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CD Reviews :: Festivalberichte :: Festival Guide
Bericht SummerBreeze Open Air 2006 einleitung | donnerstag | samstag | fazit
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Krachig sollte es am Freitag losgehen, und zwar bereits um 11.00 mit den bis dato
eher unbekannten Apostasy aus Schweden! Noch im Frühjahr wurde befürchtet,
dass aus dem Auftritt nichts werden würde, nach dem im März Gitarrist Henrik Johansson
ermordet worden war. Aber das hielt die Schweden nicht davon ab, ihr deutsches Bühnendebut
auf dem Summer Breeze zu feiern! Und von gedrückter Stimmung war auch nichts zu merken!
Ob allerdings die Anwesenden Frühaufsteher tatsächlich wegen Apostasy aus den Federn gekrochen
waren oder auf die folgenden Grindfuckers warteten, steht auf einem anderen Blatt. In jedem
Fall dürfte die Black/Death Mischung der Schweden nebst dem Frühschoppen geholfen haben, die
Müdigkeit aus den Gliedern zu treiben!
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Jedes Jahr schafft es auch die ein oder andere Spaßband ins Lineup des SummerBreeze.
Dieses Jahr waren nach lautstarken Forderungen die Excrementory Grindfuckers an der Reihe.
Vorteilhafterweise wurden damit zugleich die Spaß- sowie die Grindcorefans ein Stück weit
zufriedengestellt. Und wie es für Grindcore so üblich ist, reicht eine halbe Stunde auch aus,
um ein ordentliches Set zu spielen, mit immerhin 14 Songs. Angefangen bei dem Titelsong
Excrementory Grindfuckers, über den berühmten Schlager Es gibt kein Grind auf Hawaii,
diverse 'leicht' abgewandelte Coversongs wie I've been looking for grindcore frei nach
David Hasselhoff und Fatamorgana von EAV bis hin zur vielgeforderten und gleichnamigen
Zugabe. Ach ja, nicht zu vergessen einer der Lacher schlechthin: ...Ich bin so schön,
ich bin so schnell, ich bin der grindcore out of hell!. Auch wenn viele Zuschauer einen eher
skeptischen Gesichtsausdruck zeigten, war offensichtlich, dass die Grindfuckers eine gehörige
Menge Fans vor Ort hatten! Nicht oft sieht man bereits bei der zweiten Band am Morgen bereits
Crowdsurfer.
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Da Grindcore keine allzu massenverträgliche Musikrichtung ist, war es keine schlechte Idee, die
Grindfuckers vor den Belgiern Leng Tch'e spielen zu lassen, denn wer den Spaßgrind von der
musikalischen Seite her schon nicht vertragen konnte, der hatte jetzt auch weniger Spaß. Denn
Leng Tch'e betraten die Bühne und legten brachial los. Wer einen brutalen Batzen
Vorschlaghammer auf die Ohren allerdings zu schätzen weiß, der war hier richtig aufgehoben!
Vom optischen Auftreten her hätte man von einer NYHC Band ausgehen können, aber musikalisch war
Hardcore nur als kleiner Einfluß zu vernehmen. Genauso wie übrigens auch Doom und Death den
zentralen Grindcore in Sachen Melodie und Druck deutlich verfeinerten. Ich hätte ja angenommen, dass
es sich hierbei um einen alten Geheimtip bei Kennern der Szene handelt, aber weit gefehlt! Erst ein
Jahr sind die Belgier im Geschäft. Aber bei einem solchen Start, dürfte man sicherlich noch öfter
von diesen Herren zu Hören bekommen.
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Die Sparte des Gothic Metal sollte 2006 durch Lacrimosa und ASP als 'reinere' Gothic-Acts eher spärlich
besetzt sein im Gegensatz zu den letzten Jahren. Die ehrenhafte Aufgabe um 13.15 dann loszurocken oblag
den Norwegern Trail of Tears. Diese haben ausnahmsweise mal kein neues Album mitgebracht, aber dafür
wird es bald erscheinen! Quasi direkt nach einer sehr umfassenden Tour über den Winter.
