Warning: include(../../board/language/lang_english/lang_main.php): failed to open stream: No such file or directory in /www/htdocs/v135078/html/krew/board/includes/functions.php on line 307

Warning: include(../../board/language/lang_english/lang_main.php): failed to open stream: No such file or directory in /www/htdocs/v135078/html/krew/board/includes/functions.php on line 307

Warning: include(): Failed opening '../../board/language/lang_english/lang_main.php' for inclusion (include_path='.:/usr/share/php:..') in /www/htdocs/v135078/html/krew/board/includes/functions.php on line 307
KaosKrew::Konzertbericht:: Tarja am 21.07.2009 in Saarbrücken













CD Reviews :: Festivalberichte :: Festival Guide :: Konzertberichte


21.07.2009 Saarbrücken, Garage


TARJA


Tarja Turunen, die ehemalige Nightwish-Sängerin gibt heute ihr Stelldichein in der Saarbrücker Garage. Die ist mit abgehängten Tüchern deutlich verkleinert, so daß man davon ausgehen kann, daß das Konzert nicht ausverkauft sein wird. Und tatsächlich ist die „kleine Garage“ zwar gut gefüllt, aber dicht gedrängt stehen die Leute nicht. Auch die Bühne ist geheimnisvoll abgehängt und so schlendert man zunächst einmal zum Merchandisestand, wo man dann doch leicht geschockt wird. Hohe Preise ist man bei Nightwish und auch bei Frau Turunen ja gewohnt, aber 10 € für ein Poster und 30 € für eine Doppel-CD sind doch mehr als übertrieben.


Wie immer gibt es bei Tarja keine Vorbands. Laut Homepage der Garage war der Beginn des Konzerts für 20:00 Uhr angekündigt, intern wurde wohl 20:15 festgelegt, doch Tarja läßt sich Zeit und betritt die Bühne erst gegen 20:30, als die Fans schon zu pfeifen beginnen.

Doch als Band und Sängerin die Bühne betreten, ist der Jubel groß und als Tarja die Zuschauer auf deutsch sehr freundlich begrüßt, steigt die Begeisterung noch weiter. Die Show entspricht zu Beginn der Show in der Luxemburger Rockhal, allerdings hat es einen Besetzungswechsel am Baß gegeben. Statt Oliver Holzwarth ist jetzt Doug Wimbish (der schon für Größen wie Madonna oder die Rolling Stones gespielt hat) dabei, der auch gleich die männlichen Gesangsparts übernimmt. Schon beim ersten Song rockt, bangt und post Tarja mehr als sie das bei Nightwish getan hat. Dafür setzt man dann aber auch schon beim zweiten Song mit My Little Phoenix auf ruhigere Töne, bevor es mit She Is My Sin den ersten Nightwish-Song gibt.

Auf weitere Ansagen wartet man mittlerweile vergeblich. Die hübsche Finnin läßt von nun an ihre Stimme sprechen und präsentiert uns mit Damned And Devine und Minor Heaven zwei besonders schöne Stücke ihres Albums My Winter Storm. Zu I Walk Alone zieht sie sich dann zum ersten Mal um und trägt wieder das Kleid vom Cover der CD. Sie singt voll Gefühl, verteilt Handküsse ans Publikum, bleibt aber weiter stumm.

Und dann gibt’s mal wieder ein Terrana-Drumsolo. Einfach nur nervig für jeden der schon länger Metal hört und Terrana daher schon hundertmal live gesehen hat. Den Fans von Tarja geht das offenbar nicht so und man bejubelt den Drummer (der zugegebenermaßen wirklich in Topform ist). Nach gefühlten 10 Minuten stimmen auch Baß und Gitarre ein, so daß man berechtigte Hoffnung auf ein baldiges Ende hat. Doch falsch gedacht. Es geht weiter und weiter, Bassist Wimbish post wie die Hölle und spielt seinen Baß schon mal mit Zunge, bevor das Drumsolo nach gefühlten 15 Minuten endlich endet.

