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KaosKrew::Konzertbericht:: Saarstahl Metal Festival II













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19.05.2007 Neunkirchen, TUS-Halle:


Saarstahl Metal Festival II:
ROSS THE BOSS
MESSENGER
POWERWOLF
CHEENO
ICON
OBLIVION



Die Priester des True Metals hatten gerufen und die Jünger sind erschienen. Einige hatten auch, den Nummernschildern nach zu urteilen, einen wirklich weiten Weg auf sich genommen, um dem wahren Metall zu huldigen. Und in Zeiten, in denen Manowar nur noch ein Schatten ihrer selbst sind, kann Ross The Boss, der Headliner des heutigen Abends, verstärkt durch die Deutschen Ivory Night mit seinen „Shows of early Manowar“ offene Türen einrennen. Leider war mal wieder, wie auf den meisten Konzerten in letzter Zeit, viel zu wenig los. Und obwohl es bereits ab 11:00 Uhr einen Metalmarkt in der Halle gab, waren um 17:00 nur ein paar Nasen in der Halle zu sehen. Irgendwie schade, denn man hatte das Gefühl, dass hier mit viel Liebe organisiert wurde.




Zusätzlich wurde der Beginn des Konzerts um eine Stunde nach hinten verschoben, so daß Oblivion erst nach 19:00 die Bühne betreten und dadurch auch vor wesentlich mehr Anwesenden spielen können. Die junge Band aus Neunkirchen beginnt ihren Auftritt mit Cold Winter Nights. Auffallend ist hier Keyboarder Andreas Nagel, dessen Gesichtsausdruck irgendwo zwischen tottraurig, gelangweilt und lethargisch liegt. Gleich als zweites Stück gibt es dann eine Coverversion, und zwar Metallicas For Whom The Bell Tolls, was dann doch so einige Zuschauer zum Bangen und Mitsingen animieren kann. Etwas nervig ist die übertrieben wirkende Gestik von Sänger Michael Tigiser verbunden mit den immer gleichen Bewegungen. Anschließend gibt es wieder eine Eigenkomposition: Frozen Smile, das von Gitarrist Philip Thelen angesagt wird. Philip macht überhaupt fast alle Ansagen. Finde ich etwas seltsam, diese Bevormundung des Sängers. Wer alleine singen kann, kann sicher auch alleine Ansagen machen...wozu ist man denn Frontmann? Anschließend kommen wir dann zum negativen Höhepunkt des Auftritts. Oblivion verwursten (anders kann man es wirklich nicht bezeichnen) Iced Earths Melancholy. Sorry, Jungs, aber dieses Lied paßt nicht zu euch. Spielt doch lieber mehr eigene Lieder, denn die kommen deutlich besser rüber. Trotzdem sind beim Publikum die Cover beliebt, bei Aces High gehen wieder viele mit und bei Rebellion von Grave Digger zieht es richtig viele Leute vor die Bühne obwohl die gebotene Qualität eher mittelmäßig ist. Aber das stört bei Coverversionen auf Konzerten sowieso kaum jemanden. Mit Silent Cries und Mirrors Of Oblivion spielt die Band zum Abschluß nochmal zwei Eigenkompositionen und schafft es sogar, daß noch mehr gefordert wird. Also gibt’s noch eine Zugabe, bevor Oblivion die Bühne verlassen.
Wenn man bedenkt, wie jung alle Bandmitglieder noch sind, war es eigentlich gar kein schlechter Auftritt, gerade von den technischen Fertigkeiten her; aber hier mal drei ernstgemeinte Tips: Man darf auf der Bühne auch lachen. Das gilt nicht nur für den Keyboarder, ihr seht (bis auf Philip) alle sehr verkrampft aus; werdet mal etwas lockerer! Weniger (Theatralik) ist manchmal mehr. Philip sollte aufpassen, daß er nicht zu einem Alexi Laiho für Arme verkommt. Inspiration ist ok, aber kopieren ist billig.