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In der Mittelalterszene ist es genau wie bei allen andere Genres ebenfalls der Fall, dass die Bands ihre
Mitglieder im Kern immer mal wieder verleihen und reihum tauschen. So entstehen durchaus auch immer wieder
Allstarprojekte oder auch komplett neue Bands, die dennoch einen vertrauten Eindruck hinterlassen! Und so
weht gegen 14:25 mal ein komplett neuer Wind, gesäht von den Möchen von Potentia Animi, deren Mitglieder
ihre Wurzeln und Streifzüge unter anderem mit den Inchtabokatables und Corvus Corax erlebt haben. Keine übliche
Spielmusik erklang hier, sondern man konnte einen deutlichen klösterlichen erkennen! Der Sinn der Bruderschaft
scheint allerdings eindeutig auf den zotigen Texten zu liegen. In jedem Fall mal was Neues und sicherlich für
viele Mittelalterfans eine Neuentdeckung zwischen den üblichen Verdächtigen.
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Scar Symmetry waren an diesem Freitag Nachmittag die ersten die mich hinter dem Ofen (Grill ?) hervorlocken konnten. Und das nicht ohne Grund: die schwedische All-Star Band der Göteborger Schule war sicher einer der Höhepunkte des Festivals. Auch wenn Sänger Christian Älvestam (der normalerweise auch die 6 Saiten bei Angel Blake bedient, den ich jedoch auf der Bühne am Donnerstag vermisst hatte) anfänglich einige Schwierigkeiten hatte und auch der Sound erst im Laufe des Gigs wurklich gut wurde war der Auftritt wirklich beeindruckend. Mit ihrem technisch recht ausgefeilten und gut arrangierten Death Metal mit melodischen Passagen konnten die Schweden ordentlich Druck auf die Menge ausüben, überwiegend mittels des Materials aus dem brandneuen Album Pitch Black Progress. Mit Chaos Weaver war allerdings auch der Kracher des Vorgängeralbums Symmetric in Design im Set vertreten, von mir aus hätten die Jungs auch noch den Rest des Albums spielen können. Auch wenn das Publikum nicht mit massiver Anwesenheit glänzte bin ich sicher dass wir von dieser Band noch so einiges zu erwarten haben.
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Manche fragen sich, warum auf dem SummerBreeze nur so ein geringer Anteil von Power Metal Bands
ihren Platz im Lineup findet. Andere wiederum behaupten, das SummerBreezeForum sei alles andere
als repräsentativ, wenn die User lautstark (bzw. großbuchstabenstark) gegen Power Metal wettern.
Letztendlich stehen aber in der Tat nur wenige Fans vor der Bühne, wenn es dann mal so weit ist,
dass eine entsprechende Combo spielt.
In diesem Fall sind die betroffenen die deutschen Rebellion, gegründet von
den ehemaligen Grave Digger Mitgliedern Uwe Lulis und Tomi Göttlich. Grave Digger selbst, die jedes
Jahr erneut von der Power Metal Fraktion gefordert werden, hatten sich ihre Anwesenheit auf dem
Breeze bereits vor einigen Jahren verspielt, aber das ist eine andere Geschichte.
Für Fans des Genres boten Rebellion alles, was das Herz des 'wahren' Metallers begehrt: Hymnen,
eine dicke Schicht Pathos und quasi ununterbrochenes Dauergepose! Wenn denn auch nicht viele
Fans anwesend waren, so waren die vorhandenen umso so begeisterter. Und das machte zu guter Letzt
auch die Band glücklich.
Auch wenn ich kein Anhänger der Powermetal-Fraktion im Allgemeinen bin muss ich zugeben dass Rebellion schon Spass gemacht haben. Ausserdem kommt es verdammt selten vor dass man mal ein weibliches Wesen in einer Metal-Band ein Instrument bedienen sieht, allein dafür hat es sich schon gelohnt sich Rebellion anzusehen.
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Die Ein-Mann-Armee ist nach Angel Blake bereits die zweite Band auf dem Festival die aus den Überresten der legendären The Crown hervorgegangen ist. Frontmann Johan Lindstrand hat es mit seinen Untoten Mannen dann direkt geschafft aus der Ebbe im Publikum wieder eine Flut zu machen. Gespielt wurden natürlich fast alle Songs des aktuellen Albums 21 Century Killing Machine und einige der Songs, nämlich Devil on the red carpet, Hell is for heroes und zum Abschluss Bulldozer frenzy wurden auch direkt aufgenommen um auf einem Live-Silberling zusammen mit einem neuen Song (Christmas For The Lobotomizer) veröffentlicht zu werden. Der Auftritt war durchaus gut, rotziger Deathmetal mit heftig rockigen Elementen gespielt mit viel Energie und Freude, trotzdem beschleicht einen das Gefühl das das Publikum eher durch die Vergangenheit der Band angezogen wurden als durch den Gig selber.
