...irgendwann im Frühjahr 2003
Wie bitte??? - Die Stimme seiner Königlichkeit, dem kAoSKoBoLd klingt aufgebracht,
vielleicht aber auch einfach nur aufgeregt. Type o Negative, Slayer, MyDyingBride,
Moonspell, Entombed, Ministry... an dieser Stelle bricht er erneut ab. Was zu viel ist
ist zuviel und so wird spontan beschlossen: Da MÜSSEN wir hin! Kurz darauf ging der
Ruf hinaus in die Welt, um die Untertanen vom neuesten Plan zu unterrichten.
Unglückseligerweise erreichte er allerdings nicht allzu viele Anhänger, da das Festival
mit seiner etwas abseitigen Lage nicht gerade einen Steinwurf entfernt ist. Den harten
Kern schreckt sowas selbstverständlich nicht ab, und so gelang es dem Kobold schließlich
doch noch nebst dem Disorganizer mit seiner Organizerin und der Koboldin den guten,
alten BaX (fka:MiB) und Léna, unsere Barcelonikin, für die Fahrt zu verpflichten. So ein
spanisches Kennzeichen kann so seine Vorteile haben :-)
Donnerstag, 03.Juli 2003
Nach einer ziemlich verregneten Zeit lässt uns nur der Wetterbericht auf Besserung hoffen,
die führenden Online-Wetter-Dienste sind sich allerdings über den genauen Ablauf des
Wochenendes alles andere als einig. Nun, grün ist die Hoffnung, demnach also genau unser
Ding und auffi gehts erstmal in den hohen Norden zum Disorganizer, wo wir über Nacht Station
machten, damit wir morgens früh am Gelände ankommen. Tse, Pustekuchen!
Freitag, 04.Juli 2003
It's Showtime! Nach einer verhältnissmäßig kurzen, aber dank der Ost-Autobahnen holprigen
Fahrt kamen wir gegen späten Vormittag endlich an. Nicht aber am Gelände, sondern am Ende
einer schönen langen Autoschlange. Von hier aus war das Gelände noch nichtmal in Sichtweite.
Erstmal hier angekommen wunderten wir uns darüber noch wenig, auch als wir'ne Stunde später
den Zaun des Geländes bereits erreichten war alles soweit im Lot, abgesehen davon dass wir
die Opener Totenmond in weiter
Ferne bereits mit dunklen Klängen übers Gelände rollen hörten. Erstaunlich gut zu hören
sogar! Immerhin konnte man einen kleinen Eindruck gewinnen. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir
sogar noch Hoffnung 2 Bands später auf dem Gelände zu sein, aber daraus wurde leider nichts
:-( Der Kobold musste eine halbe Weltreise unternehmen, um die Länge der Schlange vor uns
zu ermitteln. Sie war tatsächlich lang. Ein interessanter Zeitvertreib war es dann, den
Verlauf der Spuren nachzuvollziehen. Mal 3 Spuren, mal 2, mal nur eine, dann wieder 3.
Wirklich, faszinierend! An dieser Stelle sollte man das erste Mal den Vergleich zum Dynamo
hinzuziehen, mangelnde Organisation ;-) Durch den Zaun unterhielten wir uns mit einigen
bereits auf dem Gelände befindlichen langhaarigen Subjekten. Es gab wohl Donnerstags sogar
3 Einlässe, aber als dann ein paar Tropfen Regen vom Himmel fielen dachte sich die Security
wohl: 'och nöö, wir sind zwar groß und stark, aber eben aus Zucker!' und machten die 2
weiteren Einlässe dicht. Gut, also verpassten wir auch noch Dritte Wahl und the Spook. Den Eingang erreichten wir während
Barney Greenway auf der Mainstage das Feuer von Himmel holte,
Napalm Death
begannen das WFF zu 'zerlegen' während wir unsere Zelte zusammensetzten. Grindcore, wie er
im Buche steht. Grund zum Jubeln hatten wir
damit noch nicht, denn die Schlange ging auf dem Gelände erstmal weiter, da wegen
Platzmangel jedes verdammte Auto einzeln eingewiesen wurde. Gut, während
Prong holten wir dann unsere
Bändchen ab. Auf dem Weg zur Mainstage liefen wir auch an der Hardbowl
vorbei. Auf der Hardbowl (auch Tentstage genannt) spielen über's Wochenende tagsüber alle
denkbaren Größen von Punk bis Hardcore, die nächste Parallele zum Dynamo (dort war's
allerdings das Skatefest). Nebst den Turbo A.C.'s,
Discipline,
Smokeblow und
Slapshot waren dort sogar
die berühmten Rykers als Headliner
für den Freitag verpflichtet. Nach Eigenaussage der Veranstalter wollten sie versuchen eine
Art deutsches Dynamo zu veranstalten, was ihnen vom LineUp auch durchaus gelungen ist. Nicht
zu vergessen das Einlass-Kaos, wie beim Original :-) Aber immerhin mussten wir nicht im Regen
warten, nein, wir hatten sogar das große Glück in unseren Autos gebraten zu werden! Bei den
Bands, die wir später noch sehen konnten war uns die Sonne allerdings von großem Vorteil!
