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Nein, als gut kann man das Verhältnis zwischen Jacques Chirac und Tony Blair wahrlich nicht bezeichnen. Erst vor wenigen Wochen, beim desaströsen EU-Gipfel, krachte es so richtig zwischen den beiden Staatschefs. Blair beharrte auf dem Briten-Rabatt, der französische Präsident wollte sich in Sachen Agrarsubventionen nicht bewegen. Seitdem herrscht dicke Luft zwischen No. 10 Downing Street und dem Elysee-Palast.
Attacke der Haute Cuisine
Viel schlimmer kann es nicht mehr werden, dachten Beobachter damals. Wie das Leben aber so spielt: Schlimmer geht immer. Chirac nämlich startete - zunächst ganz unbemerkt - eine neue Offensive gegen den Widersacher in London. Beim Treffen mit den Freunden Wladimir Putin und Gerhard Schröder am vergangenen Wochenende lästerte derselbe - wohl in seiner Eigenschaft als oberster Feinschmecker der Gourmet-Nation - über die britische Küche. "Wir können keinen Leuten trauen, die solch schlechtes Essen haben", wurde Chirac zitiert. "Nach Finnland ist es das Land mit dem schlechtesten Essen."
"Dont talk crepe, Jacques!"
In Helsinki nahm man es gelassen, die Briten - oder besser die britische Boulevardpresse - aber fühlt sich bei der Ehre gepackt und bläst zur Verteidigung von Porridge & Co. "Dont talk crepe, Jacques!" ("Rede keine Quark, Jacques"), titelte die "Sun". Das Maß sei endgültig voll, die Kritik an der britischen Küche lasse die Beziehungen unter den Gefrierpunkt rutschen. Direkte politische Konsequenzen könnte es nach Einschätzung des Boulevardblatts auch geben: Chirac könnte mit seinen abfälligen Bemerkungen die Chancen von Paris ruiniert haben, Gastgeber der Olympischen Spiele 2012 zu werden. Zwei Mitglieder des IOC nämlich seien aus Finnland und deren Stimmen könnten entscheidend sein.
Currywurst-Fan Schröder hält sich bedeckt
Handfeste Verstimmungen also. Wer könnte noch schlichten, wenn es um nicht weniger als die britische Ess-Kultur geht? Kanzler Schröder jedenfalls - bekennender Currywurst-Fan und damit nicht unbedingt Experte in Sachen feiner Küche - hielt sich vorsichtshalber schon mal vornehm zurück. Mit Blick auf den bevorstehenden G-8-Gipfel in Schottland bekannte er lediglich: "Ich bin kein Freund von Lachs und ich hoffe, ich kriege ein ordentliches Steak." Ansonsten kenne er die schottische oder britische Küche zu wenig, "als dass ich mich als Experte äußern könnte".
Küchen-Diplomatie für Europa
Nun aber geht Liebe bekanntlich durch den Magen. Daher mag Europas Wohl und Wehe sehr wohl allein von Können und Kreativität des Küchenchefs in Gleneagles abhängen: Behagt die Speisefolge dem wählerischen Gaumen des französischen Präsidenten, dann mag dieser wohlwollender auf die Nachbarn jenseits des Kanals blicken. Das wäre gut, denn Blair wird an Frankreich nicht vorbeikommen, will er seine ehrgeizigen Pläne für Europa umsetzen.