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KaosKrew::Bericht: Dong Open Air 2006













CD Reviews :: Festivalberichte :: Festival Guide


Teil 1





Samstag



grailknights
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Die erste Band dieses Tages waren die Hannoveraner GRAILKNIGHTS. Die verrückten Niedersachsen, die sich allesamt äußerst drollige Pseudonyme verpaßt haben, schafften es doch tatsächlich, zu so früher Stunde (12:00) das Zelt bis hinters Mischpult zu füllen. Bei genauerer Überlegung wunderte das jedoch nicht, hatte man doch schon am Freitag ungewöhnlich viele Leute mit CRAILKNIGHTS-Shirts gesehen. Man sollte schon etwas Humor mitbringen, um wirklich Spaß an dem „epischen Helden-Death Metal“ zu haben; hat man diese Vorraussetzung jedoch erfüllt, so steht einem musikalischen und optischen Genuß nichts mehr im Wege. Die vier Überraschungseierheroes („Gleich vier Helden auf einmal!“) starteten ihren Gig mit Across The Galaxy. Gekleidet in offensichtlich selbst genähte Supermankostüme (very sexy indeed) und versehen mit farblich passender Kriegsbemalung ging es weiter mit Return To Castle Crailskull. Ihre ungewöhnliche Gewandung erklärte Sänger Mac Death dem unbedarften Publikum: „Wir sind Superhelden, und wir brauchen unsere Rüstungen, weil wir den heiligen Gral finden wollen!“.
Anschließend gab es mit Raving Storms und Hail To The Grail gleich zwei Songs hintereinander vom aktuellen Album Return To Castle Grailskull. Und schon gab es die nächste, äußerst geistreiche Ansage: „Das nächste Lied handelt davon, daß wir unsere Namen und unser Ziel, den Heiligen Gral, in einen Baumstumpf eingeritzt haben – Engraved On A Tree Trunk!“. Kurz vor dem Ende des Auftritts wurde dann der Heilige Gral von Dr. Skull zurück auf die Bühne gebracht. Die Freude darüber brachte die Band dann mit dem letzten Stück Grails High vom Album Across The Galaxy zum Ausdruck, bei dem sich heftig zugeprostet wurde. Am Auftritt von Mac Death, Sir Optimus Prime, Lord Lightbringer und dem Duke Of Drummington gibt es wirklich nichts zu meckern. Die genialen Kostüme und das Posing sind eine wahre Augenweide und auch musikalisch hat man nichts auszusetzen. Wer auf die Kombination Metal und Spaß steht, sollte sich die Gralsritter unbedingt mal ansehen. Die große Beliebtheit beim Publikum zeigte sich übrigens auch kurz darauf am Merchandisingstand, wo manche T-Shirt-Motive innerhalb kürzester Zeit ausverkauft waren, und den Verkäufern die CDs nur so aus den Händen gerissen wurden.

Wegen der sengenden Hitze, die auf dem Dongberg herrschte, verpaßte ich leider NEGATOR und LORDS OF DECADENCE, die ich beide gern gesehen hätte, aber die Verlockungen des Baggersees waren einfach stärker. Die Suche nach dem Baggersee wurde dann jedoch noch eine größere Odyssee, die dann aber Dank der Hilfe Ortsansässiger (und Ortskundiger) sowie einem hilfsbereiten Metaller mit fahrbarem Untersatz erfolgreich beendet werden konnte. Doch der Rückweg führte wieder den Berg hinauf, so daß wir, oben angekommen, wieder genauso verschwitzt waren wie zuvor. Da kam die Durchsage der Feuerwehr gerade recht: „Wer gerne eine Abkühlung hätte, kann jetzt zur Feuerwehr kommen…äh…wenn ihr versteht, was ich meine.“.
abkuehlung
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symbiontic
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Die erste Band, die ich mir dann wieder angesehen habe, ist SYMBIONTIC. Die Ruhrpottler aus Bochum starteten gleich mit Soulraped und Demon durch. Kraftvoll ging es weiter mit Psycho. Die Band begeisterte mit ihrem Death Metal die Zuschauer sichtlich, aber auf Dauer war mir die Band doch etwas zu eintönig. Äußerst positiv: Sänger Volker Binias tat das, was man sich von manch anderer Band mal wünschen würde. Er dankt den Organisatoren dafür, daß sich das DONG OPEN AIR eindeutig gegen Rechts stellt und das auch konsequent durchzieht. Dafür gab es aber irgendwie nur verhaltenen Applaus…woran auch immer das liegen mag. Irgendwie hatte man den Eindruck, daß das Publikum nicht ganz verstanden hat, was da gesagt wurde oder erwartete, daß da noch was kommt. Der Stimmung tat dies jedoch keinen Abbruch; Songs wie A Cold Day wurden gebührend gefeiert. Aus Zeitgründen mußten SYMBIONTIC ihre Setlist dann leider um einen Song kürzen und schlossen ihren Auftritt mit Shotgun ab.


