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KaosKrew::Bericht: Ultima Ratio Festival 2007













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Ultima Ratio 2007


Nach gut vierstündiger Anreise erreichen wir pünktlich um 12 Uhr, dem angesetzten Beginn des diesjährigen Ultima Ratios, die Turbinenhalle in Oberhausen. Eine lange Schlange schwarzgekleideter Gestalten drängt sich auf der Freitreppe vor dem Eingang. Zum Glück bin ich dank Presseausweis eine more equal person und darf mich an der Masse vorbeidrängeln. Doch in der Halle selbst muß man noch einmal anstehen, um sich sein Festivalbändchen abzuholen. Dabei nutzt es dann auch nichts mehr, daß man zur Presse gehört, da sich auch alle Leute, die eine Karte an der „Abendkasse“ reserviert haben, hier anstellen müssen. Entsprechend langsam geht es vorwärts. Mit Freude stelle ich jedoch fest, daß offenbar noch keine Band spielt.



Doch kaum ist der Gedanke gedacht, da erklingen auch schon die ersten Töne aus dem Hauptraum der Halle. Da ich jedoch immer noch in der Schlange stehe, verpasse ich leider Wolfchant. Ich kann noch nichteinmal sagen, wie sich die Band anhört, da in den Vorraum nur undefinierbares Gerumpel dringt.

Dafür habe ich dann Zeit, mich von den Getränkepreisen schocken zu lassen. Zudem braucht man für alles Wertmarken, die es nur am Eingang gibt, an dem aber zur Zeit ein heilloses Gedränge herrscht. Also erstmal keine Getränke für mich.

Die erste Band, die ich mir komplett ansehen kann, sind die Deutschen Minas Morgul. Wirklich überzeugen können mich die Brandenburger jedoch nicht. Ihre dargebotenen Songs wie Erinnerung, Wulf oder Stahlpakt 54 klingen doch eher eintönig. Der üble Sound macht das Ganze auch nicht gerade besser. Die Musiker wirken auch etwas angespannt und insbesondere Sänger Rico wirkt ziemlich unsicher. Die Fans, die schon in der Halle sind, feiern die Band trotzdem ab und singen Stücke wie Blut und Eisen oder Mutter Erde begeistert mit. Ich kann jedoch insbesondere mit dem Geschrei und Gekreische des Sängers nichts anfangen. Wirklich schlecht ist die Band zwar nicht, aber etwas besonderes auch ganz sicher nicht. Aber immerhin haben sie als optisches Schmankerl Feuerschalen aufgestellt, aus denen den Musikern die Flammen entgegenlecken.

Minas~Morgul
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Waylander
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Die Iren Waylander betreten mit altirischer Kriegsbemalung die Bühne. Auf diese Band sind viele Zuschauer gespannt, da sie sich lange Zeit sehr rar gemacht haben und auch das letzte Album schon gut 6 Jahre zurückliegt. Daher werden sie nun freudig empfangen, und wenn sie auch am Anfang noch etwas unsicher wirken, so werden sie doch bald wesentlich routinierter und ziehen ihre Show professionell durch. Zunächst einmal werden Stücke vom letzten Album The Light, the Dark and the Endless Knot gespielt. Plague Of Ages und King Of The Fairies eröffnen den Set. Und dann gibt es für alle, die nach neuem Material geifern, mit As The Deities Clash Material vom neuen Album Honour Amongst Chaos, das demnächst erscheinen wird. Die Stimmung ist hier viel besser als noch bei Minas Morgul und es sind wesentlich mehr Zuschauer anwesend. A Hero’s Lament, das schon über 10 Jahre auf dem Buckel hat, führt den Auftritt weiter und bevor dieser mit Born To The Fight vom ersten Album Reawakening Pride Once Lost zu Ende geht, gibt es noch ein weiteres neues Stück. Ein guter Auftritt der Iren, der zwar zunächst etwas steif wirkt, später aber richtig gut wird. Nur die Flöte ist leider meistens nicht oder kaum zu hören, und wenn doch, dann klingt sie ziemlich eintönig. Aber wie auch immer, Waylander sind zurück!