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So, mal wieder zu einem eher kritisch beäugten Gast auf der Summer Breeze Bühne: Exilia aus Italien,
denn die Sparte Nu-Metal gehört nicht gerade zum Hörspektrum der durchschnittlichen Besucherschaft. Doch
wie mit den Ausnahmen in jedem Jahr haben sich auch Exilia stimmungstechnisch bewiesen, genau wie zum Beispiel
Die Happy vor ihnen. Da hatten es Altrocker wie Krokus schon deutlich schwerer in den Vorjahren! Nun, alterstechnisch
können die Herren und die singende bzw. schreiende Dame aus Italien ohnehin nicht mithalten, denn Exilia existieren
erst seit 1998, ihr Debutalbum erschien 2000. Und dort, wo ihnen der Erfolg in Italien zunächst verwehrt blieb, mussten
sie den Weg über Deutschland gehen. Nicht wenig erfolgreich aber offenbar, denn bestaunen konnte man sie bereits im
Vorprogramm von Rammstein, In Extremo, Clawfinger und einiger anderer, durchaus größerer Bands!
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Um 18:10 sollte die Painstage dann mal wieder rutschig werden, und zwar vor Blut! Frischer
Pagan Metal mit einer gehörigen Portion Folk kann eigentlich nur aus einem Land kommen, aus
Finnland! Und genau daher kommen Turisas auch. Anfangs wurden Turisas gerne in einem
Zug genannt mit Finntroll und Ensiferum, aber nach einer Europatour und mehreren Festivalauftritten
kann man Turisas wohl einen eigenen Platz in der Riege der Nordmänner zugestehen, denn sie gehen
sowohl an den Liveauftritt als auch an die Musik etwas anders heran. Angefangen bei der Musik wird
auf dem Debutalbum Battle Metal, mit dem sie ihr eigenes Musikgenre gegründet haben,
deutlich, dass die Herren um Sänger und Kriegsherr Nygård sich nicht durch die Grenzen eines
Genres begrenzen lassen, sondern sich neben Folkeinflüssen auch gerne mal an elektronischen Mitteln
bedienen, diverse Tempi ausprobieren und, interessant für die Metalszene, echte Hymnen komponieren
können. Und, um jetzt zum visuellen Aspekt zu kommen, inzenieren können sie diese Hymnen auch noch,
blutüberstrom und in nichts als ein paar Lederlumpen und Felle gehüllt. Man könnte meinen, dass
unter diesen Bedingungen, der klar einstudierten Rollenverteilung unter den Musikern, die zuweilen
immer wieder in humoristischen Dialogen ausartet, die Seriösität der Band leidet. Aber das wird
durch die geniale, musikalische Präsentation locker wettgemacht! Nicht nur, dass die Songs sauber
wie auf dem Album rüber kommen, sondern sie werden immer wieder unterbrochen von kleinen technischen
Spielereien. Insbesondere der Violinist überzeugt! Ach ja, auch das Akkordeon entstammt nicht dem,
ebenfalls in der Livebesetzung vorhandenen, Keyboard, sondern wird von einem Musiker, vermutlich
menschlicher Abstammung, bedient. Diese Band macht live mal wieder so richtig Spaß und Stimmung,
sowas sieht man wirklich eher seltener. Es bleibt nur zu hoffen, dass Turisas mit dem nächsten
Album nicht nachlassen, sondern uns weiter erhalten bleiben. Denn solche Auftritte schaue ich mir
gerne noch öfter an!
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Von den neuen Finnen auf der Painstage hoch auf die Mainstage zu den Finnen, die schon Urzeiten
an vorderster Front dabei sind: Amorphis, ebenfalls bekannte Helden und Wegbereiter in Sachen
finnischer Folk. Jahrelang waren sie quasi immer weiter von der Bildfläche verschwunden, die Alben
wurden den Fans zu sanft, die Livepräsenz nahm ab. Doch dann kam 2006 das neue Album mit neuem
Sänger und damit der quasi Wiedergeburt. Zurück zur Härte, so die Devise, könnte man meinen. Zwar
ist das neue Album 'Eclipse' nicht vergleichbar mit den Anfängen, aber dennoch für die meisten
sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung. Mehr dazu lest ihr allerdings besser in der Review
Sektion der kAoSkReW. Aber auch live macht der neue Sänger Tomi Joutsen seinen Job verdammt gut.