Gleich danach betraten die Polen HORRORSCOPE, die bald ihr zehnjähriges Jubiläum feiern dürfen, die Bühne. Die Thrasher konnten mich nicht wirklich überzeugen, was jedoch weniger an der Band selbst, als an meinem Musikgeschmack liegen dürfte. Thrash ist einfach nicht my cup of Tea. Ich habe mir die Band bis zu 24/7 vom noch aktuellen Album The Crushing Design angesehen, dann ging ich lieber noch mal einen trinken und essen, um mich für die letzten drei Bands des Festivals zu stärken.
horrorscope
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dragonland
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Was erwartet man von einer Band, die auf den klangvollen Namen DRAGONLAND hört? Richtig: Powermetal. Und die Schweden wurden dem Klischee absolut gerecht und boten Powermetal vom feinsten. In Deutschland ist die Band noch nicht sehr bekannt, obwohl sie bereits als Support für YNGWIE MALMSTEEN gespielt haben und auf ihrem letzten Album von EVERGREY unterstützt wurden. Auf dem DONG legte die Band dann auch gleich ein amtliches Brett vor. Man merkte der Band an, daß sie mit Begeisterung bei der Sache ist, es wurde gepost und gebangt bis zum Abwinken. Sänger Jonas Heidgert ist zwar so freundlich, fast alle Songs anzusagen, leider redet er jedoch so undeutlich, daß ich einfach nichts verstehen kann. Gegen Ende ihres Auftritts wurde dann noch das viel umjubelte Ride For Glory (ha, Titel verstanden!) vom ersten Album The Battle Of The Ivory Plains aus dem Jahr 2001 dargeboten. Insgesamt ein solider Auftritt der Schweden, die typischen Powermetal boten. Für den Powermetal-Fan sicher ein Erlebnis, ansonsten einfach nur ein guter Auftritt einer guten Band.