Tarja hat sich in der Zwischenzeit ein zweites Mal umgezogen und präsentiert mit Ciarán’s Well den etwas seltsamen Song des Albums. Danach gibt es dann endlich die nächste Ansage, doch man gewinnt den Eindruck, daß die Sängerin heute etwas lustlos ist. Anschließend gibt es mit Sleeping Sun einen weiteren Nightwish-Song, den man von Nightwish selbst live nur sehr sehr selten erlebt. Dazu leuchten vom Backdrop viele LEDs und verbreiten romantische Stimmung. Nach Lost Northern Star gibt es das Alice Cooper-Cover Poison, das jedoch der Großteil der anwesenden Fans nicht zu kennen scheint. Die männlichen Gesangsparts übernimmt dieses Mal Doug Wimbish. Leider ist er zu Beginn so gut wie nicht zu hören, allerdings bessert sich das im Lauf des Songs doch enorm.

Mit den nächsten Songs, die allesamt sehr ruhig sind, will Tarja uns in eine andere Welt entführen. Man beginnt mit Boy And The Ghost, bei dem Tarja nur vom Klavier bzw. Keyboard begleitet wird und anschließend spielt man Calling Grace. Nach einigen bühneninternen Abstimmungen auf finnisch und einem In-Ear-Monitoring, das zum ersten Mal seit 1998 den Geist aufgibt, versucht Tarja, die Atmosphäre mit einigen witzigen Sprüchen aufzulockern. Doch irgendwie wirkt sie zu steif dabei um wirklich lustig rüberzukommen und so lachen auch nur wenige.

Mit If You Believe präsentiert man uns ein neues Stück, bei dem Tarja ganz alleine auf der Bühne sitzt und selbst Keyboard spielt. Mittlerweile ist es langsam genug mit den ruhigen Songs. Zum Glück sieht das auch die Sängerin so und daher präsentiert man nun nach der Bandvorstellung mit Nemo den erfolgreichsten Song von Nightwish, der auch die größten Publikumsreaktionen hervorruft. So wundert es auch nicht, daß der Song begeistert mitgesungen wird.

Sing For Me ist dann aber leider schon der letzte Song des Abends, doch die Fans rufen nach einer Zugabe. Dabei müssen sie jedoch ausdauernd sein, denn wie schon zu Beginn, so läßt sich Tarja auch jetzt jede Menge Zeit. Sie hat sich nochmals umgezogen und präsentiert ganz in Rot mit farblich passendem Mikrofon mit Oasis den einzigen finnischsprachigen Song des Abends. Auch dieser Song ist wieder sehr ruhig und so reagiert die Menge begeistert, als Tarja fragt „Are you ready to rock?“. Nightwishs Kinslayer bildet einen krassen Gegensatz zum vorhergehenden Song und eine willkommene Abwechslung. Leider wurden jedoch die männlichen Vocals vom Band eingespielt statt von einem der vier anwesenden Herren übernommen zu werden. Tarja dankt dem Publikum noch einmal ausgiebig, bevor der Auftritt mit Die Alive endgültig zu Ende geht.


Im Grunde war das Konzert ja gar nicht mal so schlecht. Doch wer wie ich Tarja schon letztes Jahr in der Luxemburger Rockhal gesehen hat, der kommt nicht umhin, etwas enttäuscht zu sein. Zum einen deshalb, weil die Garage gar nicht die Möglichkeiten hat, den Auftritt visuell so zu untermalen, wie dies in der Rockhal möglich ist. Zum anderen aber auch, weil die Sängerin mehr auf ruhige und weniger auf rockige Stücke gesetzt hat. Zudem fehlte über große Strecken einfach die Kommunikation mit dem Publikum, was sehr schade ist. Im Gegensatz zu Luxemburg wirkte die Sängerin dieses Mal nicht fröhlich und begeistert sondern eher routiniert und leicht genervt, was sie aber durch Freundlichkeit doch noch etwas verbergen konnte. Aber Natürlichkeit war bei diesem Auftritt eher rar und so hatten auch ihre Witze nicht die gewünschte Wirkung. Musikalisch kann man an dem Auftritt jedoch absolut nichts aussetzen. Tarja hat einfach eine unglaubliche Bühnenpräsenz, mit der sie jeden in ihren Bann zieht und stimmlich ist sie sowieso über allem erhaben. Dennoch hätte das Konzert besser sein können und so verlassen wir schon um 22:00 mit gemischten Gefühlen die Garage.



Autor: Tyr
Fotos: Tyr