Als zweite Band hätten eigentlich Infinight spielen sollen. Diese mußten jedoch aufgrund eines medizinischen Notfalls morgens den Auftritt absagen. Trotzdem fiel keine Band weg, sondern als Ersatz konnten extrem kurzfristig Icon verpflichtet werden (Respekt dafür!). Diese kommen zudem ohne den eigenen Schlagzeuger und treten mit einem Ersatzdrummer auf, der sich innerhalb weniger Stunden das Material draufpacken durfte. Als die Band ihren Auftritt beginnt, sind noch nicht besonders viele Leute in der Halle, doch die Jungs schaffen es schnell, jede Menge Publikum vor die Bühne zu locken und können im Laufe des Auftritts einige neue Fans dazugewinnen („Ich weiß, von wem ich mir die nächste CD kaufe!“). Gleich zu Beginn wird mit Friendly Fire die Keule geschwungen und die erste Reihe bangt, was das Zeug hält, sehr zum Entzücken von Gitarrist Robert Weidig. Mit dem Requiem geht es gleich heftig weiter. Diese Band macht keine Gefangenen. Da herrscht Action, auf und vor der Bühne. Beim Titelsong der ersten, in Eigenregie aufgenommenen CD Blindzone zeigt sich zum ersten Mal, daß die Band in dieser Konstellation nur kurz proben konnte. Der Song muß abgebrochen und neu begonnen werden. Und auf wen zeigen alle mit dem Finger? Auf den armen Drummer, Chris Gassmann von Dawn After Death, der so spontan eingesprungen ist. Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr. Aber egal, Icon nehmen ihren Auftritt sowieso mit viel Humor und im zweiten Anlauf klappt es dann auch mit Blindzone. Und damit haben sie es auch geschafft, die Halle bis zu den Bierständen zu füllen, und alle, die da stehen, wollen jetzt eine Zugabe. Doch die ist an eine Bedingung geknüpft. Sänger Thomas Pickard will die Menge „tanzen“ sehen und macht schonmal den Hüftschwung vor. Die Menge läßt sich nicht zweimal bitten und zu Pain bildet sich vor der Bühne einen Moshpit (der einzige des Abends), der sich gewaschen hat.
Nach dem Auftritt von Icon ist das Publikum mindestens so fertig wie die Band selbst und so werden erstmal die Bierstände stark freqentiert. Ein im Vergleich zu den anderen Bands etwas kurzer, dafür aber umso heftigerer Auftritt. Und ohne Proben, dafür aber mit Ersatzdrummer spontan auf die Bühne zu steigen hat schon was. Dafür zolle ich allen Beteiligten nochmals meinen Respekt.



Die nächste Band paßt genau wie Icon nicht wirklich zu den anderen Bands, doch das heißt ja nicht, daß damit auch die Qualität nicht paßt. Denn das trifft bei Cheeno überhaupt nicht zu. In welche Schublade die Band jetzt aber gehört, kann und will ich allerdings nicht sagen, das muß schon jeder für sich selbst entscheiden. Die Saarbrücker beginnen ihren Auftritt nur mit der Instrumentalfraktion und Sängerin Jennie Kloos betritt die Bühne wie immer erst mit dem Einsetzen ihres Parts bei Cocaine. Dafür ist sie danach umso präsenter und verzaubert das Publikum mit ihrer perfekten Stimme. Mit Invisible geht es weiter, bevor wir den starken neuen, auf der EP …try to rescue… noch nicht vertretenen Song Pacman zu hören bekommen. Die Instrumentalfraktion, allen voran Sechssaiter Joey Siedl, der immer mal wieder mit Jimi Hendrix-Einlagen zu begeistern weiß, post die ganze Zeit, was das Zeug hält. Beim nachfolgenden Writings On The Wall kann Sängerin Jennie einmal mehr beweisen, was sie mit ihrer Stimme alles anstellen kann. Ein besonderer Genuß ist @, stets leicht am markanten Gitarrenintro zu erkennen, bei dem Sängerin Jennie fast die ganze Palette ihrer stimmlichen Fähigkeiten auspacken kann. Von Flüstern über das „normale“ Singen (bei dem viele schon froh wären, wenn sie es nur annähernd so gut hinbekämen) bis hin zum Schreien – und jeder Ton sitzt perfekt. Bei One Thing And Another, von Jennie gern mit „das ähn unn das anna“ angekündigt, schlägt die Band deutlich ruhigere Töne an, bevor es mit Silizium wieder einen richtigen Kracher gibt. Auch hier kann Jennie „beim Ton, den jeder fotografieren will“ wieder ihre unglaublichen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Nicht umsonst hat die Band mit diesem Song im letzten Jahr den Deutschen Rock & Pop Preis in der Sparte Alternative gewonnen. Kann man das noch weiter steigern? In meinen Augen ja, denn mit The Ruler kommt jetzt der am meisten groovende Cheeno-Song, der auch optisch durch den „Cheeno-Sprung“ und Jennies Stageacting mit vollem Körpereinsatz abgerundet wird. Zum Abschluß des Auftritts gibt es dann noch den neuesten Titel, So Shy zu hören. Obwohl die Band stilistisch nicht zu den anderen paßt, kann sie sehr viele Zuschauer in die Halle ziehen. Direkt vor der Bühne war es zwar etwas leerer als bei Icon, dafür waren aber insgesamt mehr da. Und denen hat es so gut gefallen, daß sie unbedingt noch eine Zugabe hören wollen. Nach kurzer Rücksprache ist dann klar, dass auch Cheeno noch eine Zugabe spielen dürfen und so gibt es in Ermangelung weiterer eigener Songs eine schnellere Variante von Invisible.
Die Saarbrücker hatten heute meiner Meinung nach einen ihrer besten Auftritte. Den meisten scheint es jedenfalls gefallen zu haben. Schade nur, daß ein Teil des Publikums sich nicht mal die Mühe gemacht hat, diese Band etwas zu würdigen. Aber ich weiß ja, für den echten, wahren True Metal-Fan sind alle Bands mit Frau am Gesang gleich Nightwish und Nightwish sind scheiße. Viel Spaß noch in eurer eigenen kleinen Welt.