Die Griechen ROTTING CHRIST, die als vorletzte Band des Festivals auf die Bühne traten, schafften es erstmals seit den GRAILKNIGHTS das Bühnenzelt wieder komplett zu füllen. Von Dave Mustaine geschmäht, wurde die Band vom DONG-Publikum begeistert aufgenommen. Los ging es mit Songs wie Athanatoi Este und King Of A Stellar War. Die Band präsentierte sich bestens gelaunt und äußerst spielfreudig, Bassist und Gitarrist bangten und posten, was das Zeug hält und auch Sänger Sakis stand sich ganz sicher nicht die Beine in den Bauch und nutzt Instrumentalpassagen zum ausgiebigen Rübeschütteln. Kraftvoll ging es weiter mit In Domine Sathana und Sign Of Evil Existence. Die Temperatur im Zelt war schnuckelig warm, als ROTTING CHRIST zu After Dark I Feel ansetzten. Als eines der letzten Stücke präsentierte die Band Under The Name Of A Legion vom 2002er Album Genesis, was vom Publikum begeistert aufgenommen wurde. Ein toller Auftritt einer engagierten und spielfreudigen Band.
rottingchrist
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reiter
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Der Headliner des diesjährigen DONG OPEN AIR waren DIE APOKALYPTISCHEN REITER aus Thüringen. Einen Auftritt der Reiter kann man eigentlich mit einem einzigen Wort beschreiben: REITERMANIA! Rein optisch gab es nicht viel Neues. Die Bühne wurde von zwei schönen Backdrops flankiert, die jeweils zwei Wesen zeigten, die wie eine Mischung aus Pferd und Drachen wirken. Sänger Fuchs trat wie immer barfuß und in weiten Pluderhosen auf, heute jedoch nicht mit freiem Oberkörper. Auch Keyboarder Dr. Pest nahm heute seine obligatorische Sado Maso-Maske nicht ab. War es irgendwie kalt auf der Bühne? Im Publikum jedenfalls hatte man Sauna-Feeling. Auf die Ohren gab es aber gleich zu Beginn neues: Die Reiter eröffneten ihren Gig mit der aktuellen Single Friede sei mit dir. Weiter ging es mit Wahnsinn und bei dem anschließenden Du kleiner Wicht tobte das ganze Zelt und der aus Holzbohlen bestehende Zeltboden gerät ins Schwingen. Bei Rock ’n’ Roll, dessen erste Strophe als Motto der diesjährigen Dong-Crew auf deren T-Shirts gedruckt ist, brach dann endgültig der pure Wahnsinn aus. Fuchs schrie sich die Kehle aus dem Hals, der Rest der Band poste wie verrückt und im Publikum war einfach die Hölle los. Die Stagediver vermehrten sich wie Fliegen an einem sumpfigen Wasserloch, Köpfe und Fäuste wurden geschüttelt als wenn es kein Morgen gäbe. Danach wurden dann ruhigere Töne angeschlagen, mit „einem Lied, das unser aller Leben beschreibt“: Heavy Metal. Auch mit den eher ruhigen Sehnsucht und Erhelle meine Seele wurde es nicht wirklich schneller. Nun wurde der Auftritt von Fuchs unterbrochen, der eine „Massenverprügelung“ plante. Es wurde nach Freiwilligen gefahndet, die sich gerne von Dr. Pest verprügeln lassen würden. Die glücklichen (?) Auserwählten durften dann auf die Bühne klettern und sich zu musikalischer Untermalung von Dr. Pest den Hintern auspeitschen lassen.
Die Reaktion einiger Gepeinigter darauf entsetzte den züchtigen Fuchs: „Hey, das macht euch ja Spaß…ihr seid solche Schweine!“ Der Ärmste muß wirklich ein schlimmes Bild von den Dong-Besuchern haben. Denn später durfte noch eine junge Dame auf die Bühne, die Geburtstag hatte und die Zuschauer mußten ihr ein Ständchen singen. Danach meinte Fuchs: „Du kannst ruhig noch hier oben bleiben…setz dich doch zum Dr. Pest, dann stehst du auch nicht im Weg…oh nein, die macht das ja wirklich!?“ Nach so vielen ruhigen Klängen wurde es mal wieder Zeit für etwas Tempo, was mit der „neuen“ Bandhymne We Will Never Die gleich vollbracht wurde. Auf dem Fuße folgte dann die „alte“ Hymne Reitermania. Danach vollzogen die Reiter einen großen zeitlichen Sprung zurück zu ihrem Debüt Soft & Stronger und spielten Iron Fist. Und sofort ging es wieder zurück zum letzen Album Samurai, wo Die Sonne scheint. Leider (oder vielmehr zum Glück) gab es heute niemandem aus dem Publikum, der gerne zeigen möchte, wie sehr ihm die Sonne aus dem Arsch scheint. Mittlerweile hatte das Geburtstagskind beschlossen, die Bühne zu verlassen, was von Fuchs nur mit „Dr. Pest, deine Gespielin läuft dir weg!“ kommentiert wurde. Mit dem krachenden Vier Reiter stehen bereit ließen DIE APOKALYPTISCHEN REITER ihren Auftritt ausklingen. Doch so leicht ließ sich das Publikum auf dem Dongberg nicht abspeisen und forderte frenetisch eine Zugabe. Und natürlich waren die vier (bzw. fünf) REITER bereit, noch mal die Bretter zu betreten. Zunächst gab es Riders In The Sky (oder so ähnlich) vom kommenden Album, bevor dann der Coverklassiker der Reiter schlechthin, Dschingis Khan gespielt wurde. Endgültig abgeschlossen wurde der (wieder mal) sensationelle Auftritt der REITER noch mal mit richtig Tempo: Unter der Asche. Jeder, der vor dem Auftritt der Reiter nach 2 Tagen Festival noch recht gut auf den Beinen war, sollte danach einfach nur fertig sein. Das Publikum gab wirklich alles, und die Stagediver nahmen sosehr überhand, daß der Fotograben für die Journalisten gesperrt werden mußte. DIE APOKALYPTISCHEN REITER waren ein würdiger Abschluß für das wieder mal nahezu perfekte DONG OPEN AIR.

Fazit




Insgesamt war das DONG OPEN AIR 2006 mal wieder ein, wenn nicht der Höhepunkt der Festivalsaison und ging viel zu schnell zu Ende. Was vielen Besuchern zu schaffen machte (und auch einige ins Krankenhaus brachte), war die große Hitze auf der schattenlosen Bergkuppe. Allerdings hatte die Feuerwehr ein Einsehen, ließ die Leute im Löschbecken rumplanschen und spritzte sie mit dem auf den Berg geschafften Wasser ab. Das DONG ist wirklich ein Festival von Fans für Fans, mit vielen freundlichen Leuten, die sich ihren Streß nicht anmerken lassen, und mit echt günstigen Preisen. Dieses Jahr gab es erstmals wirklich viel Auswahl am Essensstand, und das nicht mal teuer (z.B. Eine Schale Pommes mit soviel Ketchup/Mayo wie man wollte für 1,50 €). Leider gab es nur zwei CD- und Merchandisestände, was jedoch nicht von den Organisatoren verschuldet wurde. Eine weitere positive Verbesserung ist der Shuttle, der die Besucher samt Gepäck für wenig Geld auf den Gipfel brachte. Wir hatten jedenfalls eine Menge Spaß auf diesem tollen Festival. Dennoch (oder gerade deswegen) stellten sich am Metalius-Stand Fragen über Fragen…Ist es frauenfeindlich, wenn man Prostituierte auffordert, sich auszuziehen und sie dann fotografiert, wenn man ihnen dafür 15 € gibt? Popeln alle blonden Männer?

Ach ja…laut einer nicht repräsentativen Umfrage am Metalius-Stand, sind 2 von 3 Frauen der Meinung, daß Oralsex durchaus Sex ist (das impliziert ja auch der Name schon irgendwie).



Teil 1



Bericht: Tyr
Photos: Tyr