Das Gelände betraten wir gerade pünktlich um von Eric Fish empfangen zu werden.
Subway to Sally legten einen
wie so oft souveränen, aber eigentlich unspektakulären Gig hin. Im Zuge der Engelskriegertour,
inclusive natürlich dem Highlight 'falscher Heiland', waren die knapp 40 Minuten schnell vorbei.
Subway to Sally hatte einen absolut blendenden Auftritt gezeigt, was aber nur daran lag, dass
die Sonne uns durch die Bühnendeko blendete. Durch die bereits zerrissenen Matten vor der Bühne
kamen bei der kleinsten Bewegung Rauchwolken zum Vorschein wie man sie sonst nur aus Wüstenfilmen
kennt. Schwach war auch die Tatsache, dass man mit der kompletten Meute nach 'Julia und die Räuber'
schreit nachdem die Band die Bühne verlassen hat und man nicht dafür belohnt wird, was aber wohl
eher an der kurzen Zeit lag, die das Septett zur Verfügung hatte!
commented by BaX
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In der Umbaupause verschafften wir uns einen
Überblick über das kulinarische Angebot, mjam. Also, Grund zur Klage gabs da mal nicht, denn
die Palette reichte von der altgedienten Roschdwurschd über Kebab, Falafel, Crêpes und
Chinesisch bis hin zum dänischen Mega-Hotdog. Die Preise haben uns zunächst vom Hocker gehauen
(im positiven Sinne), bis wir dann mal mit dem normalen Ostniveau verglichen haben. Also für
ein Festival gute Preise, im Vergleich zum Umland aber der übliche Festival-Preisaufschlag.
Faszinierend aber wirklich der starke vegetarische Anteil auf der Hardbowl-Hälfte. Nun, genug
zur Kulinarik. Satt begaben wir uns wieder vor die Mainstage, um uns von
Hatebreed niederknüppeln zu
lassen. Vom Eindruck her könnte man sagen, FearFactory haben Nachfolger. Nicht wirklich
Abkömmlinge, aber Vertreter der härtesten Gangart, die Heavy Metal zu bieten hat. Absolut
hörens- und sehenswert! Dementsprechend geriet die Menge auch allmählich in Bewegung.
Idealer Nährboden für die nächste Band, frisch aus Florida eingeflogen galt auf dem WFF nun
das Motto: 'caution: cannibal crossing'. Chris Barnes stampfte auf die Bühne, um mit seinen
Jungs von Six Feet Under ihre
Fans mit Haut und Haaren aufzufressen! Matschiger Sound grollte blechern über das Gelände,
was der tobenden Menge aber nicht das geringste auszumachen schien. Wälder von wehenden
Haaren und Unmassen von fliegenden Gliedmaßen indizierten eine mordlüsterne Stimmung, die sicherlich
etwas mit der mörderischen Gesangsleistung des eben erwähnten Grunzers zu tun hatte. Und
das war auch gut so! Mit TNT von AC/DC kitzelten sie aus der tobenden Masse noch ein letztes
Crescendo des Jubels. Wie sagt man: 'Man sollte immer aufhören, wenn es am schönsten ist'.
Getreu diesem Motto dürften SFU wohl allen Fans in guter Erinnerung bleiben, denn sie waren auf
jeden Fall eine echte Attraktion an diesem Wochenende. BaX' Botschaft: 'Wer auf die Jungs abfährt
und sie noch nie gesehen hat, sollte sich ranhalten -> Ein Muss für jeden Fan!' 20 Minuten
Umbaupause später wurde aus Mordlust Lachlust, denn die Rosa Armee Fraktion rückte an.
J.B.O. bombadierten das Volk mit einer
Lachsalve nach der anderen, wobei sich der musikalische Teil und die Dialoge die Hand gaben.
Besonderen Applaus verdienten sie sich mit ihrer Hymne auf den Heavy Metal, die sie mit einer
Kriegserklärung an die schlechte Musik einleiteten, personifiziert durch Sarah Connor, Bro'sis
und die No Angels, ARRRGGGHHH. Dem Spaß gestatteten die Veranstalter bereits fast eine Stunde,
die J.B.O. auch voll ausnutzten. Für viele Zuschauer ein Graus, aber für die 'Nicht-Black-Metaller'
auf jeden Fall ein viel zu kurzer Auftritt für unsere 'Rosa Jungs'. Als sie den Fans steckten,
dass sie am nächsten Tag noch ein mal als Birthdayspecial in der Tentstage zu sehen seien, tobte die
Menge und wünschte den Helden eine erholsame Nacht, auf dass sie Morgen noch mehr rocken werden.
BaX Kommentar: Einsame Spitze! Den ersten Abend auf der Mainstage rundeten
Soulfly unter Max Cavalera ab, ganz frei
nach dem Motto 'jump da fuck up'. Dieses Motto nahm sich die Meute im Mosh-Pit auch zu Herzen,
der Boden vibrierte! Eingeleitet mit Ethno-Klängen bretterten Soulfly druckvoll durch ihr Set,
was vor allem vielen der jüngeren Besucher gut bekannt war. An- und abschließend ergänzten sie
dieses auch noch durch 'Refuse/Resist' (super, einmal hören wir's mit dem Originalsänger,
einmal mit der Band...) und ein Cover von 'Smells like teen spirit'.
