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KaosKrew::Konzertbericht:: Jon Olivas Pain, Nostradameus, Dionysus













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07.04.2007 Esch-sur-Alzette – Rockhal:


Jon Oliva's Pain, Nostradameus, Dionysus



In der Rockhal ist wohl immer alles anders. Naja, es sind ja nur „Halbfranzosen“, wie ein anwesender Luxemburger zynisch bemerkt. Der Eingang ist woanders als beim letzten Mal, der Einlaß und das Konzert beginnen zu spät; dafür prangt jetzt im Foyer eine riesige leuchtende und blinkende Skulptur aus Stahl und Auto an der Decke. Sehr genial!



Die erste Band des Abends sind die Schweden Dionysus, die eine Mischung aus melodischem True und Power Metal spielen. Einer der ersten Songs ist Illusion Of Life. Sänger Olaf Hayer, der einzige Deutsche in der Band, stellt seine Jungs mal kurz vor, ansonsten wird aber eher wenig mit den Zuschauern geredet. Besonders viele sind aber auch noch nicht da. Mit Divine und Bringer Of War, beide vom Album Anima Mundi, geht es dann weiter und es zeigt sich, daß Dionysus wohl die Band der 1000 Soli ist. Hier ein Solo und da mal noch eins…. Mit March For Freedom endet dann der Auftritt der Schweden ziemlich schnell. Irgendwie kurz und schmerzlos und ohne nennenswerte Spuren zu hinterlassen. Technisch kann man der Band absolut nichts vorwerfen, aber trotzdem waren sie irgendwie – langweilig.


Die zweite Band an diesem Abend kommt ebenfalls aus Schweden. Nostradameus habe ich vor 6 oder 7 Jahren bereits einmal gesehen und fand sie damals schon nicht so toll. Doch das ist eine lange Zeit, in der sich viel geändert haben kann. Allerdings habe ich den Sänger nicht ganz so nervig in Erinnerung. Vom ersten Song an post Freddy Persson ohne Rücksicht auf Verluste. Aber immerhin redet er im Gegensatz zu seinem Berufskollegen Hayer. Er kündigt an, daß sie heute sowohl neues als auch altes Material spielen wollen. Los geht es dann auch gleich mit einem relativ neuen Stück, Your Betrayal von der Hellbound. Von dieser Platte gibt es später auch noch den Titeltrack auf die Ohren. Doch mit Welcome To Living von der im Januar erschienenen Scheibe Pathway geht der Auftritt von Nostradameus schon zu Ende. Mit gerade mal gut 30 Minuten Spielzeit ist der Auftritt für die letzte Band vor dem Headliner aber auch wirklich kurz. Die Schweden waren ganz ok, klassischer Metal eben, aber auch nichts Besonderes. Von jetzt an kann es eigentlich nur noch besser werden.


