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KaosKrew::Konzertbericht:: Dornenreich, Faun - Kaiserslautern













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29.03.2008 Kaiserslautern, Kammgarn Kasino:


DORNENREICH
FAUN



Mit etwas gemischten Gefühlen betrete ich die Kammgarn; denn Dornenreich habe ich noch nie akustisch gesehen und Faun kenne ich bisher überhaupt nicht. Die Frage ist daher, ob dies ein lohnender oder ein langweiliger Abend werden wird.



Es wird vor allem ein leiser Abend. Dornenreich, die vom Faun-Sänger Oliver Sa Tyr angekündigt werden, treten in Zweierbesetzung auf. Nur bewaffnet mit Akustikgitarre, Geige und Glöckchen heißt es, das Publikum zu erobern, das sich die Sache zunächst noch recht steif ansieht. Zu Beginn gibt es auch gleich mehrere Songs vom neuen Album In Luft geritzt, das erst Anfang Mai erscheinen wird. Da ist es dann schon natürlich, dass man sich das Geschehen auf der Bühne zunächst einmal staunend betrachtet. Außer Jagd wird keines der neuen Stücke mit Namen vorgestellt, man beschränkt sich auf die nötigsten Ansagen. Doch als erste ältere Stücke (z.B. von der Hexenwind) in der Setlist auftauchen, tauen Publikum und Band zusehends auf und es nicken die ersten Köpfe. Dann kommt man jedoch schon zum Ende und es gibt einen Song, „der zwar auf keiner CD zu finden ist und der auch keinen Titel hat, den wir aber gerne spielen“. Mittlerweile ist die Menge so hingerissen, daß sofort nach Abtreten der Band die Zugaberufe erschallen, woraufhin Eviga und Inve auch schnell zurückkehren, um mit Reime faucht der Märchensarg eines der älteren Stücke ihrer Diskographie auszugraben. Und gerade bei diesem Stück treten die Magie und die Stimmung, die während des gesamten Auftritts geherrscht haben, besonders deutlich zutage. Insgesamt also ein guter Auftritt und auch wenn ich es zu Beginn etwas langatmig fand, so war die Show doch viel zu schnell vorbei.


Die meisten von uns kannten Faun so gut wie gar nicht, und so harren wir gespannt bis skeptisch der Dinge die da kommen werden. Doch vom ersten Song an ist jede Skepsis verflogen. Dafür, dass das Konzert akustisch ist (der akustische Laptop!) ist man ganz schön laut. Und doch gefühlvoll und sphärisch. Faun könnten verzaubern und in andere Welten weit weit weg tragen, würde einen Sänger Oliver Sa Tyr nicht immer wieder auf äußerst amüsante Art und Weise in die Realität zurück holen. So erfahren wir zum Beispiel, daß sich die Band zum ersten Mal in ihrer Geschichte eigene Drumsticks leisten konnte. Und daß sie diese auch äußerst gefühlvoll zu benutzen weiß, wird mit Songs wie Sieben eindrucksvoll bewiesen (wobei sie bei diesem Stück eher selten eingesetzt werden). Eindrucksvoll ist auch Neuzugang Sandra Elflein (genialer Name!), die mal eben das bisher live sehr problematische Egil Saga so umgeschrieben hat, daß es auch den Letzten im Kasino überzeugen kann und man im Publikum nicht ein einziges „angewidertes Gesicht“ entdecken kann – und auch nicht auf der Bühne, wie Sa Tyr erleichtert feststellt. Mit seinen wirklich köstlichen Ansagen hat der Sänger die Lacher stets auf seiner Seite, so auch bei der Ankündigung von Andro vom Album Licht, das die „faunische Version eines alten bretonischen Tanzes“ darstellt, dessen Ziel es ist, seinen Mittänzern möglichst nicht den kleinen Finger auszurenken. Oder so ähnlich. Nachdem man das Publikum mit vielen schönen alten Songs verwöhnt hat, sind nun ein paar vom Totem-Album dran. Mit Rad und Tinta werfen Faun noch einmal sanfte Schlingen aus, mit denen sie das Publikum fesseln und in ihren Bann ziehen, bevor der Auftritt seinem Ende zustrebt. Sänger Oliver Sa Tyr stellt die einzelnen Bandmitglieder vor und läßt das Publikum den exotischen Instrumenten aus noch exotischeren Ländern huldigen (z.B. der Laptop aus dem exotischen Japan). Natürlich dürfen auch Faun nicht ohne Zugabe nach Hause gehen. Und dennoch scheint das Konzert zu kurz, der Abend viel zu früh beendet. Die Münchner Faun haben es tatsächlich geschafft, die bei den meisten von uns vorhandene Skepsis in restlose Begeisterung umzuwandeln. Zauberhafte Musik trifft auf äußerst fähige Musiker, die trotz nur weniger gemeinsamer Proben (Sandra Elflein stieß erst in diesem Monat zur Band) einen absolut perfekten Auftritt hinlegen und wie eine perfekte Einheit wirken. So wünscht man sich das. Gerne jederzeit wieder. Wer Pagan und Folk Metal mag und keine Angst vor Akustik hat, der sollte diese Band auf jeden Fall mal anchecken.



Autor: Tyr
Fotos: Tyr