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KaosKrew::Bericht: With Full Force 2004













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Den ersten Erkundungsgang auf das Festivalgelände wagen Alex-7 und Maddin, die den Opener Tape genauer unter die Lupe nehmen wollen. Die einzige Band hier mit einer Frontfrau - das hat schon fast Seltenheitswert. Trotz perfekter Festivalatmosphäre und strahlendem Himmel sind noch nicht allzuviele Fans bis zur Bühne vorgedrungen, sei es weil die meisten noch am Eintrudeln sind oder weil die anderen noch diverse Räusche ausschlafen. Oder wieder anheizen. Tape jedenfalls lassen es krachen, mischen poppige Stimmen und Harmonien mit brachialem Metalsound. Klingt vielversprechend, bisher ist nur der Erstling "#1" in den Plattenläden erhältlich. Die Single "Yeehaa" läuft auch als Videoclip auf einschlägigen Sendern, hier haben wir allerdings das erste Mal von dieser Band gehört.


Über einen Spielbeginn um 1645 wundern wir uns bei Björn "Speed" Strid und seinen Mannen aus Gothenburg, denn es sind beileibe nicht genug Zuschauer anwesend um den Schweden von Soilwork gerecht zu werden! Die Skandinavier liefern genau das, war man von ihnen erwartet, technisch sehr ausgefeilte Songs mit einem Einschlag von brutalem Trashmetal. Eben wunderbarsten Melodic Death Metal, insgesamt eine gelungene Mischung aus älterem und neuerem Material mit einem deutlichen Hang zum "Natural Born Chaos"-Album. Tragende, rhythmische, mit fetten Keyboardteppichen ausgestattete Passagen in Liedern wie "As We Speak" oder "Distortion Sleep" sind genauso vertreten wie harte Metalriffs in den Kloppern "Follow The Hollow" oder "Blackstar Deceiver". Erstaunlich gut war an dieser Stelle auch der Sound, der ansonsten eher wenig Lob verdient hat, aber die komplexen Arrengements aus Gitarren und Keyboards kamen erstaunlich deutlich rüber. Aktueller Longplayer der Band ist das Album "Figure Number Five". Auch ein Video, von "As We Speak", ist hier und da im Äther respektive Kabelnetz vertreten.
Beim nächsten Mal Soilwork vielleicht doch bitte als Headliner!

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Angekündigt als 'die Festival-Abräumer des Jahres' können Death Angel unserer Meinung nach ihrem Ruf nicht wirklich gerecht werden. Ohne ihre musikalischen Fähigkeiten beurteilen zu wollen, überzeugen die 4 Bay-Area-Japaner mit ihrem dünnen Sound und dem sehr tolpatschigen Auftreten des Sängers nicht wirklich. Diesem gelingt es tatsächlich allein während der ersten 2 Songs 5 mal das Mikro zu verlieren und einmal beinahe mit dem Mikroständer seinen Gitarristen zu erschlagen. Ja ja, das böse deutsche Bier. Aber die Zukunft wird zeigen, ob sie ihren Erfolg nur der langen Pause vor ihrem neuen longplayer verdanken. (Wir erinnern uns hier an den kürzlichen Hype um S.O.D., der inzwischen schon deutlich abgeflaut ist) oder ob sie sich einen festen Platz in der Festivallandschaft erspielen können.


Die Punks von the exploited müssen zu ihrem großen Unglück unserer Futter-Pause weichen, aber für Hypocrisy brauchen wir alle Reserven! Ja, in der Tat, Peter Tätgren erklimmt die Bühne, um das With-Full-Force niederzukreischen! Die vier Schweden bringen die Menge mit ihrem köstlichen schwedischen Death-Metal zum Kochen und verursachen sicherlich die ersten fiesen Nackenbrüche des Wochenendes! Was soll man sonst berichten? Man muss Hypocrisy einfach kennen! Von 'the abyss' über songs von der neueren 'the arrival' bis hin zum liebevoll umgedichteten 'Leipzig 47' war das Programm brutal und kompromißlos wie immer. Seht euch Peterrr an, die Bilder sprechen für sich! Nach einem kurzen, heftigen Regenschauer beschwört er sogar mit 'Fire in the Sky' wieder die Sonne hervor. Eine Band, der noch nichtmal das Tageslicht schadet. Terror.