Die Niederländer Thronar sind kurzfristig für die Deutschen Equilibrium eingesprungen, die wegen Krankheit ihren Auftritt absagen mußten. Natürlich sind sie kein vollwertiger Ersatz und stehen daher in der Running Order weiter oben. Das hält die Fans jedoch nicht ab, zahlreich vor die Bühne zu stürmen. Man sieht vor allem Niederländer, die den kurzen Weg nach Oberhausen zurückgelegt haben, um ihre Landsmänner zu unterstützen. Und nicht wenige sind Heidevolk-Fans. Das kommt nicht von ungefähr, da der Thronar-Fronter Reamon Bloem bei Heidevolk die Gitarre bedient. Mit Reamon steht ein echter Hüne am Mikro, der einige seiner Bandkameraden um mehr als einen Kopf überragt. Die Band feuert Songs wie das selbstbetitelte Thronar oder To Kill And Be King ins Publikum, aber auch neue Songs wie z.B. Hannibal Ad Portas werden dargeboten. Die Niederländer sind bisher die beste Band und auch die erste Band mit einem Sänger, der richtig singt und nicht nur growlt und kreischt. Das Publikum sieht das wohl ähnlich, und so werden die Nachbarn aus dem Westen gebührend gefeiert. The Hunt For Vengeance markiert den Abschluß des Auftritts und die Fans sind begeistert. Doch auf dem Fuß folgt die nächste Band des Holländerdoppelpacks, so daß deren anwesende Landsleute gleich vor der Bühne bleiben können.

Thronar
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Heidevolk
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Aus dem von hier aus nächstgelegenen Nachbarland, den Niederlanden, genauer gesagt aus der Provinz Gelderland sind die historisch gekleideten Heidevolk aufs Ultima Ratio gekommen. Und wie immer haben sie eine riesige holländische Fanschar mitgebracht, die die ersten Reihen füllt und vom ersten Song an Stimmung macht. Dazu kommen die zahlreichen deutschen Fans, die die Mannen (und die Frau) mittlerweile hier gewinnen konnten. Auf ihre Heimat sichtlich stolz, wählt man als Backdrop einmal mehr die Flagge von Gelderland. Mit Wodan Heerst, einem ihrer größten Erfolge, geht es in den Auftritt und insbesondere Sänger Joris Boghtdrincker macht von Anfang an Stimmung und stachelt das Publikum immer wieder an. Zudem begeistert er das Publikum mit seinen fast perfekten Ansagen auf deutsch. So versteht man wenigstens etwas, wenn man schon die Texte von Songs wie Vale Ouwe oder Het Bier Zal Weer Vloeien nicht versteht. Zum Abschluß gibt es noch Hengist En Horsa, und Heidevolk können einmal mehr beweisen, daß sie eine wirklich gute Liveband sind. So viele Zuschauer wie bei den Niederländern haben sich heute noch bei keiner Band vor der Bühne eingefunden. Und die Stimmung, die ist sowieso feucht-fröhlich.



Die Deutschen Helrunar sind anders. An Personenstärke gemessen mit nur vier Leuten die schwächste Band auf der Bühne. Atmosphärisch die Stärkste. Schon das Licht ist ganz anders als bei allen anderen Bands, die heute auf der Bühne stehen. Im Gegensatz zum ansonsten vorherrschenden Rotlicht erstrahlt die Bühne in kaltem Weiß. Kälte und Leere legen sich über die Turbinenhalle. Ich bin die Leere singt Sänger Skald Draugir passend dazu. Älter als das Kreuz knirscht es anschließend durch den Saal. Der Sänger schafft es, mit wenigen Gesten seine Texte eindrucksvoll zu untermalen. Leider fehlt diese Eigenschaft dem Rest der Truppe noch etwas, so daß der Frontmann alleine hervorsticht. Doch das frostige Íss zwingt auch ihn in die Knie und kniend thront Skald Draugir über dem Publikum, während er die Zeilen singt. Hauch wird Sturm. Nicht nur in der Lyrik der Band, auch auf und vor der Bühne bricht der Sturm los und die ersten Reihen bangen, was der Nacken hergibt. Noch mehr gibt das Publikum bei Dreifach Dorn. Auch bei dem nachfolgenden neuen Stück Til Jarðar gehen die Zuschauer ordentlich mit. Als Helrunar die Bühne nach viel zu kurzer Zeit verlassen, sind sie die erste Band des Tages, bei der vehement eine Zugabe gefordert wird, die jedoch leider nicht drin ist. Der Auftritt hat gezeigt, daß so kurz nach Veröffentlichung der neuen Platte Baldr Ok Íss die neuen Songs noch nicht wirklich bekannt sind und vor allem die Stücke des Zweitwerks Frostnacht begeistert aufgenommen werden. Dabei wirkt die Band, allen voran Frontmann Skald Draugir wie entrückt, fast arrogant. Mit dem Publikum wird nur wenig kommuniziert und man hat den Eindruck, dass die Band das gleiche Programm auch ohne Zuschauer durchziehen würde. Doch das verstärkt nur die durch den gesamten Auftritt hindurch spürbare Kälte und läßt den Auftritt der Band so aus allen anderen an diesem Tag hervorstechen. Für mich der bisher beste Auftritt an diesem Tag und er soll es auch lange bleiben.