Soviel zur Mainstage am Freitag. Aber sollte das schon alles sein? Aber nein, denn mit der
Geisterstunde sollte das Böse Einzug auf dem With-Full-Force halten, die Knüppelnacht hat
begonnen! Das Übel begann mit Enthroned
aus Belgien, die mit Blackmetal in seiner Urform den Hass über der Menge verteilten.
Nachdem nun alle eingefroren wurden musste schon ziemlich Druck aufgebracht werden, um
die Eispanzer wieder aufzusprengen. Kein Problem für die kältegewohnten Jungz aus dem hohen Norden,
die Wikinger betraten in Form von
Amon Amarth die Bühne. In 40 Minuten spielten sie sich quer durch ihre Geschichte,
ob nun der obligatorische 'avenger' oder das neue 'versus the world' war da alles Wichtige
vertreten. Nach bodenständigem Deathmetal wirbelten anschließend Zyklon die Menge wieder
durcheinander. Um das Böse auch faktisch zu manifestieren folgten ihnen
Macabre aus den Staaten, die mit
ihrem 'KillerCore' die Geschichten von Serienmördern, -Triebtätern und Menschenfressern
'musikalisch' unterlegen. Frisch wieder aufgetaut wurde es nun auch gerade Zeit Frost von
Satyricon mit seinem neuen Project 1349 loszulassen. Schwärzer, kälter und ekelhafter
kann Blackmetal kaum sein, der gute ehmm, böse kann seine Wurzeln nunmal nicht verleugnen,
worüber wir vermutlich froh sein können. Gut, dass mal jemand bei seinem Stil bleibt. Um ca.
4:35 erklangen plötzlich unangenehmste Samples über den Platz. Wäre nicht verwunderlich, wenn
diese Klänge bei allen braven, schlafenden Metallern Alpträume verursacht hätten. Mit ihrer
schieren sowie unheimlichen Melangé aus Death, Black, Trash, Klassik (Geigen waren schon immer
das Werkzeug des Unheimlichen) und Samples verbreiteten Eisregen Angst und Schrecken unter den letzten standfesten Gesellen,
die so lange aushielten. Mit dem Verklingen der letzten Riffs in der einsetzenden Dämmerung
endete der erste, ausreichend anstrengende Tag des With-Full-Force.
Samstag, 05.Juli 2003
Das samstagliche Erwachen war ziemlich trist, denn es wollte sich wirklich nicht das kleinste
bißchen Sonne am Firmament zeigen. Grund genug sich gerade wieder zu verziehen und nach einem
kurzen Frühstück wieder weiter zu pennen. Für uns fing der Tag erst um 1530 an, daher verpassten
wir dementsprechend die Opener Debris Inc. unter St.-Vitus-Gitarrist David Chandler mit ihrem Stonerrock.
Bis Entombed spielten außerdem noch
Disharmonic Orchestra und Manos,
deren Fans wirklich die seltsamsten Vertreter der härteren musikalischen Gangart waren, ob nun
in Putzfrauenklamotten und mit anderen schieren Utensilien ausgerüstet, Hauptsache es stand fett
'Manos' drauf. Nun war es endlich soweit, Death'n'Roll vom Feinsten sollten uns
Entombed aus Schweden bescheren. Und
das taten sie denn auch! Ob nun 'like this with the devil' von der 'to ride, shoot straight and
speak the truth', oder vom neuesten Album 'Inferno' bis hin zum uralten 'Wolverine Blues' breiteten
sie vor dem Publikum die ganze brutale Palette ihres Schaffens aus. Einfach Wunderbar! Kurz fragten
wir uns noch, warum ihr Guitarero wohl auf'nem Stuhl sitzt, aber lange ließen wir uns nicht ablenken!
Die nächsten auf der Mainstage waren Madball
mit ihrem New York Hardcore, was folglich eine wahre Volkswanderung von der Hardbowl zur
Mainstage hervorrief. Zeit genug, um sich mal eben wieder um was zu essen zu kümmern. Darum ging es
dann übrigens auch dem Sänger, denn er befragte das Publikum nach ihren Essgewohnheiten, genauer gesagt
wieviele denn so Tofu essen würden. Nach einem kurzen verwirrten Gemurmel jubelte dann doch ein ganz
kräftiger Teil der Menge. Auf die Frage, wer denn so Grass konsumieren würde jubelten allerdings
einige mehr. Anschließend erklommen die viel gelobten St.Vitus die Bühne. Dem Kobold als 'die
Doom-Könige' gepriesen war sein Interesse als alter Doom-Fan (und wir meinen hier die Musikrichtung
:-)) recht groß, die Erwartungen wurden leider aber nicht erfüllt. Langsam war das präsentierte zwar,
aber eben auch ein wenig langweilig. Ging fast auch eher in Richtung Stoner-was-auch-immer. Klar,
es gibt noch andere Möglichkeiten gaaaanz laaaaangsaaaaam zu werden ;-)
Währenddessen hatten sich in der Hardbowl z.B. die Troopers,
Brightside und die Kassierer
ein fröhliches Stelldichein gegeben. Nach ihnen ließ sich Crazy White Sean live on stage piercen und foltern. Kein Problem für den
Mann, der nahezu überall tätowiert oder durchlöchert ist.
