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Children of Men





Genre: Drama Thriller Sci-Fi

Erschienen: 09.11.2007
Regie: Alfonso Cuarón
Screenplay: Alfonso Cuarón, Timothy J. Sexton

Cast:
Clive Owen   [Theodore Faron]
Julianne Moore   [Julian]
Michael Caine   [Jasper]
Chiwetel Ejiofor   [Luke]
Claire-Hope Ashitey   [Kee]

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Trailer
IMDB

Das Genre der Endzeitfilme hatte mit MadMax einen Beginn, der über die folgenden Jahre Maßstäbe gesetzt hatte. Damals wurde das Szenario nach unserer "Zivilisation" durch die Angst vor dem Atomkrieg geprägt, von Bandenkrieg zerfurchte Wüstenei bildete den Hintergrund für die Filme. In aktuelleren Filmen wird dementsprechend mit aktuelleren Ängsten gespielt, im Fall von Children of Men manifestieren sich, wie z.B. in V wie Vendetta, die Bedenken vor einem Polizei- und Überwachungsstaat. Diese Thematik ist zwar vor vielen Jahren bereits verarbeitet worden, beispielsweise in Orwells 1984, war aber nie aktueller, denn viele von Orwells düsteren Ideen sind über die letzten 50 Jahre, insbesondere in den vereinigten Staaten, traurige Wahrheit geworden.

Nun herrscht also im Großbritannien des Jahres 2027 ein Überwachungsstaat während der Rest der Welt von Bürgerkriegen und Chaos erschüttert wird. Dummerweise sind allerdings seit 18 Jahren keine Kinder mehr geboren worden, was nicht eben zur Stimmung beiträgt. In dieser Situation befindet sich nun Protagonist Theo, der sich als Regierungsbeamter mit Alkoholproblem in einer der bestmöglichen Situationen überhaupt befindet. Seine Situation wird erst etwas abenteuerlicher, als er von seiner Exfreundin, die zugleich Anführerin einer terroristen Gruppierung ist, gebeten wird die erste schwangere Frau aus dem Land zu bringen, die schwarze Kee.

Zwar entstammt die Story ursprünglich dem gleichnamigen Roman von Autor P. D. James, aber dem, bisher eher unbekannten, Regisseur Alfonso Cuarón ist die hervorragende Umsetzung auf der Leinwand zu verdanken. Die Story selbst macht auch nicht die düstere Stimmung der Zukunftsvision aus, dafür sind die zahllosen Details verantwortlich, die über den ganzen Film verteilt sind. Grob auffällig sind natürlich die paramilitärischen Truppen der Polizei in finsteren Rüstungen, die ethnische Säuberung von illegalen Immigranten, die sich überall in Käfigen befinden und betteln und das immerwiederkehrende Motiv der Bürgerkriege außerhalb Großbritanniens, über das im Fernsehen berichtet wird. Damit werden existierende Tendenzen pessimistisch fortgeführt. Auf der anderen Seite stehen aber auch viele Details, die erst bei genauem Hinsehen ins Auge stechen. Bei Überlandfahrten zum Beispiel sieht man immer wieder verbrannte Tierherden, ein möglicher Hinweis auf die staatliche Kontrolle und die jetzt bereits massive Angst vor Tierseuchen. Auch der technische Fortschritt wird dargestellt, allerdings nicht so auffällig wie z.B. in Minority Report, sondern so versteckt, dass der durchschnittliche Zuschauer es vermutlich übersehen könnte. Nur in kleinen Gimmicks tauchen die Neuerungen auf, einmal in Form eines reichen Sohnes, der mit einem modernen Holospielzeug hantiert, ein anderes Mal in Form der Kollisionswarnung in einem PKW, die in die Frontscheibe projeziert wird. Für Science-Fiction Fans sollte gerade diese selbstverständliche Integrierung des Fortschritts einen dicken Bonus Wert sein, ganz im Gegensatz zu anderen Filmen, wo die Technik im ständigen Rampenlicht steht. Hier ist die Technik genau das, was sie im Leben ist: sie dient als Werkzeug!

Auch das Bild der Endzeit wird mehr über feine Details, als über Zaunpfahlhiebe gezeichnet. Die Armut fällt zum Beispiel auf, wenn Protagonist Theo sein Schuhwerk verliert und aushilfsweise zum Trenchcoat zu schlichten Flip-Flops greifen muss. Ein groteskes Bild, dass die Tristheit der Situation kaum besser untermalen könnte!

Was kann in einem Film noch schief gehen, in dem die Atmosphäre bereits derart dicht ist? Die Handlung führt durch die Schauplätze wie ein Wegweiser und es ist tatsächlich gelungen, dass weder die Umwelt noch die Story zu unlogischen Wendungen verbogen werden mussten, um zu guter Letzt am Ziel anzukommen. Zu guter Letzt runden die Schauspieler das Bild wunderbar ab. Clive Owen als Theo ist sicherlich weder ein Sauber- noch ein Strahlemann und spielt seine Rolle des aus dem Alltag gerissenen Beamten aus einer heilen Welt hervorragend. Noch mehr überzeugt fast Claire-Hope Ashitey, die junge, schwarze Mutter Kee, die so gar nicht das arme, schützenswerte Opfer spielt, sondern eben eine rauhe, junge Frau ist, die in eben dieser Endzeitwelt zu überleben wußte. Die Dialoge zwischen den beiden und auch den übrigen Beteiligten fallen entsprechend aus, kein unnötiges Gesülze, kein Schmalz, keine egozentrischen Reden. Knappe Worte, die einer kargen Situation angemessen sind, inclusive einiger Ausnahmen, die allein dazu dienen, den Nebenfiguren mehr Leben einzuhauchen.

Children of Men zeigt die Endzeit, wie sie sich im Jahre 2006 abzeichnet, und das in perfekter Form. Fans des Genres werden den Film ohnehin mögen, allen anderen ist die Ansicht ebenfalls ans Herz zu legen, denn vielleicht kann er ein wenig zum Nachdenken anregen und zum kritischen Hinterfragen. Und wenn das nicht, dann ist er in jedem Fall eine gute Unterhaltung für einen spannenden und actiongeladenen Fernsehabend!
     [10 von 10] Autor: kAoSKoBoLd (04.09.2007)




User comments

Der Dude (28.09.2007 um 00:25 Uhr)
Absolute Zustimmung!
Der Film ist vollkommen zu Recht in meiner DVD-Sammlung!
Keine Bewertung


Aure (20.01.2008 um 18:21 Uhr)
Sooo toll fand ich den jetzt nicht. Klar, die Story und die Idee ist super, die Schauspieler sind toll, aber der Funke wollte jetzt nicht so wirklich überspringen. Für mich hatte der Film zu viele Durststrecken dazwischen.
Bewertung: 8 (von 10 Punkten)