Helrunar
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Suidakra
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Die Düsseldorfer Suidakra kann man in Oberhausen zwar nicht mehr so ganz als Lokalmatadoren bezeichnen, ein gewisser Heimvorteil ist jedoch nicht abzustreiten. Denn vor der Bühne hat sich eine beträchtliche Anzahl Zuschauer eingefunden, um die Deutschen abzufeiern. Zur Verstärkung hat man einmal mehr Dudelsackspieler Alex mitgebracht, der bei Stücken wie dem Instrumental Dead Man’s Reel der Band die Flötentöne beibringt. Beim Publikum kommen Suidakra sehr gut an, Songs wie Forth-Clyde oder The Well Of Might werden Zeile für Zeile mitgesungen und die Halle ist mehr als gut gefüllt. Ich sehe den Auftritt jedoch leider nicht komplett, da sich allmählich der Magen mal zu Wort meldet und gefüllt werden will. Allerdings finde ich die Band live nicht ganz so gut wie auf Platte, auch wenn man sich alle Mühe gibt und Sänger Arkadius ausgiebig die im Fotograben aufgestellten Boxen zum Posen nutzt – irgendwie fehlt etwas.



Da auch eine Verlosung zugunsten der Deutschen Kinderkrebshilfe stattfand, kommt es jetzt zur Auslosung der Preise. Dabei zeigt sich einmal mehr, daß in jedem harten (Pagan-) Metaller auch ein großes Kind steckt. Denn weil der gute Mann, der die ausgelosten Nummern ansagt, sehr schlecht zu verstehen ist, formieren sie Sprechchöre mit den jeweiligen Nummern. Daneben gibt es dann aber auch Sprechchöre wie „Zweimal ist unfair!“ als sich ein Glückspilz zum zweiten Mal zur Bühne vorkämpft. Andere freuen sich wie die Schneekönige, überhaupt etwas gewonnen zu haben und hüpfen laut „Gewonnen, gewonnen!“ brüllend durch die Halle. Herrlich!



Die Schweizer Eidgenossen von Eluveitie werden ihrem nationalen Ruf, nicht zu den schnellsten zu gehören vollauf gerecht und brauchen erstmal ewig für den Soundcheck. Dafür können sie aber auch die wohl größte Zuschauerzahl des Tages vermelden. So brechend voll wird es bei keinem der Headliner werden und das, obwohl die Band in diesem Sommer bereits auf unzähligen Festivals vertreten war. Der Grund für die große Beliebtheit der Band liegt wohl neben den musikalischen Qualitäten auch in der Fanfreundlichkeit, die sie an den Tag legen und die sich auch während des Auftritts wieder zeigt. Die Setlist ist die übliche, die man von den Sommerfestivals gewohnt ist. Nach Your Gaulish War gibt es Song Of Life und Sevan Kirder holt einen großen Kanister Met hervor: „Ultima Ratio, wir haben euch Met mitgebracht!“ Die Fans jubeln und die Security im Graben hat alle Hände voll damit zu tun, den weitergereichten Honigwein in die entgegengereckten Hörner und Becher auszuschenken. Mit Lament geht es weiter und Meri Tadic und Sevan Kirder liefern sich eine Violine vs Flöte-Schlacht. Of Fire, Wind & Wisdom wird von den Fans quasi herbeigebrüllt und vor der Bühne ist die Hölle los. Die Security verteilt Wasser an die dürstenden und schwitzenden Fans und auch Eluveitie sind sich nicht zu schade, ihr eigenes Wasser mit den Fans aus den ersten Reihen zu teilen. The Dance Of Victory wird dann auch zum Tanz im Wasser denn die Securities schütten das Wasser jetzt eimerweise ins tobende Publikum. Für den Moment eine willkommene Abkühlung, aber ich möchte nicht wissen, wer sich am nächsten Tag alles über eine deftige Erkältung freuen durfte. Nach solch einem Auftritt läßt man die Band natürlich nicht einfach so ziehen und so gibt es mit Uis Elveti noch die Zugabe, nach der so viele verlangt haben. Die Schweizer waren mal wieder musikalisch topp und haben Stimmung gemacht ohne Ende. Das müssen die nachfolgenden Bands erst einmal überbieten.