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Der nahezu perfekte Auftritt von Clawfinger war einer der Höhepunkte dieses Festivals. Auf der einen
Seite, da einfach jedem der Bandnahme ein Begriff ist und auf der anderen, weil die Jungs echt wissen
was sie da machen. Und wenn dann so gegen Ende des Auftrittes erst Ruhe eintritt und man dann über die
Lautsprecher die Kinderstimme singen hört: 'When I grow up, there will be...' Dann geht der 'Punk' erst
richtig ab. Ähnlich wirkte auch der Auftritt von Destruction, denn auch diese Band zeigte, dass sie nicht
nur Musik im Studio machen können sondern live noch besser sind, da sie die Zuschauer zum totalen
Ausrasten bringen können.
!Daumen rauf für diese zwei!
commented by BaX
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Max Cavalera hatten wir schon mit Soulfly erlebt, doch heute Abend sollte sich sein Bruder Igor hinter
sein Schlagzeug klemmen. Sepultura
mit ihrem neuen Frontman Derrick Green legten uns brutalsten Ethno-Metal vor. Ach, was für ein Gefühl!
Das ist Musik, die dem Kobold im Blut rumschwimmt, damit ist er aufgewachsen. Und genauso, wie sie sein
soll. Von einzelnen Songs von 'beneath the remains' über 'Arise' bis hin zur 'Nations' spielten sie
wie erwartet vor allem die 'Chaos A.D.' rauf und runter, sehr zur Freude sämtlicher Besucher! Das
Volk TOBTE!!! Wie vorher erwähnt durften wir nun zum zweiten Mal 'Refuse/Resist' hören, aber was solls,
für'ne Zugabe würde sich's der Kobold noch 10mal anhören! Für fast eine Stunde durften wir so in
Erinnerung schwelgen und man muss wirklich sagen, Derrick ist ein verdammt guter Frontman! Wow, nach
diesem auslaugenden Gig hieß es erstmal ausruhen, denn lange ist die Pause nicht, bis es weiter geht.
Die Koboldin konnte auch gar nicht erst solange warten und während die meisten nach hinten zu Fressen
und Saufen strömten zog sie den armen Kobold mit aller Kraft in die 4te Reihe, um dort die Headliner
zu erwarten. Diese ließen uns dann ziemlich warten, aber es sollte auch wirklich alles stimmen. Und
dann gegen 2330 war es endlich soweit, frisch eingeflogen aus Brooklyn, New York, präsentierten sich
Type o Negative passend zur neuen CD
in grünen OP-Klamotten. Und wer behauptet, dass Type o soft wären, der hat sich kräftig geschnitten,
denn vor allem mit dem Opener 'Unsuccessfully Coping With The Natural Beauty Of Infidelity' bewiesen
sie, dass sie auch ganz
schön austeilen können. Ebenso 'I don´t wanna be', der Hit des neuen Albums 'life is killing me'.
Das sollte aber das einzige Lied der neuen Platte bleiben. Neben 'World coming down', was etwas sehr
langsam rüberkam, hielten sie sich mit ihrem Set fast ganz an ihre beiden Abräumer-Alben 'October Rust'
und 'Bloody Kisses'. Da stand er also tatsächlich, Pete Steele in voller Pracht. Als Band für seinen
Bass eine schwere Kette und in der rechten Hand eine Flasche Rotwein. Nebst einigen trockenen
Ankündigungen für seine Songs ('and now: Wolf Moon, wuff, wuff') kam selbstverständlich auch seine
deppressive und selbstzerstörerische Ader voll zur Geltung. Seiner Aussage allerdings, dass er doch
gar niemand besonderes sei, widersprach das Volk mit tobendem Jubel. Ganz im Gegenteil zum Rest der Band,
denn Josh, Jonny und Kenny wirkten ausgesprochen fröhlich und zufrieden! Vielleicht doch nicht so
negative, was? Einen Wehmutstropfen hatten diese fast anderthalb Stunden allerdings, nicht in Bezug auf
die Band, sondern auf das Publikum. Man könnte ja meinen, Type o wären zu ruhig zum pogen, doch das
schien einige ausgesprochene Vollidioten nicht davon abzuhalten. Die meisten von ihnen waren
wahrscheinlich viel zu besoffen, um irgendetwas mitzubekommen, was man vor allem an ihren widerlich
glasigen Augen erkannte. Wie sich dann rausstellte lag dieses Problem wohl vor allem daran, dass die
HardBowl für heute fertig war und einige (bekennende!) und strack besoffene HardCore-Freaks Langeweile
hatten und sich noch austoben wollten. Nur auf Grund seiner wirklich ausgesprochen friedlichen und extrem
ruhigen Zusprache gelang es dann Tobias aus Hannover, dem alle damals Umstehenden an dieser Stelle ihre
Dankbarkeit aussprechen wollen, den Hauptunruhestifter zu beruhigen. Dieser zog allerdings erst ab,
nachdem er seine Freundin (???) geschlagen hatte und diese ihn mit leise geflüsterten Versprechen ins Ohr
allmählich weglockte. Dann hatten wir glücklicherweise endlich Frieden und konnten den Rest noch genießen!