Und diese kleine Welt wird von der nachfolgenden Band gehörig auf die Schippe genommen. Evil evil Powerwolf aus „Rumänien“ bringen uns metallische Lieder und Weisen dar, entstanden in den dunklen Tälern der Karpaten, um gemeinsam mit dem Publikum den dort hausenden Vampiren und Wölfen zu huldigen. Doch auch Powerwölfe bleiben in der rauhen Umgebung, in der sie leben, nicht von Verlusten verschont, denn auch sie stehen krankheitsbedingt ohne Drummer da, der jedoch mit Tom Diener von Tomorrow’s Eve einen mehr als würdigen Ersatz findet. Mit We Take It From The Living, den zu teuren Merchandise-Preisen gewidmet, beginnt der Auftritt der Band. Sänger Attila Dorn begrüßt die versammelte Meute und entwirrt sein Haupthaar, um es gemeinsam mit den Zuschauern beim Prayer In The Dark schütteln zu können. Anschließend gibt es das erste Stück vom Debüt Return In Bloodred, nämlich We Came To Take Your Souls, von der Band sehr dramatisch vorgetragen. Danach verschwindet die Saitenfraktion erstmal von der Bühne, von Attila mit „Jungs misse sich umziehään, schwitzän sich weg“ kommentiert. Das bringt den Sänger offenbar auch ganz aus dem Konzept, denn bei Saturday Satan kommt von seiner Seite – nichts. „Scheiße…hab ich Text verrrgessen…“. Doch angefeuert von „Attila! Attila!“-Rufen kann er sich schnell wieder fangen und im zweiten Anlauf kann der „Dämon aus derrr Helle“ über das zahlreich anwesende „junge Gemiese“ herfallen. Mit „Megt ihrrr Schlang-gen?“ kündigt der Sänger das zweite Stück von der ersten Platte an: Kiss Of The Cobra King. In Blood We Trust, das Attila Dorn spontan dem Roten Kreuz widmet, führt uns dann wieder zur aktuellen Scheibe Lupus Dei. Dort bleiben wir auch und mit Mother Mary Is A Bird Of Prey wird dem Publikum ein Ohrwurm ins Hörorgan gesetzt, den es so schnell sicher nicht wieder los wird. Ich zumindest krieg es seit dem ersten Hören nicht mehr raus…ist wohl schreibgeschützt… Doch weiter im Text: Nun gibt es nämlich wieder ein altes Stück, Mr. Sinister, das ebenfalls einen wahnsinnigen Ohrwurmcharakter hat. Hier darf sich Aushilfsdrummer Tom auch endlich mal voll entfalten und begeistert mit einem kurzen, dafür aber umso eindrucksvolleren Schlagzeugsolo. Die dadurch gewonnene Zeit nutzt Sänger Attila, um sich in sein Ornat zu kleiden, das er traditionell bei Lupus Dei trägt. Mit diesem Stück wird nicht nur das neue Album, sondern auch der heutige Auftritt von Powerwolf beendet. Doch Neunkirchen hat noch nicht genug von den geschminkten Gestalten, und so muß die Band noch zu einer Zugabe antreten. Vampires Don’t Die lässt die Menge vor der Bühne noch einmal ordentlich die Rübe schütteln und fleißig die Ohoho-Chöre mitsingen, bevor das Wolfsrudel endgültig in die Freiheit entlassen wird.
Es war ein wunderbarer Auftritt, trotz vergessenem Text und technischer Probleme („Scheiß Technik…nächste Mal wirr trreten auf ohne Technik!“). Keyboarder Falk Maria Schlegel hat mal wieder gezeigt, daß man hinter seinen Tasten nicht versauern muß, sondern auch wild über die Bühne rennen und das Publikum anfeuern kann. Überhaupt sind Powerwolf echte Stimmungskanonen und wer mit ihrem Humor nichts anfangen kann, ist selber schuld. Außerdem benutzen sie Bodenventilatoren. Wenn das mal nicht true ist. Vielen Dankescheen!