Eluveitie
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Skyforger
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Mit Skyforger betritt nun die exotischste Band des Festivals die Bühne. Bei den Letten ist im Zuschauerraum zwar nicht ganz so viel los, die Mannen um Peteris machen aber trotzdem ordentlich Stimmung und im Fotograben feiern diverse Musiker, die ihre Auftritte schon hinter sich haben, zu den Klängen aus Lettland. Der Sänger hat einen starken Akzent, so daß man seine englischen Ansagen kaum versteht. Macht aber nix, denn die, die da sind, haben trotzdem ihren Spaß. Beeindruckend ist auch das umfangreiche Arsenal an Flöten, die mitgeführt werden sowie ein Instrument, das ich noch nie gesehen habe. Wirklich ein optisch wie musikalisch sehr interessanter Auftritt, dem leider etwas der Zuschauerzuspruch fehlte. Offenbar mußten sich alle noch von den Strapazen des Tages erholen, um wieder Kraft für die jetzt kommenden Bands zu schöpfen.



Moonsorrow betreten die Bühne blutbeschmiert, dafür aber offensichtlich alkoholgesättigt. Man torkelt über die Bühne, daß es eine Freude ist, und Frontmann Ville Sorvali versetzt Fotografen und erste Reihe in helle Aufregung, als er nach einem gelungenen Sprung über die Monitorbox nicht mehr zum halten kommt und beinahe kopfüber in Presse und Security purzelt. Auch Gitarrist Mitja Harvilahti scheitert des Öfteren an den bösen Monitorboxen, da diese unter seinen lässig abgestellten Füßen einfach umkippen (unbestätigten Gerüchten zufolge sind daran jedoch die Monitorboxendesigner schuld, die sich dadurch an den Musikern rächen wollen, da diese dank den Monitorboxen viel cooler wirken als die Schöpfer selbiger). Die Finnen sind emotional und doch irgendwie emotionslos. Denn vor allem bei Sänger Ville Sorvali funktioniert die Gestik zwar noch wunderbar und er kann das Publikum stets ohne Probleme mitreißen – doch die Mimik ist dabei irgendwie auf der Strecke geblieben. Mit immer gleichem Gesichtsausdruck, der irgendwo zwischen Freude und unterdrücktem Brechreiz liegt, wird der gesamte Auftritt absolviert. Doch wie sagte schon Karl May so schön: „Wenn der Geist des Menschen nach Innen gekehrt ist, kann das Gesicht nicht geistreich aussehen.“ Auch mit der Artikulierung will es nicht so recht klappen, wie sich bei diversen konfusen Ansagen à la „Sorry, we have a problem with the bass… äh… the drums… äh… no… the bassdrum!“ zeigt. Diese Beschreibung des Moonsorrow-Auftritts hört sich jetzt nach einem Desaster an; aber ganz im Gegenteil: Die Jungs können zwar kaum noch gehen, zocken aber die genialsten Gitarren- und Keyboardläufe als sei es eine Kinderliedmelodie. Locker flockig aus dem Handgelenk feuert man einen Hit nach dem anderen ins nach mehr verlangende Publikum. Ein Siegeszug auf ganzer Linie.

Moonsorrow
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Korpiklaani
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Da hat es die nachfolgende Band nicht leicht, die Stimmung aufrecht zu erhalten. Ebenfalls aus Finnland angereist sind Korpiklaani, die mit ihrer Mischung aus Humppa und Metal die langsam müde werdenden Fans noch einmal zu letzten Kraftanstrengungen mobilisieren können. Dabei ist auch noch die Technik gegen sie. Das erste Stück, Journey Man, muß nach nur wenigen Takten abgebrochen werden, da sich neben einem sanften Brummen auch ein unangenehmer Geruch über die Bühne legt, der vom Ableben eines Amps kündigt. Also muß erst einmal der Techniker ran, dann geht es aber im zweiten Anlauf richtig los. Jetzt kann die Finnen nichts mehr aufhalten. Mit dem selbstbetitelten Korpiklaani geht es weiter und spätestens bei Cottages And Saunas tobt die Halle wieder. Palovana vom neuen Album Tervaskanto kann die Stimmung nicht ganz aufrechterhalten. Offenbar sind die Songs der aktuellen Scheibe von den Fans noch nicht ganz verinnerlicht worden. Doch schon die folgenden Instrumentals heben die Stimmung merklich und bei Happy Little Boozer verwandelt sich die Halle in einen brodelnden Hexenkessel. Mit Wooden Pints und dem Hunting Song läßt man dem Publikum keine Gelegenheit zu verschnaufen. Aber das will auch niemand wirklich, denn als die Finnen nach dem fulminanten, tausendfach mitgegrölten Beer Beer von der Bühne verschwinden, wird heftigst protestiert. Da kehren die Waldmenschen natürlich gerne zurück und mit Let’s Drink gibt es gleich noch ein Sauflied, nur diesmal von der aktuellen Scheibe. Nach einem weiteren Song ist der Auftritt dann aber leider endgültig zu Ende; dabei ist die Zeit wie im Flug vergangen.