Und dann heißt es immer 'Kleider machen Leute'. Vor dem bärtigen Hünen mit Slayer-T-shirt würden die meisten
wahrscheinlich schreiend weglaufen, während man den anderen eher hinter einem Bankschalter erwartet hätte.
Mit Type o Negative verstummte die Mainstage für den Samstag und mit dem allmählichen Abziehen der Fans
legte sich auch der Staub wieder und uns fiel auf, wie kalt es inzwischen geworden war. Die Menschenmenge
hat da schon ganz schön gewärmt!
Aber das bedeutete noch lange nicht das Ende für den gesamten Samstag, denn die Tentstage, inzwischen
umgebaut, nahm jetzt den Namen 'Saturday Night Fever' an und präsentierte das Special zum 10.Geburtstag
des With-Full-Force. Speziell dafür traten J.B.O.
zum zweiten Mal auf, diesmal allerdings mit ihrem Birthday-Special im Gepäck. Mit Coversongs aus allen
Bereichen des Metal von Sepultura über Maiden zu Metallica rockten die jungs sich in die Herzen der
positiv überraschten Zuschauer und bewiesen so neben Humor auch technische Stärke,
Jeder, der bisher gegen diese 'alberne Partystimmung' war (sowie
übrigens auch der Kobold selber!) sollte sie unbedingt mal live erleben, denn vor allem auf einem
Festival sind J.B.O. echt spitzenklasse! Zur gelungenen Abrundung des ohnehin schon runden Geburtstags
ließen die Veranstalter sich nicht lumpen und legten noch ein wuuuuunderbares Feuerwerk hin, das den,
jetzt zumeist sitzenden, Besuchern Laute der Verzückung entlockte. Und damit der gute Eindruck sich
auch setzt erklommen nun Samael aus der
Schweiz die Tentstage, um ihn uns noch kräftig einzuprügeln. Bei diesen Alpen-Knüpplern spalten
sich die Headbanger prinzipiell in 2 Lager. Die einen halten Musik mit teilweise Schlagzeug vom Band für
Teufelswerk, die anderen lieben Xytras, wie er auf seine Drumpads einschlägt und dann wieder ganz sanft
die Tasten seines Keyboards streichelt. Hinterlegt mit einer Videoinstallation, die groß an die Wand
hinter ihnen projeziert wurde, gelang es Sänger Vorph wiedermal einen Gottesdienst zu zelebrieren, wie
es die Weltreligionen sich zum Beispiel nehmen sollten. Traurigerweise gingen auch heute wieder die
ersten 2-3 Lieder für den Sound drauf, das hätte nicht sein müssen. Das Set präsentierte die gesamten
berühmten Highlights der Bandgeschichte, vor allem 'rain' macht immer wieder einen umwerfenden Eindruck!
Ebenfalls als Geburtstagsgeschenk fürs WFF gaben sich
Think About Mutation die Ehre, die für normale Anlässe schon seit längerem aufgelöst sind,
aber für diesen Geburtstag eine Ausnahme machten. Den Abschluss des Samstags-Specials bildeten die
Real McKenzies, die mit ihrem
Schottenpunk auch die Standfestesten endlich ermüden sollten. Und wer dann immer noch nicht müde war,
für den gab es immernoch die Metaldisko, mit Highlights aus allen Bereichen der Szene. Der Kobold WAR
allerdings definitiv zu müde und ging lieber schlafen.
Sonntag, 06.Juli 2003
Auch am Sonntag war das Wetter nicht eben überragend, so fiel es uns besonders schwer aus dem gemütlichen,
warmen Zelt zu klettern. Demnach verpasste der Kobold auf Grund seines aaaauuuuusgedeeeeeehnten Frühstücks
auch den genialen Opener des Sonntags. Mambo Kurt
und seine Bossa Babes brachten die bereits Anwesenden zum tanzen. Aber nicht so, wie ihr jetzt
denkt. Nein, hier geht's um Tanzen, wie sich's gehört, Samba, Rumba oder eben Mambo, denn mit seiner
Heimorgel gibt Kurt den bekanntesten Metal-Hits eine ganz neue Note. Und das tut er so gut, dass man es ihm
gar nicht übel nehmen kann! Pünktlich zu DEN deutschen Newcomern erreichte der Kobold den Main-Bereich dann
aber doch noch, denn wer will schon den Tag verpassen, ab dem die 4 Reiter sich auf den Weg machen. Ja, ihr
lest richtig, es sind die Apokalyptischen Reiter
, die auf der Bühne des WFF das Ende der Welt einleiten sollen. Weit mussten sie nicht reiten,
denn sie stammen aus dem nahem Thüringen. Ihren steil ansteigenden Bekanntheitsgrad verdanken sie ihrem
verrückten Auftreten und ihrem weit gefächerten musikalischen Spektrum. Der Sound schwankt so irgendwo
zwischen Black, Death und NDH. Aber auch Hymnen liegen ihnen, denn mit ihrer Hymne auf den Heavy Metal, die
einfach jedem direkt ins Blut übergehen muss, vereinen sie, wie es schon manche vor ihnen versuchten
Headbanger aller Lager. Doch nach nur einer halben Stunde Spielzeit findet auch die Reitermania erstmal ein
Ende. Die Bühne wurde umgebaut und vorbereitet für
Raging Speedhorn, echte Neueinsteiger frisch aus England. Angesiedelt zwischen Nu-Metal und
Hardcore schienen sie die ganze Welt verfluchen zu wollen, sie ließen aber auch an so gar nichts was Gutes.