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Viele Anwesende (insbesondere solche in Slipknot-T-Shirts) scheinen zu jung zu sein um NY-Hardcore Legende Life of Agony zu kennen. Doch schon der Opener "River Runs Red" verweist so machen Newcomer auf seinen Platz. Die Stimme von Sanges-Gnom Keith Caputo (diesmal im Miami-Vice-Style in zerissener Bluejeans, Sakko und Porsche-Brille: Es leben die 80er! Yeah!) ist so stark wie zu Zeiten des ersten Albums und so lag der Schwerpunkt des Sets auch deutlich auf den bekannten Songs der ersten Alben "River Runs Red" und "Ugly". Es ist schön zu hören, wie viele Zuschauer die Texte von 'river runs red', 'underground' und 'through and through' lautstark mitsingen können. Insgesamt findet man im Lineup des Force 2004 einen klaren Hang zum Hardcore, für viele Fans wäre es sicher wünschenswert gewesen wenn neben dem Hardbowl nicht auch noch die Mainstage so stark Hardcore-beeinflusst gewesen wäre, aber auf dem WFF ist Abwechlungsreichtum Trumpf! Life of Agony sind allerdings auch eine Band, die es immer wieder schafft, das gesamte Publikum zu begeistern und gehören seit dem Dynamo '95 auf jeden Fall als fester Bestandteil auf jede Mainstage. Momentan arbeitet die Band an einer neuen Scheibe, wir sind gespannt was dabei rauskommt. Erscheinen soll sie 2005.


Letztes Jahr haben sie noch in der Mittagssonne gespielt, dieses Jahr sind sie bereits Headliner: Hatebreed aus NewYork sind die nächsten Vertreter des harten Kerns, vielleicht sogar noch härter. Man möchte es fast als AggroCore bezeichnen! Zu Beginn noch die Kapuzen auf dem Kopf wichen diese schnell vor Zorn und Gebrüll geröteten Köpfen und hervortretenden Adern. Mit simpelstem Sound brüllte Jamey Jasta (der übrigens der neue Moderator des amerikanischen HeadbangersBall ist) die Menge in Grund und Boden. Geschmack hin oder her, auf jeden Fall ein geeigneter Warmup-Act für die folgenden maskierten Wüteriche von Slipknot. Von diesen können wir leider keine Bilder bieten, da sie wohl einen Exklusiv-Vertrag mit irgendwem hatten. Na super. Da die Fangemeinde wohl selten so gespalten ist, wie bei dieser neunköpfigen Lärmmaschine, begibt sich unser Haustroll Maddin dorthin, wo man diese Band wohl am besten beurteilen kann: in den Moshpit! Fazit: live machen die Jungs aus Iowa nicht nur eine mordsmäßige Stimmung sondern bieten auch noch was fürs Auge! Der Auftritt startete mit einer halben Stunde Verspätung, was zu verzeihen ist, haben die Knüppelbarden doch gerade 4 Stunden zuvor in Roskilde gespielt.Der Umgang mit dem Publikum ist ebenfalls positiv aufgefallen, Sänger (?) Corey hatte das Volk in der Hand und konnte sie tun und sein lassen, was er wollte. Der Sound ließ zwar eindeutig zu wünschen übrig (viele Köche verderben den Brei?), aber dennoch konnte man einzelne Songs wie die aktuelle Single recht gut aus dem Brei filtern und identifizieren. Auf jeden Fall Headliner-Status für die 9 Aggros aus Iowa!

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Die Knüppelnacht möge beginnen, und das mit den Hessen von Disbelief unter dem monumental emotionalen Jagger, dessen erschreckend geniale Stimme vielleicht den heftigsten Anteil an diesem Death-Metal-Quintett darstellt! Das einzige, was an diesem hervorragenden Auftritt vielleicht zu bemängeln wäre, ist der Sound, der ein wenig zu matschig rüberkam. Aber was solls, die Stimmung ist enorm, obwohl auf der Mainstage noch Slipknot toben. Disbelief haben inzwischen eine durchaus mächtige und absolut berechtigte Fangemeinde. Mit Songmaterial von ihren 5 Alben von 'Infected' über 'shine' bishin zur bislang aktuellsten Scheibe 'spreading the rage' haben sie ein recht stabiles Lifeprogramm. Dieses beinhaltet selbstverständlich auch den absoluten Kracher 'to the sky', zu dem es auch ein Video gibt, in dem die Jungs sich in alter Todesmetall-Manier im Schlamm wälzen. Nach 40 Minuten erwachen wir aus einer brutalen Trance, in die uns Disbelief mit rigoroser Härte getrieben haben. Man darf auf das neue Album, das im Herbst unter NuclearBlast erscheint, sehr gespannt sein.