Dann betritt DIE saarländische Institution in Sachen True und Power Metal die Bühne. MessengeR, die Band um „Lord Siggi“, lebt musikalisch und vor allem textlich ganz in der Tradition alter Manowar und Konsorten. Daher gibt es hier wohl kaum eine Band, die besser geeignet wäre, das Publikum auf den Hauptact Ross The Boss einzustimmen. Nach einem atmosphärischen Intro legt die Band mit Feel The Fire gleich richtig los. Sänger Siggi rennt von Anfang an über die Bühne, als bekäme er Kilometergeld, singt und schreit und untermalt das Ganze mit dramatischer Gestik. Auch die nächsten beiden Stücke, Intruders und New Hope, beide vom aktuellen Album Under The Sign werden mit viel Hingabe vorgetragen. Auch nach vier Bands und kraftraubendem Bangen zu diesen geht das Publikum noch ordentlich mit. Was jedoch kein Wunder ist, haben Messenger, die Initiatoren des heutigen Festivals doch auch jede Menge Fans mitgebracht, die viele der anderen Zuschauer mitreißen können. Auch zu Pharaoh und dem Titelsong des Albums Under The Sign post Sänger Siggi als gäb’s kein Morgen und auch seine Mitmusiker stehen ihm da in nichts nach. Einen besonderen Blickfang stellt Bassist Tom Scherer dar, denn er scheint Flammen sehr zu mögen…Dann dürfen die beiden Gitarristen Patrick Deckarm und Frank Kettenhofen zum „Duell“ gegeneinander antreten. True Metal in allen Ehren, aber zuviel Pathos nervt irgendwann und so wenden sich bei diesem „Kampf der Klampfen“ nicht wenige von der Bühne ab und dem Gerstensaft zu. Mit Make It Right geht’s dann endlich weiter, bevor MessengeR zum Höhepunkt und damit auch zum Abschluß ihres Auftritts kommen: Kill The DJ, das man getrost als den Hit der Band bezeichnen kann. Hier kommt auch noch mal richtig Stimmung auf und so verwundert es keineswegs, daß auch MessengeR noch aufgefordert werden, eine Zugabe zu spielen. Die bekommt das Publikum dann in Form von Titans, Broken Mirror und nochmal einem Song vom aktuellen Album, der vom Titel her perfekt zum heutigen Tag paßt: Metal Day.
Insgesamt ein guter, engagierter Auftritt, der sicher allen True Metal Fans in der Halle runter ging wie Öl. Für alle anderen Anwesenden war es auf Dauer doch etwas langweilig, zumal sich die Refrains auch überhaupt nicht ins Ohr setzen wollten. Da fehlt einfach was. Und die seltsamen dicken Ritter, die bei der Zugabe gemeinsam mit Sänger Siggi schwerterwedelnd über die Bühne stapften, waren einfach peinlich. Aber gut, so ist True Metal eben und Klischees sind dazu da, auf ihnen herumzureiten.