Das unterstrichen sie auch mit einem fps-Index von mindestens 10-20, weiter wollten wir nicht mehr zählen
(Zur Erläuterung: fuck per song). Der Shouter untertrich diese miese Stimmung könnerisch
mit einem entsprechend angeätztem Gesang. Wollen wir doch gleich in der Richtung Nu-Metal bleiben, denn als
nächstes präsentierte sich eine deutsche Combo ähnlicher Herkunft. Unter der tscheschichen Sängerin Martha
Jandovar haben Die Happy ebenso viel Energie zu
versprühen, aber mit einer wesentlich positiveren Grundhaltung. Insgesamt ein kraftvoller und mitreißender
Auftritt, vor allem wohl aber der Hit für die Jüngeren unter uns. Unser Könich nutzte daher die Zeit, um
dem MetalMarket einen kleinen Besuch abzustatten, für kleine 2 Euro ein annehmbarer Eintritt. Interessanter
waren aber ehrlich gesagt die freien Stände, außerhalb des Markets. Eine wirkliche Neuigkeit war ein Stand
aus Polen. Die Jungz druckten schlicht Logos von sehr vielen Bands aus Death/Black/Doom auf schwarze T-shirts
und Stoffstücke in allen Größen (richtig, sogar in 's'!!!). Eigentlich wollten wir den link hier
veröffentlichen, leider ist er aber defekt. Also mal abwarten, vielleicht kommt er noch. Ansonsten boten die
Stände die übliche Palette an Schmuck, Klamotten und Assecoires an. Aber vor allem auch einige tolle Second-
Hand-Stände, einer mit einer ganzen Reihe von Lederjacken und ~Mänteln für nur 10Euro das Stück. Die beiden
folgenden Bands Overkill und
Stone Sour verpassten wir auf Grund einer
ausgehnten Grill-Pause. Na, das wird doch wohl zu verzeihen sein, denn ein Kobold braucht auch seine tägliche
Ration Fleisch! Zu Sodom waren wir dann aber
wieder pünktlich zugegen, denn wir können doch unseren alten Kumpel Tom Angelripper nicht alleine auf der
Bühne rocken lassen! Und da waren sie dann auch, echtes deutsches Urgestein, die uns mit ihren OldSchool
Deathmetal niederknüppelten. Simpel, aber umwerfend! So kämpften sie sich quer durch ihre Bandgeschichte,
'Wachturm' und 'Ausgebombt' durften da selbstverständlich nicht fehlen. Ebenso wenig 'die stumme Ursula',
die symbolisiert durch eine Gummipuppe, die Tom wie eine Trophäe hochielt, persönlich am Gig teilnahm. Bei
der Geschwindigkeit ist es dann auch nur wenig verwunderlich, dass die DreiViertelStunde rasend vorbei
ging, die rasende Stimmung flaute aber wesentlich langsamer ab. Nicht dass die folgenden
Anthrax keine Stimmung hätten aufbauen können!
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Denn denen merkte man auch an, dass sie nicht zum ersten mal auf einer Bühne standen. Auch wenn es mir
schwer fällt objektiv bei dieser Band zu sein, da sie mein Einstieg zum Metal waren haben auch sie
mich positiv überrascht. Es hatte nicht mehr viel mit den Anfängen der Band zu tun und erinnerte stark an
Slayer, mit einem anderen Sänger und meines Erachten besseren Gitarristen war aber trotz allem ein Erfolg
auf der ganzen Linie.
commented by BaX
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Nachdem sie fertig waren brach wieder eine wahre Völkerwanderung aus, denn während der größte Teil der
Metaller was zu Essen einwerfen ging, strömten die HardBowl-Abonnenten vor die Bühne für das nächste
Geburtstags-Highlight des WFF, die letzten in der Reihe der großen HardCore-Meister aus NYC,
Sick of it all. Diese Futterpause nutzten
wir übrigens ebenfalls schamlos aus, um uns schon wieder den Bauch vollzuschlagen (bereits viele
Wissenschaftler versagten bei dem Versuch, Nahrungsaufnahme und Masse eines Kobolds in vernünftige Relation
zu bringen). Außerdem mussten wir uns gut ausruhen, denn unser absolutes Highlight des ganzen Festivals
stand uns kurz bevor, was wir allerdings zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht genau wussten. Als es dann
aber soweit war und wir uns für Ministry
nach vorne drängten wurde es uns allmählich bewusst. Während das Volk den seltsamen Klängen, die da in
ihre Ohren drangen, zunächst skeptisch gegenüber stand, konnte man deutlich sehen, wie allmählich eine
tranceartige Bewegung von allen Zuschauern aufgenommen wurde, die mit der Zeit immer stärker zu werden
schien. Man könnte sich ja fragen, wie die Jungs das schaffen, einen so dermaßen komplexen Industrial
Sound auf der Bühne zu reproduzieren, aber in Anbetracht von 2 Schlagzeugen (die meist 100% synchron
beknüppelt wurden), 3 Gitarristen, einem Basser, dem Keyboarder (mit 5 Keyboards) und Al Jourgenson
höchstpersönlich am Mikro und ganz ohne Drogeneinfluss erübrigte sich das sehr schnell. Immer vorrausgesetzt
man war überhaupt noch dazu in der Lage, seine Gedanken in eine so konkrete Richtung zu lenken. Besonders
gut kam natürlich der Dauerbrenner 'N.W.O.' an. Al zog aber wegen der 'God bless America' deutlich Stellung
zur aktuellen 'Regierung' der U.S.A. (wohlgemerkt, nicht der gewählten Regierung ;-)), Zitat: 'Fuck Mr.Bush!'.