Die amerikanischen Death-Metaller von Malevolent Creation haben einen bekannten Namen und gelten als verlässliche Vertreter ihres Genres, als Garant für unverfälschten Todesmetall. Außerdem werden sie als 'kompromißlos' beschrieben und werden dafür gepriesen, dass sie sich nicht an Trends orientieren, nicht experimentieren. Wir können das insofern bestätigen, dass wir den ganzen Auftritt etwas langweilig fanden, die Songs hatten keinen Wiedererkennungswert und wurden sehr flach präsentiert. Brutale Bretter, schmetternde Riffs und heftige Drums, kein Zweifel hier, aber wir stellen uns die berechtigte Frage: Charisma? was ist das??

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Ha! Old School!! Zunächst die erste Band am Freitag, die den Anstand besitzt sich vorzustellen, echte Gentlemen eben, die Herren von Benediction, very british. Und dann dieser Druck!! So muss Death Metal klingen. Einfache, druckvolle Gitarrenriffs, treibende Drums, die den Songs noch mehr Heftigkeit verleihen und eine Wahnsinns-Stimme, wie sie im Buche steht. Benediction ist sowieso das Sprungbrett für britische Top-Shouter, wie es scheint! Zuerst Barney Greenway, der zu Napalm Death abwanderte, und dann Dave Ingram, der von Bolt Thrower geködert wurde. Doch auch Kandidat 3, Dave Hunt, wird dem Namen 'Benediction' mehr als gerecht! Als dampfender Dämon, frisch der Hölle entsprungen, steht er für die Anstrengungen, die diese Band bemüht! (Zugegeben, es wird allmählich bereits ziemlich kalt im Zelt) Der Opener 'Agonized' bringt die Menge bereits zum toben, doch als Dave den dritten Song Chuck Schuldiner, dem Godfather of Death-Metal, widmet sind ihm alle Sympathien sicher! Das Set war zwar bedauerlicherweise sehr kurz, aber hervorragend ausgewählt. So verkauft man Platten! Meine Herren, Applaus!


Nach diesen Monumenten des DeathMetal sollen jetzt die Schwarzheimer auf ihre Kosten kommen, die Trolle sind los! Mit rasender Aggressivität nehmen uns die Schweden Naglfar mit auf eine Reise auf dem Schiff der Toten. Neben echten BlackMetal-Klassikern prügeln sie sich auch durch die Songs des neuen Albums 'sheol'. Nicht das das Gekreische von Shouter Jens Rydén schon krass genug wäre, wird die Stimme noch gut mit Hall hinterlegt, so dass es auch den kältesten unter den toten Kriegern kalt über den Rücken laufen muss! Die Finsternis ist greifbar, diese Musiker unterscheiden sich von denen, die wir bisher heute gesehen haben. Die finsteren Heerscharen des Bösen sind gekommen, um die Stille der Nacht mit ihren Hymnen zu zersägen! Auch wenn die Ankündigung neuer Songs mit der monotonen Formel 'next song, motherfuckers [AneinanderreihungvongekrischenenVokalen]' der Atmosphäre leider etwas abträglich ist.

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Wiedervereint von Hellhammer mit dem alten Sänger Maniac sind Mayhem wieder auferstanden und beweisen ihre sehr umstrittene Position in der Hierarchie der infernalischen BlackMetal-Riege. Die Zeit liegt insofern ungünstig, da es um 4:25 allmählich schon wieder dämmert. Unheimlich ist es dennoch. Allein das Bühnenbild, bis ins kleinste Detail mit Kreissägeblättern, Patronen und umgedrehten Kreuzen verziert, zeugt von morbider Perfektion. Drummaschine Hellhammer überzeugt, trotz vielleicht etwas unpassender Sonnenbrille in den Haaren, mit perfekter Schlagwerkkunst. Auch Blasphemer an der Gitarre und Necrobutcher am Bass geben ihr Bestes. Derweil verbringt Maniac die Zeit, in der er nicht singt, damit mit riesen Klingen zu prahlen und sich so satanistisch wie möglich zu geben. Hier vermissen wir es dann aber, dass er die Klinge mal vorführt, an einem Opfertier oder respektive an sich selber. Ein bißchen Blut hat wirklich gefehlt. Aber ansonsten, wieder unabhänging von Geschmack und Sympathie, ein erstklassiger Auftritt der 'neuen' Mayhem, wenn auch der Sound streckenweise zu wünschen übrig lässt.




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