Nach Messenger verlassen viele die Halle, die meisten davon auf Nimmerwiedersehen. Mittlerweile ist es schon fast 1:00 und eigentlich sollte der Headliner jetzt schon fast fertig sein. Das ist zwar einerseits blöd, vor allem für diejenigen, die noch einen weiten Nachhauseweg haben, andererseits ist es aber schon ein Armutszeugnis für das Publikum, daß die lebende Legende Ross The Boss vor vielleicht der Hälfte der Leute spielt, die die Vorbands als Publikum begrüßen durften. Noch weniger Zuschauer hatten wohl nur die Opener Oblivion. Wie auch immer, Ross versuchte, sich nichts anmerken zu lassen und zog seine Show professionell durch. Nach dem Opener Manowar begrüßte Sänger Patrick Fuchs die noch verbliebenen Zuschauer provokant mit „Saarstahl?? Ich bin aus Rheinland-Pfalz!“ Und da wird ihm auch noch zugejubelt – oder waren am Ende mehr Pfälzer als Saarländer anwesend? Mit Shell Shock von der Battle Hymns geht es dann weiter bevor es Death Tone vom gleichen Album gibt. Ein erster Höhepunkt ist dann Kings Of Metal von der gleichnamigen CD. Hier singen nahezu alle Anwesenden mit und es werden viele Fäuste in die Höhe gereckt. Sänger Patrick wirkt sehr engagiert, trotzdem fehlt irgendwas (die Eric Adams-Schreie?). Auch Ross ist trotz nicht vorhandener Zuschauermassen gut aufgelegt und läßt es sich selbstverständlich nicht nehmen, auch mal selbst zum Mikro zu greifen um das Publikum zu begrüßen. Und obwohl nicht mehr viele Leute da waren, machten die, die bis jetzt ausgehalten hatten, ordentlich Stimmung. Ist aber auch nicht schwer, wenn man die geballte Ladung alter Metal-Hymnen wie Blood Of My Enemies, Kill With Power und das eingängige Hail To England vor den Latz geknallt bekommt. Da posen dann auch Leute mit, denen die Band eigentlich auf die Nerven geht (nein, ich werde keine Namen nennen). Mit Defender von der Fighting The World ist der Auftritt dann aber auch schon zu Ende. Aber natürlich kann Ross The Boss nicht als einziger ohne Zugabe von der Bühne gehen, zudem wird sie von den verbliebenen Zuschauerresten energisch gefordert. Fighting The World macht den Anfang und Hail And Kill ist dann ein würdiger Abschluß dieses langen Konzertabends.
Auch wenn Patrik Fuchs sicherlich kein schlechter Sänger ist, so hat man doch gemerkt, dass die Manowar-Songs vom Gesang eines Eric Adams leben. Irgendwie hat immer was gefehlt und die Stücke wirkten etwas fad. Für Ross und die Ivory Night-Mannen war es wirklich schade, daß sie erst so spät anfangen konnten und viele schon nach Hause gegangen waren. Ist zwar nicht meine Musik, aber sie haben definitiv mehr Zuschauer verdient. Und mit mehr Publikum wär’ sicher auch wesentlich mehr gegangen.




Insgesamt betrachtet war es ein sehr lustiger, unterhaltsamer Konzertabend mit vielen guten Bands. Die beiden True Metal Bands waren auf Dauer für alle Nicht-Fans etwas langweilig und nur durch sinnloses Rumposen zu ertragen. Aber gut, so ist das nun mal. Allerdings sollte man das nächste Mal wirklich pünktlich anfangen, damit der Headliner nicht zu nachtschlafender Zeit auf die Bretter muß und dann kaum noch Leute da sind. Die Getränkepreise waren sehr human (aber das Bonsystem hat genervt), nur das Essensangebot war etwas spärlich. Schade war auch, daß der Metalmarkt schon so früh seine Zelte abbrach, aber die haben wahrscheinlich auch nicht gerade Riesenumsätze gemacht. Negativ war noch, daß die Absperrung zum Fotograben von den Zuschauern immer weiter Richtung Bühne gedrückt wurde, so daß es bei Ross The Boss echt eng wurde. Aber ansonsten war die Behandlung der Presse absolut von top. Ich jedenfalls hoffe, daß es (mindestens) noch ein drittes Saar Metal (oder Stahl, wie auch immer, egal) Festival geben wird. Wie sagt man so schön bei den truen Power Metallern? Up The Irons!



Autor: Tyr, Fotos: Tyr