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Bericht Dynamo Open Air 2005
Einleitung | Teil 1 | bandbarometer
Mißmutig macht man sich auf die Suche nach einem Freßtempel und entscheidet sich schließlich für De Vrienden.
Leider wird die hübsche Tramperin am Nebentisch erneut von einem kalbgroßen Hund bewacht. Dann eben saufen,
immerhin gibts dort Grolsch in 0,5er Krügen. Nach langem Zögern entscheidet sich Aelg gegen die 700
Gramm-Fleischplatte und für einen Mixed Grill. Obwohl das Essen hervorragend ist, zieht die kleine Schwester
von Tia Carrere, die die beiden bedient, mehr Aufmerksamkeit auf sich. Fast wäre die Clubshow in den Hintergrund
geraten. Was tun, zurück nach Nijverdaal und Evergrey ansehen? Oder doch lieber Schilder malen und auf den
Schwarzmarkt hoffen? Esel entscheidet sich für "Need tickets" und setzt ein armes Gesicht auf. Elch geht mehr
Risiko ein: "Will fuck for two tickets" (das "Women only"-Schild knapp dahinter - man weiß ja nie!) Glücklicherweise
versucht man sich zunächst doch mit einem weiteren Anlauf am Ticketschalter und siehe da:
"The guy over there just wanted to sell one ticket" ARGH... Eine Karte wäre fast zum Normalpreis gesichert.
Esel draußen lassen? Nach der Hälfte tauschen? Hm... "You do not know another guy who sells a ticket by chance?"
"Yeah, the one over there with the little beard. Looks like its your lucky day, huh?" Auch der zweite Holländer
läßt sich die Karte für 30 Euro abschwatzen und der Eintritt zum letzten Metal-Konzert im legendären Effenaar ist
gesichert, die Laune steigt wieder. HURRA!
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Drin angekommen führt der erste Weg zum T-Shirt-Stand. Während Esel die Aussicht genießt, begibt sich Elch in den
verzweifelten Kampf um ein Lääz Rockit Shirt. Die sehr gute Cover-Vorband wird (nach einem kurzen Blick um die Ecke,
ob das nicht Death Angel im Original sind) - wenn auch mitsingend - ignoriert. Nach 20 Minuten erfährt Elch, dass
es die auf seiner Seite ausgehängten Shirts nur am anderen Ende der Theke gibt. Eigentlich völlig logen.
Der dortige Verkäufer ist allerdings total überfordert, schafft es aber nach weiteren 20 Minuten immerhin noch,
ein Shirt in "as many X as you got" auszugraben. Der Kapuzenpulli-Plan wird verworfen, um Testament nicht auch noch
zu verpassen. Umringt von holländischen Schönheiten und beschallt von einem Pausenmusik-Thrash-Gewitter allererster
Kajüte harren Elch & Esel der Dinge, die da kommen mögen. Die heißen Lääz Rockit und haben Spaß in den Backen:
"I got problems with my dick, Doc" und "Where did my hair go" wandern in die Insider-Zitat-Schublade. Geile Show,
hübsche Perücke und drei der acht Kinder der Band dürfen auf der Bühne um ihr Leben bangen und BACKBREAKER brüllen.
Die nächste Generation des Bay Area-Thrash scheint gesichert. Testament dagegen setzen neben wechselnden Drummern
vor allem auf Nebel - Fotos impossible. Dann wird eben ersatzweise der Klassikerset genossen - auch nicht schlecht.
Auf dem Parkplatz werden Elch & Esel von einem englisch sprechenden Pudel mittleren Alters angelabert. Dieser
entpuppt sich als deutschsprechender Pole und wird zurück nach Nijverdaal verfrachtet. Leider heißt er auch Andy
und redet entsprechend gern. Nachdem Arbeitsmarktpolitik, die allgemeine Sauberkeit in deutschen Städten und die
WM-Qualifikation durchgehechelt wurden, beweisen die holländischen Polizisten ihre Freundlichkeit. Obwohl es im
Eselmobil gewaltig nach Bier stinkt und man mitten zwischen zwei Autobahnauffahrten parkt, um den richtigen Weg
auszulosen, geben die Cops nach der Warnung "This is very dangerous" Auskunft und der Heimweg ist gerettet.
Nochmehr, nachdem Polen-Andy auf der Rücksitzbank einschläft... diese himmlische Ruhe. Der Tramper wird mit
dem freundlichen Hinweis "maybe you can camp here" am Festivalgelände abgesetzt und der Rückweg zum Hotel angetreten.
Dort ist zwar die äußere Türe offen, die Glastür auf dem Weg zur Rezeption mit dem Zimmerschlüssel jedoch nicht.
Nach einer kurzen Panikattacke identifiziert Esel die kleine Holzstatue am Eingang als Schlüssellieferant und das
holländische Nachtprogramm mit Bouncing Babies beginnt. Der Hormonstau wird langsam unerträglich, in Anbetracht der
fortgeschrittenen Uhrzeit entschließen sich Elch & Esel dann doch zum Schlafen.