So entschuldigt konnte das Volk beruhigt weiter jubeln. Besonderen Jubel gab es für die mindestens 10minütige
XXL-Version von Black Sabbath's 'Supernaut', die den krönenden Abschluss für die Texaner bildete.
Nach dieser Verausgabung in Reinform hieß es, zumindest für uns Kobolde, erstmal'ne Runde ausruhen. Die halb
stündige Umbaupause machte auch jedem Analphabeten, der das Programm nicht kannte, ausreichend deutlich, wer
denn wohl der Headliner für die Mainstage sein könnte. Wer in den letzten Jahren mal auf einem Festival war
sollte mitbekommen haben, dass unter Metallern die dämlichen 'helga'-Rufe einen erheblich würdigeren Nachfolger
gefunden haben. Wie beim Heulen von Wölfen braucht man's in den richtigen Kreisen nur leise zu erwähnen und
kann sich trotzdem eines vielfachen Echos sicher sein! Ihr wisst, von was ich rede? Natürlich
SLAAAAAAAYEEEEER!!! Wiedervereinigt mit Meister-
Trommler Dave Lombardo an den Sticks legten sie verdammt kräftig los und boten dem Volk alle Hymnen zum
Mitsingen an, die sie zu bieten haben. Neben ihren üblichen Album-Vertretern von den alten 'reign in blood' und
'seasons in the abyss' spielten sie vor allem das neueste Album 'god hates us all' durch. Wie nicht anders
zu erwarten blieb der absolute Kracher nicht aus, das Lied, bei dem wirklich nahezu jeder Mitsingen konnte und
das noch im letzten Moment am anderen Ende des Campings die letzten Schlafmützen wachrüttelte, 'Dead Skin Mask'
kam, wurde gespielt und siegte! Bereits um 2330 war für die Mainstage aber Schluss. Aber wurden Slayer ihrem
Kultstatus wirklich gerecht? Irgendwie wollte niemand so wirklich ausprechen, was fast alle dachten: 'So toll
wars ja jetzt nicht'. Keine Ansagen, kein erwähnenswerter Sound, schlicht das Repertoire runtergespielt. Unser
Zeltnachbar, anfürsich überzeugter Slayerfan, bezeichnete den Auftritt schlicht als 'scheiße'. Aber, hey, wir
haben Slayer gesehen! Wen interessiert, wie sie waren :-)
Für unseren kleinen Kobold sollte das Festival aber jetzt erst richtig losgehen. Ja, ihr habt richtig gehört,
es geht immer noch weiter! Die dritte Nacht auf der Tentstage war angebrochen, uns wurde 'the last supper'
vorgesetzt und wir genossen es gebührlich! Um unsere Stimmung erstmal aufzuheizen wurden uns 40 Minuten deutsch-
englische Power-Hymnen vorgesetzt. DIE deutsche Metal-Sirene und ehemalige Frontfrau von Warlock,
Doro Pesch machte sie stimmgewaltig auf der Tentstage
breit. Die Texte kombinieren wie gesagt englisch und deutsch zu echten Mitsing-Hymnen, denen auch wirklich der
nötige Respekt gezollt wurde. Ob nun über Liebe oder die Freiheit sang sie sich schnell in die Herzen sämtlicher
Zuhörer, wenn sie auch nicht wirklich zu der Reihe der nachfolgenden Bands passte. Nichtsdestotrotz erntete sie
auch unter den Reihen der Finster-Metaller Respekt und Applaus, denn Ehre, wem Ehre gebührt. Und wieder muss der
Kobold deutlich sagen: 'Leute, ihr solltet euch, egal was ihr über eine Band gehört habt, erst ein Urteil bilden,
wenn ihr sie mal live erlebt habt, wenn ihr sie 'in echt' vor euch gesehen habt!'.
Die Spannung steigt, der Kobold wird immer nervöser. Und dann erscheinen im roten Nebel dunkle Gestalten und als
der Nebel sich lichtet steht hinter dem Mikro der Meister höchstpersönlich, einstmals der König des Gothic-Metals,
Fernando Ribeiro mit seinen Jungs aus Portugal. Moonspell
zogen uns in ihren Bann, sogar wörtlich, wenn wir es auf ihr Debut 'Under the Moonspell' beziehen würden.