Die Band, die den Rausschmeißerjob übernehmen muß, stammt ebenfalls aus Finnland. Und ihren Job machen sie erschreckend gut. Es war zwar zu erwarten, daß viele nach dem Headliner die Halle verlassen würden – aber so viele? Vielleicht noch 100 Leute stehen vor der Bühne und feuern Kivimetsän Druidi an. Wirklich überzeugen können die als Special Guest angekündigten Druiden aus dem Steinwald allerdings nicht. Sängerin Jenni Onishko ist kaum zu hören und wirkt seltsam deplaziert. Zwar ist sie die einzige Sängerin des Tages, doch hervorheben kann sie sich damit nicht. Während der Rest der Band bangt und Stimmung macht, steht die Dame nur sinnlos in der Gegend rum oder tippelt mit kleinen Tanzschrittchen auf der Stelle. Oft hat man den Eindruck, daß Jenni Onishko nicht weiß, was sie machen soll, wenn sie gerade nicht singt. Zudem überläßt sie die Ansagen allesamt ihren Kollegen und hält sich selbst schüchtern im Hintergrund. Die Flötenparts kommen auch vom Keyboard, was nach so vielen Bands heute mit richtigen Flöten auf der Bühne besonders übel aufstößt. Da hätte man doch die Gelegenheit nutzen und mal jemanden fragen können, ob er nicht aushelfen will. Nach wenigen Liedern verlassen wir dann auch die Halle und machen uns auf den Heimweg. Die jungen Finnen konnten uns einfach nicht überzeugen.

Kivimetsän~Druidi
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Fazit:

Musikalisch war das Ultima Ratio mal wieder ein voller Erfolg, auch wenn das Billing, nicht zuletzt durch den extrem kurzfristigen Ausfall von Equilibrium, nicht ganz so stark besetzt war wie beim letzten Mal.

Dafür stießen aber die teuren Preise ganz schön übel auf. Grundsätzlich kostete alles 3 €, egal ob fettige Pizza, Baguette, 0,3 l Bier, Cola oder Wasser, 0,1 l Wodka. Nur den Met gab’s für 2 € und für den brauchte man zum Glück auch keine Wertmarken. Denn die mußte man sich, wie oben schon erwähnt, zuerst einmal an den überfüllten Kassen kaufen, um sie später gegen Nahrung eintauschen zu können. Da diese Umstände jedoch nicht auf die Veranstalter zurückzuführen sind, sei dies als Kritik an der Turbinenhalle verstanden. Trotzdem wäre es nicht schlecht gewesen, einen oder zwei Freßstände vor der Halle aufzustellen.

Außerdem sind die Turbinenhallenbetreiber wegen des Klimas in der Halle zu kritisieren. Null Sauerstoff, dafür wurde man von einer Wand aus Gestank erschlagen, wenn man die Halle von außerhalb betrat und vor allem im Bühnenbereich war es trotzdem ziemlich kalt.

Dafür ist die Halle aber schön aufgeteilt. In einer geräumigen Vorhalle gab es einen Metalmarkt und hinter der eigentlichen Halle befindet sich die Chillout Zone, wo man sich auch mal hinsetzen und in Ruhe etwas trinken kann. Mit Begeisterung wurden auch die beiden Käfige im hinteren Hallenbereich, in denen sich normalerweise wohl Tänzerinnen räkeln, angenommen. Gegen Ende drängten sich bis zu 7 harte Metaller in den Stahlkäfigen. That’s Metal!





Bericht: Tyr
Photos: Tyr