum stark umstritten war, dieses Jahr sollten Oomph! diesen Job übernehmen. Die Musik von Oomph! ist wohl irgendwo im Bereich des Industrial Metal anzusiedeln, harte Gitarren geben den Ton an, unterstützt von elektronischen Tönen aus dem Sampler. Teilweise heftig zeigen viele Songs aber einen deutlich poppigen Einschlag, der in jüngster Vergangenheit für einigen Erfeolg im mainstream-Musikmarkt gesorgt hatte und die Kritik aus den reihen der Metaller schürte. Mit dem Gig hat die Band aber gezeigt dass sie durchaus die Berechtigung hat, auf Metal-Festivals aufzutreten: viele waren da um sie zu sehen, und viele sangen textsicher die eingängigen Songs wie Augen auf mit. Ich hatte damit gerechnet dass spätestens das indizierte Gott ist ein Popstar das Publikum begeistern könnte, aber die Reaktion war weniger stark als erwartet. Vielleicht lag es daran dass die Anhänger des Bierdosen-Götzenbildes Bambi ihr Objekt der Begierde durch die Menge trugen. Zum Abschluss gab Sänger Dero dann noch allein einen Song von Frank Sinatra zum Besten mit dem er allerding seine Spielzeit überzog und gegen das Intro von Caliban auf der Painstage ansingen musste. Ich fand das Überziehen der Spielzeit ziemlich unnötig und respektlos, ansonsten war der Gig klasse.


Die Rausschmeisser und Abschiedsbands des Breeze sind immer wieder der Knaller: was könnte sich besser eignen als Metal-Mastermind Peter Tätgren's sehr erwachsen gewordenes Sideproject Pain. Inzwischen hat sich das Projekt zu einer handfesten Band entwickelt, die mit ihrer Mischung aus etwas melancholischem Metal und starken Elektro-Einflüssen für mich der Kracher des Festivals waren. In bunter Aufmachung, mit coolem Backdrop und sehr textsicherem Publikum ging es von Same Old Song quer durch praktisch alle Hits, die die Schweden zu bieten haben, wobei der Sänger und Gitarrist die Songnamen stets geschickt in seine Ansagen verpackt: End Of The Line, It's Only Them, Nailed To The Ground, Dancing With The Dead, , Just Hate Me, Supersonic Bitch, On And On und vom aktuellen Album Psalms of Extinction noch den Kracher Zombie Slam. Walking On Glass hätten sie sich besser gespart und noch ?nen Klassiker gebracht. Als Zugabe dann noch den Song mit dem 'fucking mobile': Shut Your Mouth. Nachdem ich Pain wenige Wochen vorher auf dem Force schon gesehen hatte, war ich auf *diesen* Gig nicht gefasst! Besser gehts nicht! Mehr davon! Yay !!

Nein, besser geht?s wirklich nicht, noch nicht einmal technische Probleme mit dem Baß oder der streckenweise schlechte Sound (so daß der gute Peter kaum zu hören war), konnte die Stimmung trüben. Einfach nur genial!

pain
X X X X X X X X

einleitung | mittwoch | donnerstag | freitag | fazit





Bericht: Alexter, kAoSKoBoLd, Tyr
Photos: Alexter, kAoSKoBoLd, Tyr