Auf dem With Full Force konnten wir schonmal einen kleinen Eindruck von Tomi bekommen, aber in den
40 Minuten gab es hauptsächlich Songs des neuen Albums zu bestaunen. Auf dem Breeze gab es 20
Minuten mehr und damit auch weitere Überraschungen im Set. Amorphis gingen nicht nur zurück
zur Tales From The Thousand Lakes, was ja schon fast ein Muss ist, sondern sogar zur noch früheren
Karelian Isthmus! Und wo die Fanschaft schon mit Hits von Elegy und
der Tales... glücklich war, da gab es spätestens dann kein Halten mehr! Dass auch der ein
oder andere sanftere Song seinen Weg ins Set fand, fiel niemandem wirklich auf, geschweige denn,
dass diese Songs live nicht ausreichend rockig wären! Das Finale war genial gewählt: Black
Winter Day, der Song, der Amorphis berühmt gemacht und Maßstäbe in Sachen Doom/Death gesetzt
hat. Und jetzt sind Amorphis endlich wieder da, so lebendig wie nie zuvor!
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Heaven Shall Burn werden nun schon seit Jahren als die absolute Metalcore-Sensation aus heimischen Landen gefeiert. Schon auf dem diesjährigen With-Full-Force Festival konnten die Thüringer in einem Heimspiel auf der großen Bühne beweisen dass sie diesen Ruf durchaus zurecht haben. Auf dem Summerbreeze wars dann nur die kleine Pain-Stage, aber auch die wird nach allen Regeln der Kunst zum Beben gebracht. So harmlos Frontmann Marcus auch aussieht wenn er auf die Bühne kommt und nochmal meditativ Luft holt, so heftig gehts dann mit The Weapon They Fear gleich in die Vollen. Von Klassikern wie The Seventh Cross bis zu brandneuen Songs wie Counterweight war alles vertreten, das Set hielt das Publikum von Anfang bis Ende in Atem und wie üblich zeigen sich bei Heaven Shall Burn mehr Circle Pits und Crowdsurfer als bei allen anderen Acts.
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Seit 1984, also seit über 20 Jahren, sind Morbid Angel nicht nur eine Death-Metal Band sondern eher eine Institution im Bereich der extremen Musik. Ich kann mir gut vorstellen dass viele der jüngeren Zuschauer diese Band überhaupt nicht kannten und bin sicher sie waren überrascht von einer solchen musikalischen Dampfwalze plattgemacht zu werden. Da die Florida-Deather gerade eine Art Reunion-Tour feiern nach der Wiedervereinigung mit Sänger/Basser David Vincent, von dem man sich vor gut 10 Jahren getrennt hatte, wurden entsprechend auch nur Songs aus der Vincent-Ära gespielt, nur altes Zeug: Maze of Torment, Where The Slime Lives, God of Emptiness, Rapture, Fall from Grace, Sworn to Black um nur ein paar zu nennen. Meister David Vincent's Bühnenoutfit (ein schwarzes, hautenges Kunststoffleibchen mit bösem Pentagramm drauf) schien auch aus den 80ern zu stammen, ich bin sicher es gab mal Zeiten zu denen er da besser reingepasst hat. Auch der Rest der Bühnenausstattung mit riesigem Morbid Angel Transparent, Marshall-Boxen und Trey Azagtoth's weissen Turnschuhen hat schwer an die Gute Alte Zeit erinnert.
Zu meinem persönlichen Vergnügen haben sie sogar Chapel of Ghouls vom Altars of Madness Album gespielt, ha! da fühlt sich sogar meinereiner wieder in seine Kindheit zurückversetzt. Mehr Dampfwalze, bitte!