Davon spielten sie leider nichts, dafür stellten sie aber ihr neues Album 'Antidote' vor, was im Oktober auf den
Markt kommen wird. Ebenso wie das letzte Album 'Darkness and Hope' setzt es den neuen, rockigen Kurs rigoros fort,
ein wenig härter vielleicht. Sie präsentierten Highlight's aller Schaffensphasen, ausgenommen der 'sin/pecado',
die wohl für den live-Fall zu sanft ist. So zum Beispiel 'Lustmord' von der heftigen 'Butterfly Effekt' und wie
nicht anders erwartet der absolut umwerfende Höhepunkt 'Opium' von der 'Irreligious', dieser Song dürfte Moonspell
erst so richtig bekannt gemacht haben. Die ältesten Songs steuerte die 'Wolfheart' dem Set bei und rundeten den
Auftritt gelungen ab, genau wie die Person des Sängers selber, der mit wahnsinniger Energie das ganze Volk zu
überzeugen wusste.
Und die Rige der berühmten Düsterlinge sollte sich weiter füllen, als nächstes mit den
Doom-Göttern My Dying Bride aus dem Vereinigten
Königreich. Neben dem neuen schottischen Gitarristen Hamish entdeckten wir ganz hinten im Nebel auch eine
zierliche, weibliche Gestalt hinter einem Keyboard. Das schien den Sound-Verantwortlichen aber leider nicht
aufgefallen zu sein, denn erst mitten im 3 Lied (the Cry of Mankind), in dem es wirklich eine zentrale Rolle
spielt, konnte man es allmählich raushören. Und wieder ein Auftritt, der durch die schlechte Organisation um
mehrere gute Songs betrogen wurde! Warum konnte der Sound nicht in der Umbaupause wenigstens halbwegs justiert
werden? Kann doch nicht sein, dass die nochnichtmal wussten, dass da ein Keyboard dabei ist! Hoch ärgerlich!
Gerade zum 'Fever Sea' war es dann doch endlich gelungen und der Song kam mit umwerfender Heftigkeit rüber.
Schön auch, dass die Stimmungs- und Stimmschwankungen von Sänger Aaron Stainthorpe passend durch angemessene
Beleuchtung hinterlegt wurden. Auch die Hits von der neuen CD 'the dreadful hours' kamen wunderbar heftig rüber.
Mit der aktuellen Entwicklung verhalten sich MDB ganz anders als die meisten anderen Bands, denn im Gegensatz
zu ihnen werden sie wieder härter statt weicher. Daher kam leider auch das eher experimentelle Album '34, ....
complete' zu kurz bzw. gar nicht vor. Bei einer Stunde Spielzeit war der Verlust von 3 Liedern noch halbwegs
erträglich und erfüllte das Herz des Kobolds mit melancholischer Zufriedenheit.
Gegen 300 Uhr kamen wir dann
langsam zu einem Ende. Mit den einleitenden Worten teilte uns Mikael Akerfeldt, Sänger von
Opeth mit, dass er diesen Auftritt die letzten
Tage mindestens genauso erwartet hat, wie wir alle. Er machte einen sehr ruhigen, entspannten und sympathischen
Eindruck auf uns, ganz im Gegensatz zu dem, was ich von ihm so von anderen Konzerten gehört hab. Rockstars
sind eben auch nur Menschen ;-) Nach dieser Einleitung schmetterte er uns trotz fortgeschrittener Uhrzeit
Reine Kraft entgegen, und das in Perfektion. Nach der Ankündigung 'the drapery falls' war das Volk nicht mehr
zu halten und der Kobold erstmal gespannt, wie die spontanen Wechsel in Gesang und Musik live umsetzbar sind,
und es bleibt nur zu sagen: Grandios! Selten hat man den Kobold so sprachlos erlebt ;-) Es war wirklich
umwerfend. Später erfuhren wir von der Koboldin, die sich schon zurückgezogen hatte, dass der Sound auch
noch in weiter Ferne wie frisch aus der Anlage klang. Und so ging es auch mit 'Deliverance' weiter. Spektakulär
spielten sich Opeth auch durch den Rest ihrer Discographie und bescherten dem 10.With-Full-Force so einen
gebührenden Abschluss. Mit den letzten Klängen stiefelte der Kobold einsam in die Dämmerung, um seine Untertanen
für die Fahrt zu wecken, denn der gute BaX wollte unbedingt um 400 bereits losfahren. Gut, es sei ihm gegönnt,
also verlassen wir püntlich das Gelände, und das nochnichtmal als erste! Und nachdem wir dann einige Kilometer
auf der Autobahn verbracht hatten verschwimmen die weiteren Erinnerungen des Kobolds und setzten erst 5h später
vor seiner Haustür wieder ein. Tja, jetzt gibt's nur noch'ne gute und'ne schlechte Nachricht zu berichte. Die
Schlechte ist, das With-Full-Force ist vorbei, die Gute ist: Nächstes Jahr gibts wieder eins! Und selbst wenn's
nächstes Jahr wieder ein DOA gibt, bleibt das WFF sicherlich in der engeren Wahl!
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