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21.09.2007 Kassel, K19:
Burden of Grief
Downtime
Luthien
Da wohne ich nun schon seit einigen Jahren in Kassel, aber einen Einblick in die lokale Metal-Szene hab ich noch nie gehabt. Dies zu ändern bot sich nun mal eine ideale Gelegenheit: die Kasseler Lokalmatadoren von Burden of Grief hatten eingeladen und sich noch zwei weitere lokale Bands mitgebracht. Austragungsort war das K19, ein Kulturzentrum das vom AStA der Kasseler Uni betrieben wird. Der Einladung gefolgt waren ausser mir noch ein paar andere unverbesserliche Metalheads, allerdings nicht wirklich viele. Zum Glück ist das K19 innen winzig, da fällt der Mangel an Publikum nicht so auf.
Los gings dann gleich mit einer Ersatzband. Angekündigt waren Galadirel aus der Slovakei gewesen, die aber aus arbeitstechnischen Gründen kurzfristig absagen mussten. Als Ersatz wurden dann die Warbuger von Luthien (homepage) aufgefahren. Die vier ziemlich jung wirklenden Musiker, die dieses Jahr ihr erstes Demo veröffentlich haben, präsentierten dann eine interessante und abwechlungsreiche Mischung aus klassischem Deathmetal mit getragenen Melodieparts mit leicht thrashig angehauchten Riffs. Dazu kernig grunzende Vocals die zwar weitgehend überzeugen, aber auf die lange Sicht nich ein wenig eintönig wirken. Definitiv sparen können hätten sie sich die Akustik/Clean-Parts mit klarem Gesang, denn da kling Frontmann/Sänger/Guitarrero Dominik etwas zu zurückhaltend. Zurückhaltend auch Optik und Bühnenperformance, da fehlt vermutlich noch ein wenig Erfahrung, aber schliesslich ist die musikalische Performance am wichtigsten und die war bis auf einige kleinere Timing-Schwankungen wirklich gut.
Als nächstes waren dann die Kasseler von Downtime (homepage) an der Reihe. Von der ersten Minute an geht es bei denen heftig zur Sache. Da wird moderner Metalcore geboten, mit allem was es eben braucht: schnelle Schrammelriffs und groovige Parts, gewürzt mit einer Menge Medodien und jeder Menge Breakdowns. Dazu die übliche heftig-aggessive Plärr-Stimme. Bei Downtime merkt man sofort dass sie schon einige Live-Erfahrung mitbringen, und sie haben auchnoch offensichtlich ne Menge Spass da oben auf der Bühne. Auch wenn ich selbst nach der Festivalsaison dieses Jahr eigentlich die Nase voll hatte vom Metalcore muss ich doch sagen dass mich dieser Gig für eine Underground-Band schon ziemlich beeindruckt hat. Dazu gabs noch zwei Gastauftritte von Burden of Grief's Gitarristen und dann auch noch ein Spielchen mit den Zuschauern: wer den Kaffeelöffel fängt, bekommt ne CD für umme. Schade dass sowas bei so wenig Publikum kaum funktioniert.
Zum Abschluss dann als Headliner die Gastgeber Burden of Grief (homepage). Diese Band kann man - auch wenn sie aus Kassel ist - eigentlich nicht mehr zum Underground zählen. Seit fast 10 Jahren sind sie dabei, gerade ist ihr viertes Album Death End Road erschienen. Auch eine Menge Live-Erfahrung haben sie, allein dieses Jahr waren sie bereits auf mehreren Festivals (Metalcamp, Metal Bash, Eisenwahn, ...) präsent, und das merkt man. Burden of Grief spielen melodischen Death Metal à la Göteborger Schule und sind ein Leckerbissen für alle denen In Flames nicht mehr gefallen. Eine Menge schwerer Riffs die leicht aufgelöst werden mit einer Menge Melodien obendrauf. Besonders im Ohr geblieben sind dabei sowohl melodiösere Songs wie Swallow The Sun oder Schizophrenic als auch heftigere Geräte wie Killer in Me oder Passion of the Night. Warum einige Personen immer wieder lautstark Boody Time(?) gefordert haben, habe ich nicht verstanden, hat da etwa jemand zuviel Ford Fairlane gesehen?? Wenn so wenig Publikum anwesend ist muss man eben damit rechnen dass das Konzert mehr zu ner Party ausartet, und das hat vorallem Sänger Mike Huhmann nett umgesetzt.
Fazit: für ein Underground Konzert ungewohnt hohe Qualität. Leider extrem wenig Publikum, mit scheint die Szene ist in Kassel noch dürftiger bestückt als, äh, anderswo. Trotzdem super Bands, vor allem die Headliner haben total überzeugt und Spass gemacht. Wann ist das nächste Event ??
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