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Krasser hätte der Stilbruch an dieser Stelle eigentlich kaum kommen können: nach den heftigen Walzen-Attacken von Morbid Angel stand nun Liv Kristine auf der Bühne, bekannt geworden als Frontfrau der norwegischen Goth-Rocker Theatre of Tragedy und jetzt unterwegs mit ihrem Solo-Projekt. Irgendwie hatten wir gehofft sie würde das ein- oder andere aus ihrem Repertoire von Leaves Eyes zum Besten geben, aber das war nix (hätten wir uns eigentlich denken können, immerhin waren Atrocity nicht gebucht und da die die Band für Leaves Eyes stellen treten die üblicherweise im Doppelpack auf). Die Besetzung wies neben der üblichen Rock-Combo mit Drums, zwei Gitarren und Bass noch ein zusätzliches vierköpfiges Streicherquartett auf und der Sound des Programms erwies sich als unerwartet Pop-lastig. Es ist schon erstaunlich wie eine solche Band den Weg auf ein Metal-Festival finden konnte, es wurde jedoch von vielen als willkommene Abwechslung angenommen um eine kurze Pause einzulegen, sich von den Strapazen des Tages zu erholen und ein bischen Futter einzuschieben. Dementsprechend viel Publikum war zwar da, aber Gedränge vor der Bühne gab es eher nicht, aber dafür wäre die Musik auch denkbar ungeeignet.
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Kommen wir nun zum Höhepunkt im Lineup und in Sachen Polarisation: Lacrimosa.
Bereits im Vorfeld gab sich die Metalszene im Internet und überall, wo man so Meinungen hören
konnte, eher verständnislos, was denn bitte diese Goten auf dem SummerBreeze zu suchen hätten.
Und tatsächlich waren Gothic Bands zwar immer wieder im Lineup vertreten, aber nie an Headliner
Position und nie mit vergleichbar großem Namen. Aber Lacrimosa können rocken! Mehr als wohl
irgendjemand der Anwesenden erwartet hätte. Da wäre zum einen die Band mit vollständig
metalkompatiblem Lineup, die Thilo Wolff und Anne Nurmi, die Leitfiguren der deutschen und sogar
internationalen Gothicszene, ergänzten, und zum anderen viele Songs des metallastigen 1995er Albums
Inferno. Thilo und Anne haben sich in Sachen Gesang und Keyboards abgewechselt und in
gewohnt gotischer Manier geglänzt. Im Hintergrund hing dann noch der weinende Clown an der
Bühnenrückseite, das bekannte Symbol von Lacrimosa, und rundete gemeinsam mit der Lightshow
diesen Headlinerauftritt der anderen Art ab. Und auch wenn sich viele Langhaarige nachwievor weigern
würden, es zuzugeben, das Festivalgelände war voll, vor der Bühne haben sich die Fans getummelt und
der Auftritt von Lacrimosa war ein voller Erfolg!
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Nach Pain und The Kovenant, die die futuristische Rausschmeißerposition in den letzten 3 Jahren
eingenommen hatten, blieb in diesem neuen und bisher eher spärlich besetzten Genre kaum mehr etwas
übrig, als die Newcomer Deathstars einzuladen. Diese sind dieses Jahr mit ihrem zweiten
Album Termination Bliss in allen Zeitschriften groß rausgekommen und über das Jahr hinweg
über sämtliche größeren Festivals getingelt. Und, zumindest auf dem Breeze, schienen sie mit ihrem
selbstproklamierten Death Glam auch ganz gut anzukommen. Allesamt in grünen Militäroutfits,
allerdings Marilyn Manson -mäßig auf androgyn geschminkt und gestyled, machten sie ihrem Stil alle
Ehre, Sänger Whiplasher erschien zu Beginn sogar mit pinkfarbener Federboa (Bei Rob Halford gab es
damals einen Aufstand und heute ist es eine gute Show, so ändern sich die Zeiten...). Das Publikum
zeigte sich in jedem Fall mehr als nur enthusiastisch und feierte die Bühnenneulinge ordentlich ab.
Einzig der innige Zungenkuß zwischen Sänger und Gitarrist erregte zuweilen Skepsis und ungläubige
Blicke, aber mit ausreichend Alkohol konnte man auch diese Erinnerung wieder erfolgreich ertränken.
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einleitung | donnerstag | samstag | fazit
Bericht: Alexter, kAoSKoBoLd
Photos: Alexter, Chaos_AD, kAoSKoBoLd, maddin
zusätzliche Photos: Froggi
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