Und das wird es! Nach den zwar technisch guten, ansonsten aber eher belanglosen Vorbands betritt um 22:30 Uhr der Wahnsinn in Form eines dicken Amerikaners die Bühne. Der Name des aktuellen Albums von Jon Oliva’s Pain ist hier und heute wirklich Programm: Maniacal Renderings! Der Savatage-Mainman dürfte jetzt in etwa das doppelte wiegen als beim letzten Mal als ich ihn live gesehen habe. Gut drauf ist er aber auf jeden Fall, geht mit einem breiten Grinsen im Gesicht zu seinem Keyboard und begrüßt die Zuschauer. Der Auftritt beginnt gleich mit einem altem Savatage-Song: Warriors vom 85er Album Power Of The Night, den Jon noch im Stehen singt. Später setzt er sich dann an sein Keyboard, wo auch ein Ventilator zur Abkühlung des schwitzenden Kolosses bereitsteht. Gleich bestellt er sich einen „Jägermeister for my voice!“ und prostet fröhlich dem Publikum zu. Auch der nächste Song ist ein Savatage-Klassiker: Sirens, das vom Publikum begeistert mitgesungen wird. Danach gibt es mit Maniacal Renderings den Titelsong des neuen Albums zu hören. Passend dazu schneidet Mister Oliva allerhand Grimassen, flachst mit dem Publikum und gibt irre Schreie von sich. Überhaupt kommuniziert er sehr viel mit dem Publikum, unterhält sich auch immer wieder mit einzelnen Zuschauern oder lobpreist das „good old H 2O“. The Evil Beside You und The Answer verschaffen uns anschließend die Vollbedienung zum neuen Album. Dabei erzählt Jon immer wieder, daß die Stücke zum Teil auf alten Songideen seines verstorbenen Bruders Criss basieren und wie die Tapes gefunden wurden. Das schafft eine sehr intime Atmosphäre, weckt Erinnerungen und manch einer wischt verstohlen ein paar Tränen weg. Doch wir werden schnell wieder aus der Sentimentalität in die verrückte Welt des Jon Oliva gerissen und finden uns wieder in einem großen Streets-Medley. Streets und Jesus Saves werden beide von den überwiegend in Savatage-Shirts gekleideten Fans Zeile für Zeile mitgesungen. Zu Jesus Saves dirigiert der Mountain King die Zuschauer, die sich gerne von ihm leiten lassen. Weiter geht es mit Tonight He Grins Again und Strange Reality. Dann erzählt Jon wieder Geschichten von Criss und seinem Lieblingslied auf der Streets-Platte: Ghost In The Ruins, das wir anschließend zu hören bekommen. Jon ist immer noch gut dabei und mit den Worten „Fabio, bring me my cigarettes!“ setzt er sich einfach mal über das Rauchverbot in der Rockhal hinweg. „And if I have to go to jail, I don’t care, I have to smoke now!“ Mit Agony And Ecstasy gibt es dann noch einen weiteren Streets-Song. Echte Gänsehautstimmung kommt bei Believe auf, als die ganze Halle lauthals Zeile für Zeile mitsingt. Das nächste Lied wird dann von Jon Oliva wieder besonders vorgestellt: Er erklärt, daß Through The Eyes Of The King eine Art Fortsetzung von Hall Of The Mountain King ist und daher auch viele Elemente des Savatage-Hits enthält. Entsprechend euphorisch sind die Publikumsreaktionen und das Stück wird begeistert aufgenommen. Zum Abschluß des Konzertes gibt es dann noch mal Savatage: Gutter Ballet wird vom Publikum wieder komplett mitgesungen. Endlich kann man sich mal wieder wie zu alten Savatage-Zeiten fühlen! „…still the orchestra plays on a dark and lonely night, to a distant fading light…” Als Zugabe gibt es dann den Savatage-Übersong, dem Jon seinen Spitznamen verdankt: Hall Of The Mountain King. Doch damit geht das Konzert nach gefühlten 15 Minuten (und realen anderthalb Stunden) leider schon zu Ende.

Was uns geboten wurde, war absolut erstklassig. Es ist wirklich unglaublich, wie ein Mann in einer derartigen körperlichen Verfassung mit soviel Spaß inne Backen so ein klasse Konzert hinlegen kann. Jons Leistung sowohl an den Keyboards als auch am Gesang war absolut top und selbst die hohen Töne traf er immer ohne Probleme. Auch die Leistungen von Kevin Rothney (der auch noch Gesang beisteuerte) und Matt LaPorte sind nicht zu vernachlässigen, vor allem LaPorte versetzte immer wieder in Erstaunen. Wirkte er die meiste Zeit doch wie ein in Trance gefallener Redneck, so zockte er die genialsten Melodie und Soli mal so nebenher aus dem Handgelenk. Einziger Wermutstropfen: Es wurde kein einziges Stück vom ersten Album ’Tage Mahal gespielt, obwohl auf diesem wirklich gute Songs stehen. Bisher fand ich ’Tage Mahal auch wesentlich besser als Maniacal Renderings, doch konnte ich feststellen, daß die neuen Songs live ihre Qualität erst so richtig zeigen. Dennoch: Es war einfach toll, nach 5 Jahren endlich mal wieder „Savatage“ live zu sehen.



Die beiden Vorbands waren ganz ok, aber irgendwie unnötig, da hätte ich lieber mehr Jon Oliva’s Pain gesehen. Etwas enttäuschend waren lediglich die Zuschauerzahlen, auch wenn es zum Headliner merklich voller wurde. Leute, wo wart ihr??? Jon Oliva ist Gott!!!



Autor: Tyr, Fotos: Tyr