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Samstag, 7. Mai
Das Aufstehen fällt deutlich schwerer, die Frühstückssenioren setzen wieder ihren skeptischen Blick auf und der
Schokoladenhagel ist nicht der einzige Niederschlag. "Springtime in Bagdad, rain in Nijverdaal". Selbstlos erklärt
sich Elch bereit, heute nur "zwa, drei Bia zum Dringa" und nach dem Festival zurück zu fahren. Am Gelände angekommen
wartet neben ca. 20 Autos bereits Polen-Andy am Einlaß. Der Tag beginnt mit einer netten Mischung aus Wieselburger
und Dosenpils. Polen haben keine Ahnung von Trinkkultur. Nachdem der Kleinwüchsige gegenüber sich doch nicht als
Juha entpuppt, holen Elch & Esel am Schnapsstand ihre Tickets ab. Wenigstens mal was. Zu seiner grossen Freude
stellt Elch fest, dass seine Ohrstöpsel verschollen sind und behilft sich mit einer gewagten Konstruktion aus
Taschentüchern und Zigarettenfiltern.
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Inzwischen beginnt der "geh, des heat gwiss boid auf"-Landregen erst so richtig. Zum Glück ist die Hauptbühne
in einem Zelt. Während sich rundum der dynamo-typische Modder bildet, führt Elch erstmals die traditionelle
holländische Hutmode der Saison 2005 vor. Da die arbeitslose Sonnenbrillenverkäuferin auf dem Tisch schläft,
entstehen neue, äußerst vorteilhafte Profilbilder für Metalflirt. Verfolgt von Polenandy, der leider leider bereits
nach Evergrey wieder fahren muss (allerdings überlegt, nach Wacken zu kommen *argh*), beginnt der Hindernislauf
zwischen Bühnen, Bierstand und Freßbuden. Heineken und Broodje Shoorma erweisen sich als gute Ablenkung, um die
anwesenden Metalhasen nicht gleich an Ort und Stelle in ein Gebüsch zu zerren. Während die Schlammkruste an
Schuhen und Hosen bereits bedenkliche Ausmaße annimmt, stellt Polenandy fest, dass Österreicher und Bayern
"trinkfest wie die Slawen sind" und verschenkt vor lauter Anerkennung Schokoladenlutscher (ohne Lakritzfüllung).
Der weitere Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung beschränkt sich auf bierverschenkende ältere Herren und
die total besoffene Dame vom Frühstücksbüffet, die Elch & Esel dummerweise identifiziert.
"Sorry we got to take some photos of Testament for a friend" lautet die freundliche Antwort auf die Bierfahne
der Lady, die sich daraufhin anderen Umstehenden widmet. Nach Ende der Konzerte beweist Elch seine
Rallyefahrer-Qualitäten. Angetrieben von "a poa meah ois zwa oda drei" Heineken und angeschoben von völlig
verschlammten Festivalgängern steuert er das Eselmobil ohne Traktorunterstützung aus dem Parkplatzmodder.
John Cleese hat auch heute den Schlüsseldienst nicht vergessen. Nach kurzem Zögern wird der Schlüssel der
Frühstückslady doch nicht im Fischteich versenkt und die Grundreinigung der Schuhe wird ebenfalls auf morgen
verschoben. Man träumt von dicken Olivenjohnnys, Heineken, andysocial Bombenattacken und Kanadiern mit Überbiß.
Ach ja und Holländerinnen.
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Sonntag, 8. Mai
Nach einem letzten und heute überaus mühsamen Schokohagel am Buffet entschließen sich Elch & Esel, das vermodderte
Mobil zu besteigen und sich wieder auf den Heimweg zu machen. Die Unterhaltung findet heute einige Oktaven tiefer
als bisher gewohnt statt, während es sich rundum weiter einregnet. Gegen fünfzehn Uhr erreicht man halbwegs
heimische Gefilde und beschließt, weitere Burgerattacken einzusparen "foahma liaba glei duach, na samma uma sechse
daham". Wäre man auch gewesen, wenn nicht der die Musikauswahl zielsicher an den besten Stellen unterbrechende
Verkehrsfunk mit seinen trüben Aussichten recht behalten hätte. Auch die 50 Kilometer Stau zwischen Würzburg und
Aschaffenburg auf der Gegenfahrbahn verlieren ihren Reiz, wenn man gezwungen ist, sich im Schneckentempo von den
Vorzügen der fränkischen Landschaft zu überzeugen. Erst ab Nürnberg herrscht wieder einigermaßen freie Fahrt.
Begrüßt von einem netten "Wia schaugst denn Du wieda aus" erreicht Elch zuerst das heimische Bett.
Eins ist sicher:
Dynamo 2006 kommt bestimmt und wir sind dabei!!!
Amen
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Einleitung | Teil 1 | bandbarometer
Bericht: Aelg
Photos: Aelg
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